Greta Thunberg auf dem UN-Klimagipfel

Chris Schröder 25.09.2019, 12:55 Uhr

Auf dem UN-Klimagipfel hat Greta Thunberg eine sehr emotionale Rede gehalten. Einmal mehr wies sie die Anführer der Welt auf ihre Verantwortung hin.

Greta Thunberg: „How dare you?“

„Meine Botschaft ist, dass wir Euch beobachten! Das hier ist alles falsch, ich sollte hier nicht sein, ich sollte zurück in der Schule sein auf der anderen Seite des Ozeans – aber Ihr kommt immer noch zu uns jungen Menschen, um Euch Hoffnung zu geben! Wie konntet Ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit Euren leeren Worten? Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens und alles, worüber Ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen von einem für immer anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum – wie könnt Ihr es wagen? Ihr lasst uns im Stich. Alle kommenden Generationen haben euch im Blick und wenn Ihr Euch dazu entscheidet, uns im Stich zu lassen, dann entscheide ich mich zu sagen:
Wir werden Euch das nie vergeben! Wir werden Euch das nicht durchgehen lassen! Genau hier ziehen wir die Linie. Die Welt wacht auf und es wird Veränderungen geben, ob Ihr es wollt oder nicht.“

Immer wieder gibt es Applaus, auch von den Zuhörern der Länder, die sie mit ihrer Rede angreift. Mimik und Gestik der schwedischen Klimaaktivistin sprechen während der gesamten Rede Bände.

Das Bild bzw. Video, wie sie nach ihrer Rede Donald Trump sieht, geht aus dem gleichen Grund um die ganze Welt. Aber seht selbst:

Kanzlerin Angela Merkel postete ein Bild von sich mit Greta Thunberg und erntete dafür viel Kritik. Das deutsche Klimaschutzpaket, das den Namen eigentlich nicht verdient, war Angela Merkels Legitimation, direkt nach Greta sprechen zu können.

Greta Thunberg: Intimfeind der ewig Gestrigen

In den sozialen Netzwerken ist Greta längst der Intimfeind aller Klimawandel-Leugner und liberal-konservativen Kräfte, die weiterhin SUV fahren wollen, täglich Fleisch auf dem Teller möchten und ihren Wohlstand nicht dem Klimaschutz opfern wollen. Sie glauben immer noch das 35 Jahre alte Märchen, dass Technologie uns aus der Krise bringen wird und der Markt alles regelt.

Und wie nach jedem Auftritt von Greta Thunberg, ergießt sich ein Schwall aus Hohn, Spott und Hass über ihre Person. Inhaltlich haben ihre Kritiker wenig beizutragen, die meisten stören sich an den Emotionen und der Rhetorik. Es sind die selben die Herbert Grönemeyer mit Goebbels verglichen haben und jedem, der die bestehende Gesellschaftsform kritisiert, eine pauschale Radikalisierung unterstellen. Kapitalismuskritik ist zwar erlaubt, aber bitte nur differenziert und bis ins Kleinste auseinander dividiert. Der Begriff Wohlstand wird dabei jedoch als heiliges Mantra und Motor der Gesellschaft stark vereinfacht.

Greta Thunberg nervt

Auf Twitter und Facebook gehen einige sogar soweit, bürgerkriegsähnliche Szenarien heraufzubeschwören. Da wird Fridays for Future mit der RAF verglichen, die Zerstörung der freien Marktwirtschaft herbeifantasiert, vor einer zweiten DDR gewarnt und alles unternommen, um die Klimaschutzbewegung in Misskredit zu bringen. Sachliche Kritik ist rar gesät. Die Emotionalität, die man Greta Thunberg vorwirft, sie ist anscheinend in Ordnung, wenn man Fridays for Future kritisiert. Politiker bilden da keine Ausnahme. Gestandene Männer jenseits der 50 arbeiten sich mit einem Eifer an einem 16-jährigen Mädchen mit Asperger-Syndrom ab, den man sich lieber beim Klimaschutz wünschen würde. Jüngstes Beispiel: Donald Trump.

Es gibt jedoch auch viel Zuspruch und Unterstützung für Greta Thunberg und Fridays For Future. Wir haben uns auf Twitter umgesehen und die besten Reaktionen zusammengetragen.

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