Angela Merkel: Der Anfang vom Ende

Chris Schröder 30.10.2018, 11:25 Uhr

Angela Merkel hat ihr politisches Aus verkündet. Mit ihrer Ankündigung, nicht mehr für den CDU-Vorsitz zu kandidieren, hat die Bundeskanzlerin gestern weltweit für Überraschung gesorgt.

Nach den beiden Wahlniederlagen in Hessen und Bayern, war es nur ein Frage der Zeit gewesen, bis es in Berlin ein politisches Beben gibt. Vielfach wurde das sofortige Ende der GroKo und damit das böse Wörtchen „Neuwahlen“ herbei geschrieben. Doch es kam anders. Die Koalition besteht noch und Angela Merkel möchte weiterhin Kanzlerin bleiben.

Mit ihrem Statement gestern stellte sie jedoch die Weichen für eine Zeit nach ihrer Kanzlerschaft. Das gibt der Union einerseits die Ablenkung und Luft, die sie braucht um sich von den schlechten Umfragewerten zu erholen. Andererseits lässt es die Koalitionskollegen Horst Seehofer und Andrea Nahles reichlich dumm dastehen, da diese bisher keine Konsequenzen aus den oben genannten Niederlagen gezogen haben. Seehofer weigert sich sogar vehement die Verantwortung für das Ergebnis der Bayrischen Landtagswahl zu übernehmen.

Als angenehmen Nebeneffekt kann Angela Merkel in der Nachfolge-Debatte die Richtung mitbestimmen. Allgemein kommt ihre Rückzugsankündigung innerhalb und außerhalb der Union gut an. Und während die internationale Presse schon instabile Zeiten für Europa orakelt, bleiben Merkels Kritiker angesichts des Verlustes ihres erklärten Feindbildes farb- und sprachlos zurück.

Chapeau, Frau Merkel!

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