Die „Pandemie ist eine Jahrhundertaufgabe“, so hatte es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrer Neujahrsansprache formuliert. Tatsächlich wurde aber in den letzten Monaten so getan, als sei die Pandemie der neue Normalzustand. Man soll sich zusammenreißen, die Zähne zusammenbeißen und dann wird das schon. Home-Office und Homeschooling sollen wir mal eben so aus den Ärmeln schütteln, ohne Angst zur Arbeit fahren, auf unsere Familien und Freunde verzichten und in der gewonnen Freizeit ein Buch schreiben, ein Instrument lernen oder die Steuererklärung machen. Das bisschen Lockdown ist doch gar kein Problem, oder? Welche Belastung die Pandemie für die menschliche Psyche ist, wird dabei verdrängt oder gar kleingeredet. Deswegen waren wir sehr dankbar, dass die Userin @BeiAnja den nun folgenden Thread geschrieben hat. Vielleicht überdenkt der eine oder andere ja sogar noch mal, wie er mit der Corona-Pandemie umgeht und was wirklich wichtig ist.
Liebe Alle,
selten war mir ein Thread so wichtig, wie dieser hier. Deshalb bitte ich euch ausnahmsweise darum, ihn zu teilen.Worum gehts?
Darum, wie wir mit der Pandemie umgehen. Wir Normalos. Nicht die Covidioten, die die Nachrichten bombardieren.— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Mir ist es wichtig, zu Beginn eines deutlich auszusprechen, was uns zwar allen klar ist, was aber noch gar nicht so richtig in unserem Bewusstsein angekommen zu sein scheint:
Wir stecken gerade mitten in einem Jahrhundertereignis.
Diese Zeit wird Teil von Geschichtsbüchern.— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Unsere Normalität wurde außer Kraft gesetzt.
Was das für unsere Psychen bedeutet, wird sich erst über die Jahre herauskristallisieren. Fakt ist:
Viele Menschen leiden.Den Ausnahmezustand erleben viele als traumatisch.
— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Eine traumatische Belastung kann zu Langzeitfolgen führen. Der Posttraumatischen Belastungsstörung, die sich auch erst Jahre oder Jahrzehnte später zeigen kann.
Es ist die beständige Anspannung, die schlummernde Angst, die wir mal mehr und mal weniger spüren.
— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Am Montag beginnt vieler Orts die Schule wieder. Lernen auf Distanz.
Eltern befinden sich im Ausnahmezustand, weil sie nicht wissen, wie sie Homeschooling, Kinderbetreuung, Arbeit, Haushalt und ihre eigenen Bedürfnisse unter einen Hut bekommen sollen.— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Ich erkenne in vielen Köpfen immer wieder diesen eigenen Anspruch, allem gerecht werden zu wollen. Dass Leute ihren Leistungsanspruch aus den Zeiten vor Covid nun genauso beibehalten wollen.
Das ist nicht möglich!
— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Wir leben im Ausnahmezustand.
Wir leben in einer traumatischen Zeit.Deshalb meine Bitte:
Nehmt den Leistungsdruck raus!Das kann jeder selbst tun. Für sich.
Schraubt eure Ansprüche runter.
— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Macht euch in einer stillen Minute klar, wieviel Kraft euch die Pandemie kostet. Jeden Tag.
Wieviel Kraft es euch kostet, den Schein der Normalität wahren zu wollen.
Wie viel Energie ihr dafür aufwendet, alles so erscheinen zu lassen, als hätten wir keine Pandemie.— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Und dann lasst los.
Lasst den Anspruch los, alles perfekt hinbekommen zu wollen.
Eure Wäsche stapelt sich? Dann ist das so.
Eure Kinder boykottieren das Homeschooling? Dann ist das ihr Umgang mit der Pandemie. Lasst den Druck los. Es ist doch nur Schulstoff.— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Euer Arbeitgeber macht Druck und will mehr Leistung?
Weigert euch, diesen Druck anzunehmen.Das ist nicht einfach. Ganz klar.
Wir sind eine Leistungsgesellschaft.Unsere Leistung besteht zur Zeit darin, diese Pandemie bestmöglich zu überstehen.
Alles andere ist nebensächlich.— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021
Erinnert euch gegenseitig daran, wenn ihr merkt, dass euer Gegenüber droht, unter dem Druck zusammenzubrechen.
Dann schaffen wir das.
Danke fürs Lesen.
Danke fürs Teilen.— ⭐️Knuffelcontact⭐️ (@BeiAnja) January 9, 2021