Die letzte Unfallstatistik aus Deutschland ist erschreckend: Im Jahr 2022 wurden insgesamt 2.562 Menschen bei Autounfällen getötet, 323.219 verletzt. Diese Zahlen sollten uns bewusst machen, wie kostbar das Leben ist und wie schnell es vorbei sein kann, ganz besonders wenn man unachtsam im Straßenverkehr unterwegs ist. Doch auch die psychischen Folgen von Unfällen werden oft unterschätzt. Wer schon einmal in einen verwickelt war, weiß, dass die körperlichen Verletzungen schnell verheilen, während die seelischen Wunden oft noch lange Zeit nachwirken.
Manche Menschen sind nach einem Autounfall nicht mehr in der Lage, sich hinter das Steuer zu setzen. Einige bekommen selbst als Beifahrer*in bei jeder schnellen Kurve wieder Angstzustände. Denn ein Verkehrsunfall ist nicht nur ein schreckliches Ereignis an sich, sondern er kann auch zu einem Verlust des Vertrauens führen. Sei es in das Fahrzeug, in den Fahrer oder in sich selbst. Dazu kommt die quälende Frage nach der Schuld an dem Unfall oder wie man ihn hätte verhindern können. Klingt das bekannt?
Die Twitteruserin @NiniBela1 berichtet in dem nun folgenden Thread von ihrem traumatischen Erlebnis und wie sie damit umgeht. Aber lest selbst.
Heute vor 3 Jahren hatte ich einen Autounfall, bei dem ich dreimal in die Leitplanke geschleudert wurde. Bei der zweiten Umdrehung dachte ich, jetzt ist das Leben vorbei. War traurig. Bin dann in den Schockraum, hatte wohl einen Schutzengel. Es war alles gut. Ich bin gleich
— Nini Bela (@NiniBela1) March 4, 2023
wieder Auto gefahren, habe aber ein Jahr lang diesen Knall gehört, als das andere Auto in mich reingefahren ist. Bei jeder Autofahrt. Bei jedem entgegenkommenden Auto habe ich gedacht, es verlässt jetzt die Spur und knallt in mich rein. Die Autobahnauffahrt zum Unfallort
— Nini Bela (@NiniBela1) March 4, 2023
bin ich bis heute nicht gefahren. Nach einem Jahr hat der Knall aufgehört, aber das Problem mit den entgegenkommenden Autos habe ich noch ein bisschen. Es beeinträchtigt mich nicht, ich kann alles machen, aber es bleibt ein Begleiter.
— Nini Bela (@NiniBela1) March 4, 2023
Ich bin sehr froh, dass ich noch lebe und schätze das Leben mehr. Denn es stimmt, es kann jeden Augenblick vorbei sein.
— Nini Bela (@NiniBela1) March 4, 2023
Das sagen andere User:
Da Autounfälle keine Seltenheit sind, gab es entsprechend viele Reaktionen auf den Thread. Wenn ihr eure Erfahrungen mit uns teilen wollt, dann hinterlasst uns doch einfach einen Kommentar oder tauscht euch mit anderen Usern*innen aus. Ein paar der treffendsten Antworten auf den oben beschriebenen Unfall haben wir hier für euch gesammelt.
…aus eben diesem Grund sind Unfallberichte aus der Fliegerei in einschlägigen Zeitschriften immer sehr detailliert, für alle von uns: um daraus zu lernen, für mehr Sicherheit.
Hatte das beteiligte Fahrzeug technische Probleme?
„📲am Steuer“ macht JEDES 🚗 zur Gefahr!
— Paco Cortegiano 🥁 (@SenorBeepHD) March 4, 2023
Als ich 10 war,ist meinen Eltern auf der Autobahn bei 180 ein Reifen geplatzt.Wir sind in die Leitplanke geschleudert.Zum Glück hat das Auto hinter uns direkt die Autobahn blockiert,so konnte niemand in uns reinfahren.Ich habs gut verkraftet.Mutter sitzt bis heute nur noch hinten
— Helmut Schmidts Mütze (@SchmidtSchnauze) March 4, 2023
Vor 27J. von Auto bei 100 frontal 🚘 abgedrängt. Von Fahrbahn ab, 3x überschlagen, an Baum gebremst. Keine Dauerschäden, aber bei entgegenkommenden Autos immer Blick auf Nr.Schild… 1. Polizist hatte damals gefragt „Kennzeichen gemerkt?“ Äh, nein. War mit überleben beschäftigt.
— Franken🥰 ist nicht Bayern! (@daniela91522) March 4, 2023
Vor ca 40 Jahren stand ich an 1 Ampel ,sah zufällig im Rückspiegel 1 LKW heranrasen,konnte in letzter Sekunde abhauen. Bis heute halte ich an Ampeln oder im Stau soviel Abstand das ich ausweichen kann und sehe immer in den Rückspiegel.Hat mir schon paar mal den Poppo gerettet🤣
— Schusselfehler #NoAfD #GG #§1🌎🇪🇺🇩🇪🕊️🇺🇦🕊️ (@schusselich) March 4, 2023
Ich konnte zwei Jahre später wieder an der Unfallstelle vorbei fahren und danach war nicht alles wieder gut, aber viel besser. Nur, wenn Autofahrer wirklich schnell aus der Seitenstraße kommen und spät bremsen, kriege ich noch ziemlich Puls.
— Stehaufmädchen (@BgGerken) March 4, 2023
Mir ist vor 11 Jahren mitten auf der Autobahn ein Reifen kaputt gegangen. Ich hatte wahnsinniges Glück, war nur irritiert, dass es so laut wurde und ich gegenlenken musste. Bis heute hab ich ständig Angst, wenn es lauter wird oder sich nicht normal anfühlt.
— Petra (@nicht_heiter) March 4, 2023
Bin viel gefahren, auch in Brasilien. Da kann man sich echt auf nix verlassen. Weder auf die Verkehrsregeln, noch Straßen noch andere Fahrer. Man fährt im Prinzip so, daß man mit niemandem kollidiert. Egal welche Regeln.
Hab ich gelernt, sehr defensiv zu fahren. Auch hier….— Dr. Elisabeth Grunwald (@elgrunwald) March 4, 2023
Mir ist vor 14 Jahren ein Bagger von hinten ins Auto gefahren (Totalschaden), als ich abbiegen wollte. Ich beobachte nach wie vor alle größeren Autos (plus LKW, Bagger etc.) hinter mir.
— MissBee – [email protected] (@MissChocolatBee) March 4, 2023
Ich hatte so einen schweren Autounfall auf der Autobahn mit 18 Jahren.
Ich war Beifahrer und habe geschlafen. Als wir durch die Luft flogen, wurde ich wach. Ich dachte, dass ich sterben werde. Wir hatten sehr viel Glück
Ich hatte danach sehr viel Angst Auto zu fahren.
— Albert Camus (@albertc1887) March 4, 2023
Feel you. 🫂
Bei mir ist es ein halbes Leben her und trotzdem zucke ich noch immer zusammen, wenn ein LKW auf der Autobahn zum Überholen ansetzt und ich im toten Winkel sein könnte.
Bin auch sofort danach wieder gefahren, aber dieser Trigger ist seitdem immer mein Beifahrer.— Snegge & Lola Bonsaiwolf (@DieSnegge) March 4, 2023
Ich hatte vor ein paar Jahren eine „Serie“, 1 Fahrradfahrer als Kühlerfigur (lt Polizei hätte ich mich in Luft auflösen müssen, um sie nicht zu erwischen und hab schon gebremst, wo ich sie eigentlich nicht nicht habe sehen können), 6 W später knallte mir eine von hinten aufs Auto
— Nach müde kommt doof (@Wawu75) March 4, 2023
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Zu diesem Thema hätten wir noch das: