
Nachdem der vergangene Bund-Länder-Gipfel gelinde ausgedrückt ein Griff ins Klo war, bei dem auch noch das Toilettenpapier fehlt und die Spülung hängt, Stichwort „Osterruhe“, kündigte der CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet an, über die Ostertage nachzudenken, wie die dritte Welle noch gebrochen werden kann. Klar, die Lösungen liegen zwar seitens der Expert*innen und Virolog*innen seit Wochen oder gar Monaten auf dem Tisch, aber na ja.
„Warum landen Meteoriten eigentlich immer in Kratern?“ #laschetdenktnach
— Benne (@BVBenne) April 2, 2021
„Warum landen Meteoriten eigentlich immer in Kratern?“ #laschetdenktnach
— Benne (@BVBenne) April 2, 2021
„Warum bestellen wir runde Pizzen in viereckigen Schachteln und essen sie dann als Dreiecke?“ 🤔 #LaschetDenktNach
— Fachheiler (@fachheiler) April 3, 2021
„Warum bestellen wir runde Pizzen in viereckigen Schachteln und essen sie dann als Dreiecke?“ 🤔 #LaschetDenktNach
— Fachheiler (@fachheiler) April 3, 2021
Nun war der Osterhase da – oder ist aufgrund steigernder Zahlen vernünftigerweise lieber in seinem Bau geblieben – und Armin Laschet hatte ein paar Tage Zeit zum Nachdenken. Am gestrigen Ostermontag dann das Ergebnis: Der CDU-Vorsitzende spricht sich für einen sogenannten „Brücken-Lockdown“ aus, um ein niedrigeres Infektionsniveau zu erreichen. Dieses könne anschließend durch vermehrte Testungen gehalten werden, bis auch hierzulande immer mehr Menschen geimpft seien. Laschet dazu: „Die Brücke zu einem durchschlagenden Erfolg beim Testen erfordert, dass wir noch einmal in vielen Bereichen nachlegen und uns in Richtung Lockdown bewegen“. Konkret wurde der nordrhein-westfälische Ministerpräsident bei seinem Vorstoß jedoch in nur sehr wenigen Punkten und so blieben zahlreichen Kritiker*innen insgesamt viel zu viele Fragen offen. Von Stückwerk oder wenig durchdachtem Aktionismus war die Rede, so sagte etwa Ifo-Präsident Clemens Fuest über Laschets Vorschlag „das Ganze wirkt wirklich planlos“.
Die Tatsache, dass in den letzten Wochen wieder einmal mehr oder weniger untätig Zeit verstrichen ist, in der lieber über Öffnungen und Lockerungsschritte als über das nachhaltige Brechen der dritten Welle und einem daraus resultierenden Ende des Wischiwaschi-Lockdowns diskutiert wurde, hinterlässt viele Menschen rat- und vor allem mutlos. Auf Twitter mischt sich dies zunehmend mit Sarkasmus oder wahlweise auch mit Zynismus.
#1: Man kann sich leider wirklich vorstellen, dass es so gelaufen ist:
(Nach drei Tagen Brainstorming) „Herr Laschet, ich empfehle den Begriff „Brücken-Lockdown“, weil: Brückentage haben die Leute ja auch gern“.
— Wigald Boning (@BoningWigald) April 5, 2021
(Nach drei Tagen Brainstorming) „Herr Laschet, ich empfehle den Begriff „Brücken-Lockdown“, weil: Brückentage haben die Leute ja auch gern“.
— Wigald Boning (@BoningWigald) April 5, 2021
#2: Ist das noch Ironie?
Ich finde Laschet bockstark. Alles was seit Monaten bekannt ist, wird jetzt als Prozeß des Nachdenkens verkauft. Dort wo es konkret werden müßte, bleibt es vage. Aber ein neues Wort wurde erfunden#Brueckenlockdown
— Carlo „Realism, Gedankenfetzen, and Rants“ Masala (@CarloMasala1) April 5, 2021
Ich finde Laschet bockstark. Alles was seit Monaten bekannt ist, wird jetzt als Prozeß des Nachdenkens verkauft. Dort wo es konkret werden müßte, bleibt es vage. Aber ein neues Wort wurde erfunden#Brueckenlockdown
— Carlo „Realism, Gedankenfetzen, and Rants“ Masala (@CarloMasala1) April 5, 2021
#3: OH GOTT!!
Ihr wisst, wer in Deutschland für Brücken zuständig ist? #Brückenlockdown
— Christian Mutter (@christianmutter) April 5, 2021
Ihr wisst, wer in Deutschland für Brücken zuständig ist? #Brückenlockdown
— Christian Mutter (@christianmutter) April 5, 2021
#4: Gestern standen wir noch am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter.
Was glaubt ihr, wie viele Namen wir für halbgare ,Lockdowns’ noch haben werden, bevor Politikerïnnen verstehen, dass sie halbgar nichts bringen, egal wie sie heißen?? #BrueckenLockdown #harterLockdownJetzt
— 🔴🔴🔴 Natalie Grams (@NatalieGrams) April 5, 2021
Was glaubt ihr, wie viele Namen wir für halbgare ,Lockdowns’ noch haben werden, bevor Politikerïnnen verstehen, dass sie halbgar nichts bringen, egal wie sie heißen?? #BrueckenLockdown #harterLockdownJetzt
— 🔴🔴🔴 Natalie Grams (@NatalieGrams) April 5, 2021
#5: Ach, so einfach ist das?
Wir brauchen keine Wellenbrecher-, Brücken- und sonstige Marketing-Lockdowns. Wir brauchen einfach nur einen richtigen, harten Lockdown und MP, die sich an Absprachen halten. #brückenlockdown
— Tibor Martini (@tibor) April 5, 2021
Wir brauchen keine Wellenbrecher-, Brücken- und sonstige Marketing-Lockdowns. Wir brauchen einfach nur einen richtigen, harten Lockdown und MP, die sich an Absprachen halten. #brückenlockdown
— Tibor Martini (@tibor) April 5, 2021
#6: Eine mögliche Versetzung ins Kanzleramt scheint akut gefährdet:
Armin Laschet hat sich stets bemüht. Nach Aufforderung gelang es ihm meistens durch Nachdenken Aufgabenstellungen sinngemäß zu erfassen. Er benötigt noch Hilfe, um Aufgaben vollständig zu lösen.
— Julier. (@giuliere) April 5, 2021
Armin Laschet hat sich stets bemüht. Nach Aufforderung gelang es ihm meistens durch Nachdenken Aufgabenstellungen sinngemäß zu erfassen. Er benötigt noch Hilfe, um Aufgaben vollständig zu lösen.
— Julier. (@giuliere) April 5, 2021
#7: Moment mal: Lüften wäre doch auch ein genialer Move!
Morgen empfiehlt Laschet dann Händewaschen. Es ist die Zeit der radikalen Ideen und Geistesblitze.
— Annika Brockschmidt (@ardenthistorian) April 5, 2021
Morgen empfiehlt Laschet dann Händewaschen. Es ist die Zeit der radikalen Ideen und Geistesblitze.
— Annika Brockschmidt (@ardenthistorian) April 5, 2021
#8: Scheidungsanwälte lieben diesen Trick:
Um meine privaten Kontakte noch mehr zu reduzieren, müsste ich mich scheiden lassen. #Brueckenlockdown #LebenRetten#LockdownJetzt
— MrsBlofeld🤘 (@CaroBlofeld) April 5, 2021
Um meine privaten Kontakte noch mehr zu reduzieren, müsste ich mich scheiden lassen. #Brueckenlockdown #LebenRetten#LockdownJetzt
— MrsBlofeld🤘 (@CaroBlofeld) April 5, 2021
#9: Ganze Märchen müssten umgeschrieben werden …
Wenn ich noch weniger private Kontakte haben soll, muss ich die Spiegel in meiner Wohnung abhängen. #Brückenlockdown #Laschethatnachgedacht
— extra3 (@extra3) April 5, 2021
Wenn ich noch weniger private Kontakte haben soll, muss ich die Spiegel in meiner Wohnung abhängen. #Brückenlockdown #Laschethatnachgedacht
— extra3 (@extra3) April 5, 2021
#10: Das dürfte nun aber wirklich nicht zu viel verlangt sein, oder?
Armin Laschet sagt, die Freizeitaktivitäten müssen runtergefahren werden.
WELCHE FREIZEITAKTIVITÄTEN, SOLL ICH JETZT NOCH MEIN NETFLIXABO KÜNDIGEN ODER WOVON REDEST DU?#Brückenlockdown #laschetdenktnach
— Katharina Seck (@wellenmaedchen) April 5, 2021
Armin Laschet sagt, die Freizeitaktivitäten müssen runtergefahren werden.
WELCHE FREIZEITAKTIVITÄTEN, SOLL ICH JETZT NOCH MEIN NETFLIXABO KÜNDIGEN ODER WOVON REDEST DU?#Brückenlockdown #laschetdenktnach
— Katharina Seck (@wellenmaedchen) April 5, 2021
#11: Kann man diese Verzweiflung verstehen? MAN KANN!
Einer will erst reagieren, wenn er ein richtiges exponentielles Wachstum sieht. Einer erst wenn 1200 schwerstkrank auf den ITS liegen. Einer will öffnen egal was kommt. Und einer denkt sich über Ostern ein neues Wort aus. So verzweifelt wie heute war ich die letzten 12 Monate nie
— Christian (@Christi43738671) April 5, 2021
Einer will erst reagieren, wenn er ein richtiges exponentielles Wachstum sieht. Einer erst wenn 1200 schwerstkrank auf den ITS liegen. Einer will öffnen egal was kommt. Und einer denkt sich über Ostern ein neues Wort aus. So verzweifelt wie heute war ich die letzten 12 Monate nie
— Christian (@Christi43738671) April 5, 2021
#12: Trifft es am Ende leider ganz gut, …
Das Ärgerliche am „Brückenlockdown“ ist ja, dass er andeutet, andere Lockdowns seien als etwas anderes gedacht gewesen denn als Brücke in eine Zeit der Pandemiekontrolle (ob nun auf 0- oder Niedriginzidenz-Niveau). Als sei es irgendwem je um einen Dauerzustand gegangen.
— Jonas Schaible (@beimwort) April 5, 2021
Das Ärgerliche am „Brückenlockdown“ ist ja, dass er andeutet, andere Lockdowns seien als etwas anderes gedacht gewesen denn als Brücke in eine Zeit der Pandemiekontrolle (ob nun auf 0- oder Niedriginzidenz-Niveau). Als sei es irgendwem je um einen Dauerzustand gegangen.
— Jonas Schaible (@beimwort) April 5, 2021
#13: … bevor wir euch mit diesen wahren Worten in den vielleicht irgendwann kommenden „Brücken-Lockdown“ entlassen:
Lockdown-Befürwortern jetzt vorzuwerfen, sie würden gegen die Freiheit agieren, ist schon ein bisschen so, als würde man der Feuerwehr, die ein brennendes Haus evakuieren will, vorwerfen, sie würde gerne Menschen obdachlos machen und agiere aus Hass gegen das Konzept Wohnung.
— Emergency doc (@Dr_Emergencydoc) April 5, 2021
Lockdown-Befürwortern jetzt vorzuwerfen, sie würden gegen die Freiheit agieren, ist schon ein bisschen so, als würde man der Feuerwehr, die ein brennendes Haus evakuieren will, vorwerfen, sie würde gerne Menschen obdachlos machen und agiere aus Hass gegen das Konzept Wohnung.
— Emergency doc (@Dr_Emergencydoc) April 5, 2021
Unser Update: In der heutigen Ausgabe des Morgenmagazins von ARD und ZDF hat Armin Laschet seinen gestrigen Vorstoß bezüglich eines „Brücken-Lockdowns“ näher dargelegt und konkretisiert. Als möglichen Zeitraum brachte der Unions-Vorsitzende zwei bis drei Wochen ins Spiel, als Ziel nannte er eine bundesweite 7-Tage-Inzidenz von unter 100. Sollte es dadurch gelingen, die Inzidenz zu drücken und zu reduzieren, seien auch neue Lockerungen denkbar, so Laschet weiter. Wer nun jedoch schnellstens gute und wärmende Nachrichten braucht, der oder dem legen wir folgenden Beitrag ans Herz:
Auf’n Arm jetzt! 14 Menschen, die ein bisschen Körperkontakt brauchen