Konstant hohe Infektionszahlen, die Inzidenz den 17. Tag in Folge auf einen neuen Rekordwert gestiegen… Inzwischen haben wir die Marke 400 geknackt und die Intensivstationen laufen weiter voll. Die Kapazitäten in einigen Krankenhäusern sind bereits jetzt aufgebraucht, obwohl gerade erst die Personen in Behandlung sind, die sich vor 10-14 Tagen infiziert haben. Ärzte, Pflegekräfte und sonstiges Klinikpersonal sind am Ende ihrer Kräfte, viele bereits über ihre Belastungsgrenzen hinaus. Wie schlimm es in den kommenden Wochen werden wird, daran mag im medizinischen Bereich momentan niemand denken. Die Devise lautet: Auf Sicht fahren und retten, was zu retten ist.
Inzwischen gibt es fast so viele Corona-Intensivpatienten wie auf dem Höhepunkt der zweiten Welle, als es noch keine Impfung gab. Warum jetzt nicht alles getan wird, um die explodierenden Infektionszahlen in den Griff zu bekommen und eine fünfte Welle zu verhindern, bleibt das Geheimnis der Politik. Experten haben bereits modelliert, dass das Virus selbst bei einer Kombination aus Notbremse mit Lockdown, Schul- und Kitaschließungen und allgemeiner Impfpflicht mindestens weitere 50.000 Todesopfer fordern wird. Irgendwie kann man sich zudem des Eindrucks nicht erwehren, dass niemand von den Verantwortlichen auf dem Schirm hat, was es überhaupt für das medizinische Personal bedeutet, einen Covidpatienten zu behandeln. Und genau hier kommt der nun folgenden Thread von @narkosedoc ins Spiel, der das tägliche Risiko der Helfer knallhart auf den Punkt bringt.
Ein Covidpatient unterscheidet sich in einem ganz entscheidenden Punkt von allen anderen Patienten: er ist eine Gefahr für uns.
Er gefährdet mein Team, er gefährdet meine Kolleginnen und Kollegen, Menschen die ich als meine Freunde bezeichne.
Trotz PSA, trotz Impfung.— Intensivdoc (@narkosedoc) November 17, 2021
Wir sollen unsere Gesundheit riskieren, für Menschen die unsere Gesundheit und die unserer Familie gefährden.
Und statt Unterstützung für unsere Arbeit, bekommen wir noch Druck. #Laumann
Wir sind enttäuscht von einem schwachen Staat, der vor gewaltbereiten Radikalen einknickt.— Intensivdoc (@narkosedoc) November 17, 2021
Statt selber Stärke zu beweisen mit Legislative, Exekutive und Judikative wird die Verantwortung an mittellose Kassierer*innen delegiert, die extremistischen Pandemieleugner*innen machtlos gegenüber stehen.
Das muss ein Ende haben!— Intensivdoc (@narkosedoc) November 17, 2021
Gesellschaft bedeutet Zusammenhalt. Wer die Regeln gemeinschaftlichen Zusammenlebens ablehnt, darf nicht länger darauf hoffen, die Rechte dieser Gemeinschaft in Anspruch nehmen zu dürfen.
Ein #LockdownFuerUngeimpfte wäre das mindeste.— Intensivdoc (@narkosedoc) November 17, 2021
Jedes Zugeständnis an wenige Ungeimpfte, wird zulasten aller teuer erkauft.
Eine klare Kante des Staates gegenüber denen, die sich nicht impfen lassen wäre ein gutes Signal für alle, die täglich gegen die Pandemie kämpfen.
Rücken stärken, statt in den Rücken fallen.— Intensivdoc (@narkosedoc) November 17, 2021
Das sagen andere User:
Besser kann man es nicht formulieren, oder? Das kann eigentlich jeder verstehen. Die Leser des Threads kommentierten auch dementsprechend und ergänzten das Ganze um ihre eigenen Fazits. Ein paar der treffendsten Kommentare haben wir hier für euch zusammengetragen.
Also jeder COVID-19 Patient weniger durch Kontakte reduzieren, würde Euch entlasten. Dies sollte doch machbar sein mit Abstand,Maske und weniger Events !
Wenn Eigenverantwortung nicht hilft braucht es einen Lockdown oder mehr Personal,was aber eben weg ist.
— ASTS72 Stays@🏠 (@ASTS1972) November 17, 2021
Dazu kommt noch die Belastung: COVID ist, wenn es schwer verläuft, sehr zerstörerisch. Tod und Behinderungen sind die Folgen. Euer Team ist diesem, vermeidbaren, Elend in Masse ausgesetzt. Dazu der Aufwand, denn Covid ist eine sehr Ressourcenhungrige Krankheit.
— Föhnfrisuralpaka (@Psychohoernchen) November 17, 2021
Bin für eine generalisierte Impfpflicht bei Covid 19 und hoffe inständig, daß es bald auch möglich ist, Kinder impfen zu lassen. In der Zwischenzeit bleibt mir nichts anderes übrig, als weiterhin alle Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen – trotz doppelter Impfung. Ehrensache!
— Sandra Uhlig (@uhlig_sandra) November 17, 2021
Ich gebe dir völlig recht. Das ist nicht nachzuvollziehen. Und das sehe ich als Lehrkraft auch so. Warum sollen wir im Unterricht unser Leben riskieren, weil sich Familien nicht impfen lassen und weil auch impffähige Kids ungeimpft sind und das u16 zu einem sehr großen Teil.
— Andrea Halbritter Leichte + Einfache Sprache FRDE (@cote_langues) November 17, 2021
Die nicht geimpften sollten die Krankenhausaufenthalte selbst bezahlen müssen.
— Smoky🙋♂️🔴🔴🔴 2.Impfung (@WRauch) November 17, 2021
Das ist für mich genau der Punkt, warum Corona nicht mit anderen selbstverschuldeten Erkrankungen gleichzusetzen ist – dazu kommt noch die mitverschuldete Ressourcenknappheit, die die ganze Bevölkerung gefährdet.
— Annina Büchi MD MSc (@AEBuechi) November 17, 2021
Deswegen #Impfpflicht
Man hat nicht die Freiheit von „Freiheit“ zu schwafeln, dann aber ungeimpft andere Menschen, Ärzte und andere zu gefährden.— Jan Lo (@JanLo90036653) November 17, 2021
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Wo wir gerade schon beim Thema sind, schaut doch hier mal rein: