Thread: Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung
Viele Menschen, die mit Corona infiziert waren, leiden auch Monate später noch an Symptomen. Häufig berichten diese dann von Erschöpfung, Müdigkeit oder verminderter Leistungsfähigkeit. Sogar psychische Erkrankungen sind die Folge. Man spricht vom sogenannten „Long Covid“. Zudem häufen sich die Berichte über gravierende Spätfolgen einer Coronavirusinfektion gerade bei Kindern und Jugendlichen. Zur Erinnerung, das ist die Gruppe, die aktuell am wenigsten geschützt ist. Das wirklich Alarmierende dabei ist, dass nicht nur Menschen davon betroffen sind, die einen schweren Verlauf mit Klinkaufenthalt hatten, sondern auch die, die ursprünglich nur grippeähnliche Symptome zeigten. Wieviele Menschen insgesamt von Long Covid betroffen sind, ist noch weitestgehend unerforscht. Die Fallzahlen variieren sehr stark, weil die zugrundeliegenden Studien unterschiedliche Maßstäbe ansetzen. Fakt ist aber, dass es ernstzunehmende Langzeitfolgen gibt, die sich vermeiden lassen, wenn man sich impfen lässt. Die Twitteruserin @Rettungs_kueken hat in dem nun folgenden Thread aufgeschrieben, welche Folgen ihre Corona-Infektion mit sich brachte.
Meine Covid-Infektion ist jetzt über 9 Monate her. In der Akutphase im Krankenhaus und auf Intensiv zu sein war ja schon schlimm, aber nichts gegen das was danach kam.
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Ungefähr zwei Wochen nachdem ich aus dem Krankenhaus daheim war kamen plötzlich die Gliederschmerzen zurück und ich war schnell erschöpft, aber alles noch erträglich. Die Lunge hat nicht immer so mitgemacht, wie ich das wollte, aber das war auch alles aushaltbar
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Nach vier Wochen Arbeit hab ich Fieber bekommen und war nochmal 4 Wochen daheim. Die 4 Wochen waren die Hölle. Gliederschmerzen, Fieber und kaum genug Energie um mein Bett zu verlassen, aber das wurde auch besser.
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Danach hab ich durch ein zufällig geschriebenes EKG deutliche Veränderungen festgestellt, war mit erhöhtem Troponin nochmal im Krankenhaus und dabei kam raus, dass ich vermutlich eine gescheite Myokarditis hatte.
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Im April sind die Gliederschmerzen dann so schlimm geworden, dass ich zum ersten Mal den Notarzt bei mir daheim hatte,weil ich vor Schmerzen synkopiert bin und seitdem versuchen wir, eine vernünftige medikamentöse Einstellung zu schaffen
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Was von dem ganzen jetzt geblieben ist: immer wieder Brustschmerzen bei Anstrengung, aus dem Nichts in Ruhe Tachykardien, Synkopen, teilweis wenn ich schon liege, Müdigkeit, die mich ewig tief schlafen lässt und natürlich die Schmerzen.
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Die sind mittlerweile im Alltag erträglich, auch wenn sie jeden Handgriff anstrengender machen und wir scheinen auch die massiven Schmerzexacerbationen, die meistens mit Notarzt und RD enden in den Griff bekommen zu haben.
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Die meisten LongCovid Symptome klingen nach 6 Monaten ab, bei mir sind es jetzt schon mehr als 9.
Es gibt zwar Forschung, aber noch keine Erkenntnisse, wie genau es eigentlich alles ausgelöst wird.Niemand kann mir sagen, ob das alles irgendwann besser wird.
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
An der Uniklinik Erlangen wurde ein Medikament entwickelt und ich hoffe sehr, dass ich in die Phase 2 Testung mit reinkomme. Um die ganzen Symptome loszuwerden würde ich alles machen, da stört mich auch nicht, wenn das Medikament ganz neu entwickelt ist💉
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Und deswegen finde ich es absolut unverantwortlich, unsere Kinder einfach durchseuchen zu lassen. #yestonocovid#BildungAberSicher #COVID19 #CovidIsNotOver #CovidIsReal
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Lasst euch impfen und passt trotzdem gut auf euch auf
— Regenbogenrattenmum (@Rettungs_kueken) September 4, 2021
Das sagen andere User:
Hoffentlich erkennen noch mehr Menschen, wie wichtig es ist, sich impfen zu lassen. Das wäre nicht nur für die Herdenimmunität gut, sondern auch eine Sicherheit für die persönliche Unversehrtheit. Sorge bereitet vor allem die Situation der Kinder in den Schulen und Kitas. Ein Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren dürfte noch einige Zeit auf sich warten lassen. Bis dahin sind sie in den Einrichtungen ohne Luftfilter einem erhöhten Risiko ausgesetzt, gesundheitliche Schäden davonzutragen. Ein paar der treffendsten Kommentare haben wir hier für euch gesammelt.
Mehrere Hundert Kinder und Jugendliche könnten im kommenden Winter ihr Leben verlieren, wenn die nicht geimpften Kinder und Jugendlichen durchseucht werden, warnt die Virologin Melanie Brinkmann
— Andy Niklaus (@ANiklaus4) September 4, 2021
Ich hatte einen sehr milden Corona Verlauf mit Long Covid im Anschluss und auch da weniger Beschwerden als hier geschildert und das reicht schon. Das Virus ist echt übel und eine Kinderdurchseuchung darf nicht passieren.
Viel Glück für Erlangen, ich habe mich da auch gemeldet.
— Alberta Zweifels (@AlbertaZweifels) September 4, 2021
Vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht! Es gibt leider immer noch viel zu viele Leute, die glauben, dass mit der Akutinfektion alles ausgestanden wäre. Ich wünsche Ihnen gute Besserung und drücke Ihnen die Daumen für eine vollständige Genesung!
— Kai Meinecke (@KaiMeinecke) September 4, 2021
Ich lese solche Berichte mit Mitgefühl und auch Dankbarkeit, dass Betroffene sie teilen. Sonst hört man ja kaum was davon wenn man nicht im med. Bereich arbeitet. Also danke 👍🏻 und ich hoffe, dass das bekannter wird und zur Impfung motiviert.
— alwaysonline (@ONRedaktion) September 4, 2021
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Zum Thema Impfungen wollen wir euch noch diesen Thread hier ans Herz legen: