Thread: Aus Gründen der Transparenz

Manuela Jungkind 24.02.2023, 12:16 Uhr

Das Überreichen der Schulzeugnisse ist wohl für die wenigsten Schülerinnen und Schüler ein Sehnsuchtsereignis. Selbst solide Lernende sitzen am Tag der Zeugnisvergabe hibbelig auf ihren Stuhlkanten und harren diesem Papier, das angeblich so wahnsinnig wichtig für das gesamte Leben ist. Kennt man ja, die unüberwindbaren Folgen des Halbjahreszeugnisses der siebten Klasse …

Dabei sagen Zeugnisse nicht nur kaum etwas über die Fähigkeiten oder das Potenzial der Person aus, sie sind zudem völlig eindimensional. Die komplette messbare Leistung eines Halbjahrs wird in einer unverhandelbaren Zahl zusammengefasst. Plus der Fehlzeiten des Kindes. Warum auch immer. Das impliziert, dass Lernen so eine Art Einbahnstraße ist. Dabei weiß jeder vernünftige Mensch, dass der Lernerfolg nicht nur vom Kind abhängt, sondern mindestens im gleichen Maße von vorhandenen Ressourcen und natürlich der Lehrkraft. Wenn denn eine Lehrkraft da ist. In Zeiten des Lehrermangels, wie wir sie gerade erleben, bleibt das Pult nämlich ausgesprochen häufig unbesetzt und die Kinder schauen dann eben, wie sie zu ihrem Stoff kommen. Komisch, davon wird dann aber nichts im Zeugnis erwähnt. Darüber wundert sich auch Twitteruser @DerDingsi.

So wie in allen anderen Jobs also?

Mathematik und Co. lernt man sicher am besten allein

Lehrermangel, ick hör dir trapsen

Wir wissen alle, wer am Ende das Nachsehen hat

Von uns auch gerne auf die Schul-Homepage

Hätten sie halt selber fahren sollen

Riecht ihr das? Es duftet nach Buckeln vor dem Arbeitsmarkt


Hey, wisst ihr, wem wir das mit den Fehlstunden mal verklickern sollten?

Lehrerinnen und Lehrer sollen bitte mehr arbeiten: 14 Reaktionen auf die Vorschläge der Expertenkommission zum Lehrkräftemangel

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