Thread: Ein Schlag ins Gesicht für uns alle
Tausende Menschen haben am Samstag in Leipzig ohne Abstand und Masken, teilweise gewalttätig, gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Dabei kümmerten sich die Querdenker und Neonazis wenig um die behördlichen Auflagen. Natürlich ist es richtig, dass in Zeiten von Corona-Beschränkungen die Versammlungsfreiheit als Grundrecht gewährleistet sein muss. Warum die Polizei Sachsen jedoch keinerlei Anstalten unternahm, die Auflagen durchzusetzen, und sich dann auch noch vorführen und überrennen lies, sorgt auch noch drei Tage nach der Demo für Wut, Frust und Unverständnis. Der Twitteruser @kaffeecup hat seinem Ärger in diesem Thread Luft gemacht.
Zigtausende „Querdenker“ und Rechtsextreme auf dem viel zu kleinen Leipziger Augustusplatz – bewusst ohne Masken, bewusst ohne Abstand. Dieser Tag ist ein offener und heftiger Schlag ins Gesicht all derer, die sich seit Monaten an die Regeln halten und den Laden am Laufen halten:
— Kaffeecup (@kaffeecup) November 7, 2020
Für Eltern, die es unter Mühen irgendwie gestemmt bekommen haben, ihre Kinder zuhause zu betreuen. Für Kinder, die mit Mund-Nasen-Schutz im Unterricht sitzen und auf Oma & Opa, Freunde und Hobbys verzichten. Für Lehrkräfte, die aus der maroden digitalen Infrastruktur hierzulande
— Kaffeecup (@kaffeecup) November 7, 2020
seit dem Frühjahr versuchen, das Beste für ihre Schüler*innen rausholen. Für Beschäftige im Einzelhandel, die sich täglich von Maskenverweigerern beschimpfen und beleidigen lassen müssen und wochenlang erklären dürfen, dass eine Packung Klopapier pro Person auch ausreicht.
— Kaffeecup (@kaffeecup) November 7, 2020
Für Beschäftige im Gesundheitswesen und in der Pflege, die auch schon vor der Pandemie an ihrer Belastungsgrenze und darüber hinaus geschuftet haben. Die nun gefälligst ein paar Stunden mehr pro Tag arbeiten sollen – gibt schließlich auch ordentlich Applaus und einmalig 500 Euro!
— Kaffeecup (@kaffeecup) November 7, 2020
Für Gastronomen, die die vergangenen Monate dazu genutzt haben, funktionierende Hygienekonzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Die nun wieder komplett schließen dürfen und so weiter um ihre Existenz bangen.
— Kaffeecup (@kaffeecup) November 7, 2020
Für Künstler und Kulturschaffende, die seit Anfang des Jahres ihren Berufen nicht mehr nachgehen können. Denen aber einfach niemand zuhört, solange sie nicht auf Telegram üble Schwurbelmythen über die „jüdische Weltverschwörung“, Bill Gates oder die Merkel-Diktatur verbreiten.
— Kaffeecup (@kaffeecup) November 7, 2020
Kurz gesagt: Ein Schlag ins Gesicht von uns allen. Für alle, die sich (noch!) nicht komplett egoistisch und rücksichtslos verhalten, weil es eben doch ein Mindestmaß an Anstand und Empathie ist, der die Mehrheit von uns verbindet.
Was für ein trauriger und zerstörerischer Tag!
— Kaffeecup (@kaffeecup) November 7, 2020
Das sagen andere User:
Wahrlich ein Fehlbeschluss des Oberverwaltungsgerichts.
Die Demo hätte man wenigstens am Stadtrand belassen können…— —Alex— (@ASchmelting) November 7, 2020
Die Polizei könnte einfach auch die Demonstranten festsetzen und von allen Personalien aufnehmen und Bußgelder verhängen. Bei Weigerung gibts ja Staatsrechtliche Mittel 😉
— Jan H. (@Janus_Muc) November 7, 2020
Ich habe die Schnauze so voll von denen. Wann geht das richtige Volk auf die Strasse??
— Dieter (@7dietsch) November 7, 2020
Genau. Ich habe langsam kein Bock mehr auf den Scheiß. Ich wasche/desinfiziere mir drölfzigtausend Mal am Tag die Hände, trage 26h am Tag die Maske, und halte immer 3m Abstand. Für was, wenn der Nachbar mit tausenden auf Virentausch-Party geht? Ich mag nicht mehr.
— Mann aus Flake (@ldomarus) November 7, 2020