Eines direkt vorneweg: Für die meisten von uns sind diese Pandemie und der dazugehörige Dauerlockdown eine große Belastung. Nervlich und psychisch sowieso, kommt für viele Menschen auch noch eine massive finanzielle Belastung dazu. Viele Eltern haben Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes oder der mühsam aufgebauten Existenz. Aber allen voran Kinder leiden unter der Corona-Krise und werden dabei häufig vergessen. Dass das Öffnen von Kitas, Schulen und anderen Betreuungsangeboten alleine jedoch nicht die Lösung allen Übels sein kann, zeigt der folgende Thread von @markseibert. Denn es geht nicht nur darum, die Kinder „zu verräumen“, so dass Papa und Mama weiterhin ins Großraumbüro, in die Fabrik oder zum Shoppen gehen können. Oder etwa doch?
Beim Öffnen der Kitas geht es nicht um das Wohl der Kinder. Es geht darum, dass alle einkaufen und arbeiten können, es geht um Profit. Ginge es um Kindswohl, dann gäbe es Luftreiniger und täglichen Test für die Eltern beim Abgeben der Kinder. (1/n)
— Mark Seibert (@markseibert) March 6, 2021
Stattdessen werden jetzt Millionen Tests pro Woche rausgeballert, damit sich Uschi und Ulli zum Shoppen und Konsumieren freitesten können. Das gleiche in der Schule: Die Interessen der Kinder und Jugendlichen geht den meisten am Arsch vorbei. (2/n)
— Mark Seibert (@markseibert) March 6, 2021
Sonst wären die Schulen nicht so wie sie sind (ob mit oder ohne Pandemie). Aber ginge es um die Interessen der jungen Leute, dann würde man Leistungsdruck runterfahren, statt auf einem „Abitur wie immer“ zu bestehen und die anderen Abschlüsse zu einem Witz zu machen. (3/n)
— Mark Seibert (@markseibert) March 6, 2021
Apropos Leistungsdruck der Schülerinnen und Schüler: Jemand, der sich wirklich Sorgen um die Kinder macht, hat dazu einen ehrlichen Thread verfasst, den ihr HIER findet!
Ginge es um die Interessen der jungen Leute, würde man die mehr fragen und man würde sich auch darum kümmern, dass es genug Lehrstellen gibt, gerade in der Krise. Man würde das Schuljahr streichen oder verlängern. (4/n)
— Mark Seibert (@markseibert) March 6, 2021
Man hätte auch nicht Bau- und Pflanzenmärkte geöffnet, sondern Sportangebote auch für über 12-jährige im Freien ermöglicht und ein Konzept in der Schublade, wie das sicher möglich ist. Aber Kosmetikstudios, Frisöre, Baumärkte sind wichtiger. (5/n)
— Mark Seibert (@markseibert) March 6, 2021
Deshalb glaube ich niemandem mehr, der mit mit Kindeswohl um die Ecke kommt und ich zugleich kotzen könnte, wenn ich daran denke, dass mein dreijähriger am Dienstag eigentlich wieder in die Kita müsste. Sie nennen es „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“.
— Mark Seibert (@markseibert) March 6, 2021
Für diese sehr deutlichen und klaren Worte gibt es Applaus von anderen Usern:
Genau das! Die ganze Misere in ein paar Worten super zusammengefasst. Danke!
— Morr_is (@morr_is) March 6, 2021
Das spricht mir sehr aus der Seele. Danke! Es geht mir absolut genauso…
— Anna Charlotte Turré (@ac_tur) March 6, 2021
Danke dafür 💙.
Um Kindeswohl und Bildung ging es doch noch nie.
Sonst würden generell mehr Gelder in Schulen, Einrichtungen/Institutionen, Bildung, Jugendhilfe, etc., fließen, das Schulsystem endlich reformiert, und die Kinderrechte endlich ins Grundgesetz verankert werden.— Bju Blue (@Music_Junkie_00) March 7, 2021
Falls ihr wissen wollt, wie eine Kinderpsychotherapeutin das Ganze einordnet, legen wir euch den Thread „Wie traumatisch ist Corona für Kinder“ ans Herz!
Ja, genauso sehe ich das auch.#Bildungsgetechtigkeit und Kindeswohl würde man durch andere Maßnahmen erreichen. Leider finden viele es begrüßenswert, ihren Nachwuchs endlich wieder irgendwo zu parken, egal um welchen Preis. Kurzsichtig und dumm.
— Irgendwie anders (@Irgendwieander5) March 6, 2021
Du sprichst mir aus der Seele. Ich möchte ergänzen, dass alle Eltern in meiner Kita nicht so denken und alle Ihre Kinder in Betreuung bringen, auch die, die nicht berufstätig sind! Mir blutet das Herz, weil ich genau sehe, warum! Ich weiss nicht, ob ich den Job noch machen will!
— statement (@neuesstatement) March 6, 2021
Wir sind im Ort die einzigen, die ihr Kind noch nicht in die Kita geben und müssen uns regelmäßig erklären, warum nicht. Meine gefühlte Quote von 70% der Gesellschaft, die nicht wissen was ne Pandemie ist und wie man sich verhält ist inzwischen auf 95% gestiegen
— Axel_Link (@alex_pink9) March 6, 2021