Tönnies Werk und Laschets Beitrag: Die treffendsten Tweets zum Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb
Wieder einmal sorgt ein massiver Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb für Schlagzeilen: Bis zum gestrigen Abend wurden 657 Mitarbeiter*innern in einem Fleischbetrieb der Tönnies-Gruppe in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) positiv auf das Coronavirus getestet. Die Schlachtung wurde mittlerweile gestoppt, der Kreis Gütersloh hatte bereits gestern Nachmittag die Schließung des Schlachtbetriebs angeordnet. Für rund 7.000 Menschen hat Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) Quarantäne verfügt, darunter hauptsächlich Beschäftigte auf dem Werksgelände von Tönnies und deren direkte Kontaktpersonen. Als unmittelbare Reaktion auf den Ausbruch sind ab heute im gesamten Kreis Gütersloh sämtliche Schulen und Kitas geschlossen.
Über mögliche Gründe der raschen Ausbreitung des Virus im Schlachtbetrieb wird aktuell spekuliert: Reiselockerungen bei den Werksarbeiter*innen? Die Temperaturen am Arbeitsplatz, die eine Ausbreitung womöglich noch verstärken und intensivieren? Oder doch der unzureichende Arbeitsschutz in Verbindung mit einem gescheiterten Hygienekonzept? Fakt ist: Die unzumutbaren Arbeits- und Lebensbedingungen in der Fleischindustrie sind seit Jahren bekannt. Sowohl der Gesellschaft, als auch der zuständigen Politik. Geändert hat sich seitdem herzlich wenig.
Als wäre das noch nicht genug, legt Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gestern auf die Nachfrage von Journalistin @nicolediekmann, was der Ausbruch über die bisher erlassenen Lockerungen aussage, nach: „Das sagt überhaupt nichts aus, weil Rumänen und Bulgaren da eingereist sind und da das Virus herkommt. Das wird überall passieren. Wir haben in ganz Deutschland ähnliche Regelungen.“ Die Kritik an Laschets Aussage ließ natürlich nicht lange auf sich warten.
#1:
Huhu, @ArminLaschet,
Gütersloh = deutsches Wuhan
Smiley!— Martin Sonneborn (@MartinSonneborn) June 17, 2020
#2:
400 Coronafälle bei einem Fleischbetrieb. Reaktion: Der Betrieb wird „so weit wie möglich“ heruntergefahren, Shutdown soll verhindert werden. Schulen und Kitas des Landkreises werden aber vorsichtshalber ganz zugemacht. 🤯
— Barbara Vorsamer (@vorsamer) June 17, 2020
#3:
Dass der Ministerpräsident eines Landes die Mär vom eingereisten Virus verbreitet – und die Verantwortung damit bulgarischen und rumänischen Arbeitern in die Schuhe schiebt, ist … (Antwort erbeten, weil mir die Worte dafür fehlen.) https://t.co/x4rjK25bmm
— Georg Restle (@georgrestle) June 17, 2020
#4:
Ach guck: Wenn Habeck Euer Discounter-Billig-Schnitzel etwas teuerer machen will, ist hier Karneval der patriotischen Freiheitskämpfer gegen die linksgrünversiffte Öko-Diktatur. Aber wenn Laschet und Tönnies dafür die Gesundheit von uns allen riskieren, sind die Rumänen schuld.
— Marie von den Benken (@Regendelfin) June 17, 2020
#5:
In Germany we don’t say „Vielleicht sollten wir unseren Fleischkonsum und die damit verbundene Ausbeutung unter katastrophalen Arbeitsbedingungen endlich überdenken.“, we say „DIE RUMÄNEN UND BULGAREN SIND SCHULD!” and I think that’s armselig, peinlich und traurig.
— Kaffeecup (@kaffeecup) June 17, 2020
#6:
Meine Frau ist übrigens eine dieser Rumänen in Gütersloh. Als Ärztin leistet sie mehr für die Gesellschaft als die meisten Deutschen, die ich kenne, inkl. mir. Sie fühlt sich gerade gehörig vor den Kopf gestoßen, um das milde auszudrücken. #Laschet #toennies
— Andreas N. (@Jurandi4882) June 17, 2020
#7:
Da ist die Welt eh schon so scheiße, wie sie ist, und du verlässt deine Heimat, um bei #toennies in der ekligen Schlachtehalle zu ackern, fängst dir dort ein potentiell tödliches Virus ein, und für #laschet bist du dann nur irgendein „Bulgare oder Rumäne“. Ekelhaft
— Stephan Reich (@reich_against) June 17, 2020
#8:
Wünsche mir, dass irgendein afrikanischer Fußballfunktionär jetzt mal was über weiße, deutsche Fleischindustrielle sagt. #Toennies #Tönnies @s04
— Henning Sußebach (@hsussebach) June 17, 2020
#9:
Billigfleisch bringt niemandem Vorteile. Tierquälerei, hohe CO2 Belastung, Düngebodenvergiftung, ausbeuterische Arbeitsbedingungen, Herzinfarkte und Übergewicht. Und aktuell Coronaausbrüche. Dieses Geschäftsmodell sollte endlich beendet werden. https://t.co/gQXixXTv6C
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) June 17, 2020
#10:
74 Mio Tonnen Fleisch landen im Müll
13 Mio Schweine erreichen nicht mal den Schlachthof
80 % der Belegschaft sind Werkvertragsarbeiter, die in Sammelunterkünften leben und weniger als den Mindestlohn verdienen.Die Fleischindustrie hat kein Corona-Problem. Sie ist das Problem.
— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) June 18, 2020
Achtung:
Die 74 Millionen Tonnen sind ein weltweiter Wert und gelten nicht nur für Deutschland.
— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) June 18, 2020
#11:
Es sind Menschen wie dieser Schweinebaron aus Gütersloh, wegen denen der Planet vor die Wand fährt. Halten sich null an Regeln, kein Respekt vor Mensch + Tier, alles um knorpelige Fleischwurst billig zu produzieren. Vegetarisch leben: super-einfach. Probiert es, jetzt erst recht!
— Ralph Ruthe (@ralphruthe) June 17, 2020
#12:
Wo wir einmal bei schlimmen Zahlen aus dem Hause Tönnies sind. Allein im aktuell von COVID-19 betroffenen Betriebsstandort werden pro Tag 30.000 Schweine angeliefert und geschlachtet. Dreissigtausend. Pro Tag.
— Herm (@hermsfarm) June 17, 2020
#13:
Herr #Laschet, wie erklären sie sich den Corona-Massenausbruch bei #Tönnies mit mehr als 600 Infizierten?
— Der Gazetteur (@dergazetteur) June 17, 2020
#14:
Stecken sich seltener mit Corona an: Tönnies will in Fleischereien künftig nur noch Kinder beschäftigen #toennieshttps://t.co/biNkoXakPn
— Der Postillon (@Der_Postillon) June 17, 2020