Thread: Wo Freiheit und Würde am Atemschlauch hängen – So läuft es auf der Intensivstation

Manuela Jungkind 19.10.2020, 13:34 Uhr

Ja, auch bei uns hat sich längst eine gewisse Corona-Müdigkeit eingestellt. Ganz ehrlich: Wir sind das Thema genauso leid wie wahrscheinlich alle anderen auch. Die astronomisch steigenden Infektionszahlen, die zähe Angst um vorerkrankte oder ältere Angehörige, die trotz monatelanger Ansage fehlenden Konzepte für Schulen und Kitas, das populistische Gepolter und die gleichzeitig offenkundige Ohnmacht der Politik, die hilflose Wut über die Arbeitsbedingungen in der Pflege. Und vor allem das praktisch ununterbrochene Kopfschütteln über diesen schrillen, kurzsichtigen, beschämenden Klüngel, der diese Pandemie trotz aller Erkrankten und Verstorbenen, trotz Fakten, Schulbildung und angeborener Vernunftbegabung einfach nicht ernst nimmt. Dabei stellt genau dieser Personenkreis eine Gefahr für das individuelle Menschenleben dar und sprengt außerdem das kollektive Gemeinschaftsgefühl einer ganzen Gesellschaft.

Ja, Corona nervt! Aber wir sind Erwachsene, die sich Themen stellen und nicht die Hände vors Gesicht schlagen und ernsthaft glauben sollten, dass die Viren uns nicht finden, weil wir sie nicht sehen! Die Wahrheit ist: Ob es uns nervt oder nicht, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, täglich landen Menschen mit einer Corona-Infektion auf den Intensivstationen unserer Krankenhäuser. Für all diejenigen unter uns, die nie im medizinischen Sektor gearbeitet haben, stammen unsere Vorstellung über diesen hochspezialisierten Bereich aus Greys Anatomie und Co. Daher ist dieser anschauliche Thread von Twitter-User @Chris_Hanreich so wertvoll, er beschreibt ganz unverschwurbelt das typische Vorgehen, das Patienten bei einer Einweisung auf die Intensivstation erwartet. Vielen Dank hierfür!

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