Armin Laschet, der Kanzlerkandidat der Union – Die treffendsten Tweets

Chris Schröder 21.04.2021, 9:18 Uhr

„Die Würfel sind gefallen!“ Mit diesen Worten machte CSU-Chef Markus Söder gestern den Weg frei für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union im kommenden Bundestagswahlkampf. Der CDU-Vorstand hatte sich in der Nacht zuvor in einer Sondersitzung mit einer relativ großen Mehrheit hinter den Parteichef gestellt. Der wochenlange Hahnenkampf zwischen den Kontrahenten der beiden Schwesterparteien ging damit zu Ende.

Eigentlich müsste nun große Erleichterung herrschen, dass die K-Frage endlich geklärt ist. Doch die Entscheidung zugunsten des amtierenden NRW-Ministerpräsidenten lässt einige Unionsmitglieder fassungslos oder zumindest irritiert zurück, nicht nur in der CSU. Markus Söder führte in allen relevanten Umfragen, Laschet hingegen rangierte auf der Kanzler-Beliebtheitsskala sogar noch hinter dem SPD-Kandidaten Olaf Scholz (mittlerweile sind sie gleichauf). Der bayerische Ministerpräsident hatte sich – anders als Laschet – nämlich als Visionär und Befürworter eines politischen Wandels in der Union inszeniert, an dessen Anfang wahrscheinlich eine schwarz-grüne Koalition gestanden hätte. Dem Bundesvorsitzenden der CDU haftet dagegen der Ruf einer „Weiter so“-Politik an. Seine Beziehung zu Clemens Tönnies oder der vielfach kritisierte van-Laack-Deal, den sein Sohn Joe eingefädelt haben soll, belasten seine Integrität ebenfalls. Das Pandemiemanagement wollen wir dabei mal außen vor lassen, da Söder sich als Macher zu inszenieren wusste, oft aber nur Ideen von anderen übernommen hatte. Ob er einen besseren Job als Armin Laschet gemacht hat, lässt sich also schwer beurteilen. Der springende Punkt jedoch war und ist, dass große Teile der CDU-Basis ebenfalls gerne Söder als Kandidaten gesehen hätte. Hier muss der 60-Jährige also nicht nur Versöhnung an der CSU-Front erreichen, sondern auch seine eigene Parteibasis beruhigen und überzeugen. Denn diese Mitglieder sind es, die letzten Endes für ihn Wahlkampf machen müssen. Viel Zeit dafür bleibt ihm nicht.

Das Echo in den sozialen Medien war gespalten. Neben der Erleichterung, dass die quälende Personalfrage endlich geklärt ist, gab es auch viel Respekt, weil sich Laschet erneut – wie zuvor bei der Wahl zum Bundesvorsitzenden gegen Friedrich Merz – trotz aller Zweifel durchgeboxt hat. Die Optimisten merkten an, dass selbst ein Helmut Kohl mit schlechten Umfragewerten in seine erste Kandidatur gestartet war. Ansonsten hagelte es natürlich auch viel Hohn und Spott für die Entscheidung. Kritiker sehen ihn bereits als zukünftigen Oppositionsführer und Wegbereiter für die erste grüne Bundeskanzlerin in der Geschichte der Bundesrepublik. In einer Forsa-Umfrage für RTL/n-tv fiel die Union gestern auf 21 Prozent, während die Grünen nun mit 28 Prozent als stärkste Kraft gehandelt werden. Sicher, es ist nur eine erste Umfrage und bis zur Wahl sind es noch fünf Monate. Bis dahin kann noch viel passieren. Man denke an einen Martin Schulz (SPD), der bei der letzten Bundestagswahl ebenfalls beeindruckende Umfrageergebnisse hatte und dann ganz plötzlich abstürzte. Entscheidend wird sein, ob Laschet bei den wichtigen Zukunftsthemen punkten kann. Annalena Baerbock wird es ihm sicher nicht leicht machen.

Wir haben ein paar der viralen Tweets für euch zusammengetragen.

#1: Den Anfang macht die Kanzlerkandidatin der Grünen

#2: Interviews sind nicht so Laschets Ding

#3: Kennt der CDU-Vorstand überhaupt die Umfrageergebnisse?

#4: Bei seinem Statement konnte sich Söder einen Seitenhieb nicht verkneifen

#5: Es war nicht alles schlecht in 2020

#6: Das dürfte für Laschet noch zum Problem werden

#7: Er wird in der Union auch aufräumen müssen

#8: Die Frage wurde zuvor Annalena Baerbock gestellt

#9: Vorsicht, Satire!

#10: Morgen auf Platz 1 bei Spotify

#11: Flashforward oder Wunschdenken?

#12: Einige Dinge sind nicht vergessen

#13: Spannende Frage, was sagt Hendrick Streeck dazu?

#14: Da könnte was dran sein

#15: So sieht’s nämlich aus!

#16: Verständlich

#17: Aus der Reihe „versteckte Botschaften“

#18: War das ein freudscher Versprecher?

Hier ist Schluss, vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Wenn sich etwas Neues ergibt, werden wir euch selbstverständlich informieren. Bis dahin könntet ihr ja mal hier ein Blick rein werfen:

Thread: Der Schaden ist schwer reparabel

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