Thread: Die Politik wird das noch bereuen
Seit zwei Jahren schleppen wir uns durch die Pandemie und seit zwei Jahren sind zwei Dinge so konstant wie Pi. Zum einen das gebetsmühlenartige Mantra, die heilige Kuh „Wirtschaft“ um jeden Preis am Laufen halten zu wollen, und zum Anderen (was damit eng verknüpft ist), die Kinder in die Schulen und Kitas zu schicken, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, was das für sie oder die Zukunft unserer Gesellschaft bedeutet. Zwei Jahre, in denen weder wirkungsvolle Wechselunterrichtskonzepte, Digtalunterricht oder flächendeckende Luftfilter bereitgestellt worden sind, und das, obwohl es ein paar tolle Vorschläge und Modellprojekte gab, die durchaus erfolgversprechend waren. Man muss sich fragen, ob die Kultusminister der Länder ihren Verstand verloren haben oder ob die Durchseuchung der Schulen und Kitas von Anfang an gewollt war. Aber mal abgesehen von den gesundheitlichen (Langzeit-)Folgen, die eine Coronainfektion für einige Kids mit sich bringen kann, und der psychischen Belastung wird hier völlig außer Acht gelassen, dass diese Kitakinder, Schülerinnen und Schüler irgendwann erwachsen sein werden und zurückblicken. Viele sind schon jetzt in dem Alter, um zu verstehen, was um sie herum passiert. Andere werden es früher oder später auch noch begreifen. Der Twitteruser @waldorf_charles hat über den sich anbahnenden Vertrauensverlust einer ganzen Generation den nun folgenden Thread geschrieben.
Mir wurde gestern erschreckend deutlich, was dieser Staat den Kindern tatsächlich antut.
Vorgeschichte: K1 kam aus der Schule, erste Freundin positiv, direkte Sitznachbarinnen in Quarantäne. Mein Kind wusste nichtmal, ob es Angst haben „darf“. Sie wusste nicht ob sie das…
1/5— Charles Waldorf (@waldorf_charles) January 14, 2022
…zeigen darf, weil doch alles „so vorgeschrieben“ ist, weil das doch „so richtig“ ist.
Ich begriff nicht sofort, wo das Problem liegt. Es wurde mir aber dann im Gespräch erschreckend bewusst, worin der Unterschied zu unserer Kindheit liegt: Wir konnten uns als Kinder drauf..
2/5— Charles Waldorf (@waldorf_charles) January 14, 2022
…verlassen, dass Vorschriften der Erwachsenenwelt manchmal blöd, aber im Grunde in Ordnung waren, weil wir wussten, dass sie unserem Schutz dienten, zu unserem Wohl waren.
Kinder heute wissen, dass der Staat Vorschriften macht, die nicht dem Wohl der Kinder dienen.
3/5— Charles Waldorf (@waldorf_charles) January 14, 2022
Nicht ihrer Sicherheit. Sie einer potenziell tödlichen Gefahr aussetzen. Und sie wissen, dass diese Vorschriften den Vorstellungen ihrer Eltern massiv widersprechen + der Staat Zwang anwendet, um Vorschriften durchzusetzen, die nicht zum Ziel haben, Kinder besser zu schützen.
4/5— Charles Waldorf (@waldorf_charles) January 14, 2022
Da ist für Kinder eine Leitplanke, ein Grundkonsens beim Start in die Gesellschaft verloren gegangen: die Sicherheit, der Staat wird schon das beste für unser Wohl im Sinn haben – weil ja auch meine Eltern das richtig finden. Ich fürchte, die Politik wird das noch bereuen.
5/5— Charles Waldorf (@waldorf_charles) January 14, 2022
Das sagen andere User:
Was soll man da noch sagen? Es gibt keine ethisch vertretbare Begründung für diesen Kurs. Die Folgen für unsere Gesellschaft sind noch nicht abzusehen. Ein paar der treffendsten Kommentare haben wir hier für euch zusammengetragen.
Für viele Kinder ist ja auch der Klimawandel ein Thema, bei dem sie erleben, dass ihre Interessen zuletzt kommen.
— Johann van de Bron (@Johann_v_d_Bron) January 14, 2022
Und dann kommen noch die Freaks mit ihren eklatanten Wissenslücken und versuchen sie für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
— Budsen (@BodoMdB) January 16, 2022
Nein. Wird die Politik nicht. Diejenigen die das Vertrauen beschädigen,werden dann nicht mehr in der Politik sein. Deswegen ist es ihnen auch egal, dass es zu Vertrauensverlust en kommt
— 🔴Violetta-TeamSchlauberger (@AstraVioletta) January 14, 2022
Ich habe mein Vertrauen in die Politik verloren. Diese Kinder werden es gar nicht erst aufbauen. Wozu das wohl noch führt?
— Pseudo Silk Kimono (@vdr137) January 14, 2022
Ganz wichtiger Punkt! Wenn das Grundvertrauen weg ist, wird das schwerwiegende gesellschaftliche Folgen haben. Wir haben derzeit schon genügend Menschen, die allen politischen und institutionellen Maßgaben misstrauen und den Solidargedanken mit Füßen treten.
— Listiger Impf-Lurch (nicht „mild“) ⚫️😷💉💉💉 (@_ListigerLurch_) January 14, 2022
Sehr treffend formuliert! Genau das trifft es.
Dieser Kompass ist uns Erwachsenen leider auch verloren gegangen.Null Vertrauen mehr in die Regierung😔
— JacyJu🔴🔴🔴 (@JacyLu76) January 14, 2022
Ich glaube,das ist nicht nur ein Problem für Kinder. Dieses Vertrauen geht mehr und mehr verloren, auch bei Erwachsenen. Kinder haben eigentlich nur noch ihre Eltern, auf die sie sich verlassen können. Dem Staat müssen sie zwangsläufig mit Misstrauen begegnen.
— Ey (@Ey75518304) January 14, 2022
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Passend dazu haben wir noch das für euch: