Bei den meisten unserer Beiträge spielen die Twitteruser*innen die Hauptrolle. Klar, wir geben gerne mit einer knackigen Überschrift oder einer interessanten Einleitung unseren Senf zum Thema dazu. In diesem Fall sind jedoch nicht nur Tweets, Kommentare und ein bisschen wohlformulierter Text wichtig, wir möchten eure Aufmerksamkeit auf das Datum oben links legen. Es könnte nämlich passieren, dass ihr euch beim Lesen des Beitrags in einer Zeitschleife glaubt. In diesem Sinne: Wir wünschen euch eine stabile Nackenmuskulatur beim folgenden Kopfschüttelthread von Userin und Ex-Barbie-Besitzerin @popupanna.
Hab dem kleinen Nachbarsjungen ne alte Barbie von mir geschenkt. Ratet wer eben bei mir war um sie zurückzugeben.
— Ananastisch (@popupanna) May 9, 2022
Tja, wer war’s wohl? Hier muss man nicht Miss Marple sein, um der Sache auf die Spur zu kommen. Die 50er Jahre haben angerufen und wollten ihr Rollenbild zurück. Im Austausch gegen eine (anatomisch unkorrekte, aber bei Kindern jederlei Geschlechts sehr beliebte) Puppe. Kann man machen, ist aber nicht wirklich zeitgemäß oder sinnvoll. Dieser Meinung waren auch die meisten Userinnen und User. Die besten Kommentare haben wir für euch zusammengetragen.
Klar, sonst wär das unfair für die Jungs
Ich war auf einem Ritter-Weihnachtsmarkt. Ein kleines Mädchen hatte begeistert eines der Holzschwerter ausgesucht. „Keine Waffen“ hätte ich irgendwie verstanden. Aber ihre Freude mit „das ist für Jungs“ abzuwürgen, das tat sogar mir beim Zuhören weh.
— Regina Rickborn (@ReginaRickborn) May 10, 2022
Männer haben nämlich keine Haare
Hab mal gesehen wie ein Junge, der sehr begeistert einen Playmobil Friseursalon an seine Brust gedrückt hat, diesen wieder zurückstellen musste, weil iSt jA nUr FüR mÄdChEn 💔
— Chica McNugget (@suesssauersosse) May 9, 2022
So alt, aber immer noch gut zu Fuß
Ich tippe auf…. Das letzte Jahrhundert?
— bastrath 💉💉💉 (@bastrath) May 9, 2022
Fass das nicht an!
Ne Barbie. Wenn’s ne tote Maus gewesen wäre ok aber NE BARBIE?
— Ananastisch (@popupanna) May 9, 2022
Muss man umgekehrt genauso reagieren? Also wenn meine Tochter mal einen Bagger bekommt, soll ich den auch zurückgeben?
Im Grunde sollte man einfach nur froh sein wenn das eigene Kind gesund und glücklich ist, egal womit es spielt. (Solange es nicht irgendwie gefährlich ist)
— Frittenfriedhof (geimpft und geboostert) (@Hopftimist) May 9, 2022
Ey Puppe, komma ma rüber
Als ich in einem Spielwarenladen arbeitete, zog ein Vater seinen Sohn weg vom Puppenregal, Puppen seien nur was für Sch**teln. 20min später legt er mir eine Soldaten-Actionfigur auf den Thresen. Ich konnte mir nicht verkneifen zu sagen: «Oh, das ist aber eine coole Puppe!»
— Admiral Manderine (@proeiszeitdeaf) May 10, 2022
Sie wurde übrigens Mechanikerin mit Papagei auf der Schulter
Ich habe als Kind mit Autos gespielt und Pirat 🙀.
— UteFlower🇺🇦🇪🇺😷🌈💉💉💉 (@UteFlower) May 9, 2022
Durchgebrannt vermutlich
Meine Puppen sind damals mit 6 beim Umzug alle verschwunden. Seit dem frage ich mich, wie das wohl passiert ist.
— Valentin Svensberg (@vsvensberg) May 9, 2022
Wer will schon, dass das eigene Kind Vater wird?
Vergesse nie, das ein Bekannter seinem Dreijährigen keinen Kinderwagen zum spielen geben wollte. Da das Kind aber gerne etwas zum schieben haben wollte gab es einen Spieleinkaufswagen. 🙈
— Albert Tross (@AlbaRosst) May 9, 2022
Genug der Ironie. Kinder beim Aufwachsen begleiten zu dürfen, eröffnet die einzigartige Chance, die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Denn vielleicht geht es bei Erziehung auf Augenhöhe weniger darum, den Kindern unsere Sicht der Dinge zu vermitteln. Vielmehr ist es vielleicht eine Gelegenheit, unsere Narrative aus ihrem Blickwinkel zu hinterfragen. Und vielleicht, wenn wir ganz genau hinschauen, lernen wir noch etwas dazu. Zum Beispiel, ein paar Vorurteile abzubauen.
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