Wieso hast du nicht daran gedacht? Die treffendsten Gedanken über Mental Load
Die Kinder müssen heute früher aus dem Kindergarten abgeholt werden, damit man es noch rechtzeitig zum Kinderarzt schafft. Das Auto braucht demnächst eine Inspektion. Die Tochter hat einen Zahn verloren und die Zahnfee muss noch ein Geschenk besorgen. Die Eltern der Nachbarn sind an Corona erkrankt und brauchen Zuspruch. Jemand muss unbedingt bei nächster Gelegenheit checken, ob die Milch im Kühlschrank noch genießbar ist. Das Schulkind hat am Mittwoch einen Englischtest und sollte Vokabeln üben. Um 17:00 Uhr muss das Zeug dringend aus der Waschmaschine in den Trockner, damit alle heute Nacht ein bezogenes Bett haben. Der Hund braucht mal wieder eine Wurmkur und Tante Elsa hat nächste Woche runden Geburtstag und freut sich doch immer so über die eingelegten Pflaumen, die dringend jemand vorbereiten muss.
Wenn euch diese Dinge täglich durch den Kopf schwirren und ihr dafür verantwortlich seid, dass der Familienzirkus reibungslos weiterspielt, dann herzlich willkommen in der Welt des Mental Load! Er ist unsichtbar, lautlos, kostet aber extrem viel Zeit und Nerven. Was in Büros unter den Begriffen „Organisation“, „Planung“, „Recherche“, „Koordination“ oder „Management“ verrechnet wird, geht im Privatleben oft völlig unter. Bezahlt wird die Verantwortung für die Organisation von Haushalt und Familie nämlich nicht, wertgeschätzt allerdings auch nicht richtig. Es ist ja nur „ein bisschen Mitdenken“ und „nicht der Rede wert“, oder? Wir haben uns mal auf Twitter umgesehen, wie die Userinnen und User mit Mental Load umgehen.
#1: Uff
Wir spielen zuhause Pantomime, ich gebe K2 das Wort MAMA vor.
K2 saugt, räumt den Geschirrspüler ein, den Frühstückstisch ab.
Die Familie rät: PutzFRAU, DienstMÄDCHEN, DienerIN, SklavIN.
Und ihr wundert euch, warum wir Frauen so fertig sind. #mentalload#carearbeit
— Ms Stranger (@Maria_Weltweit) October 31, 2021
#2: Gute Entscheidung
Ich Rabenmutter kaufe dieses Jahr einen fertigen Playmobil Adventskalender. Spart mir Stunden an Mental Load.
— ǝʇʇǝlǝssɐnb (@Quasselette) October 15, 2021
#3: Geldbeutel optimales Spielgerät für Autofahrten, oder?
Ihr wollt über Mentalload sprechen?
Ok.
Wir fahren heute in einen Freizeitpark.
2h Autofahrt, 10h Aufenthalt.
Der Mann steht mit seinem Portemonnaie in der Hand da und fragt mich, ob ich eine Tasche/Rucksack o.ä. mitnehme.— MuttiFrutti (@MuttiFrutti1) July 7, 2020
#4: Oh Gott, wie funktioniert dieses Teufelszeug?
Großes Erstaunen, dass mein Mann es ganz allein hinbekommst telefonisch einen Arzttermin für die Kinder zu vereinbaren. Ihr Mann könne das nicht.
DEIN MANN IST BAULEITER, HERZCHEN, WAS MEINST DU MACHT DER DEN HALBEN TAG? TELEFONISCH TERMINE FESTLEGEN! DER WILL NICHT! #mentalload— DamnedSnob (@DamnedSnob) February 18, 2020
#5: Einfach mal testen
Überprüfst du regelmäßig die Hausapotheke? Wie viel Klopapier ist noch da? Backpapier? Staubsaugerbeutel? Welches Modell? Waschmittel? Flüssig oder Pulver? Welche Farbe hat der Küchenschwamm?
Wenn du jede Frage beantworten kannst, trägst du wohl den Mental Load des Haushalts.— Coldamber, weihnachtlich (@Coldamber) May 23, 2019
#6: Der statistische Nachweis steht noch aus, ist aber denkbar …
Immer, wenn irgendein erfolgreicher Mann sagt, er danke seiner Frau, die ihm mit der Familie den Rücken freihalte, reicht anderswo eine von kostenloser Carearbeit und Mental Load genervte Frau die Scheidung ein.
— Christine Finke (@Mama_arbeitet) February 14, 2021
#7: Toll, diese Wertschätzung
„Mama, Du hast doch eh nur Homeoffice, da kannst Du doch nebenher auch Rouladen kochen!“ K1 bringt die gesellschaftliche Problematik rund um die Themen Homeschooling und -office sowie Mental Load subtil auf den Punkt.
— Monte Zuba (@MonteZuba) July 30, 2020
#8: Muss eindeutig öfter gehen
Ich arbeite am #MentalLoad und schicke den Mann zum Elternabend. Er ist den ganzen Abend motzig weil er 20Uhr aus dem Haus muss. Genervt weil ich keinen Zettel für ihn habe, wo er denn hin muss und ach welche Klasse ist das Kind nochmal.
Ich sag euch, meine Nerven.— 📚Leseglückskind (@77cogitoergosum) September 29, 2020
#9: Guter Punkt
Noch so ein #mentalload Scheiß übrigens: ich mache die meisten Fotos, da ich auch die Kamera besitze.
Folgerichtig könnt ihr euch mal ausrechnen, wie oft ich auf den Fotos zu sehen bin.
Kommentar der Schwiegerverwandtschaft jedes Mal, wie oft der Vater das Kind auf dem Arm hat.— Octo (@octodontidae) December 13, 2019
#10: Ihr habt noch knapp zwei Wochen!
Emanzipation ist, wenn Mann und Frau gleich viel arbeiten, der Nikolaus-Stiefel der Kinder aber leer bleibt, wenn Frau nicht dran denkt. #mentalload
— Hatice Akyün (@hatice_akyun) December 6, 2020
#11: Fehlt nur die Timer-Funktion
Ich teile mir den Mental Load nicht nur mit meinem Mann, sondern auch mit den Kindern. Wir denken an Arzttermine, Schuhgrößen, Elternabende, Spielverabredungen und Geburtstage und sie denken daran, dass ich am 14.10.2020 um 11:49 Uhr mal Smarties versprochen habe.
— Foffy (@FoffyMcFoff) October 20, 2020
#12: Tausche ein „Wie“ gegen ein „Deswegen“
Bei der Mental-Load-Thematik und Männern, die in Bezug auf ihre Kinder nicht mitdenken, Schuhgrößen nicht kennen, Termine verpennen, nicht vorrausschauend planen, frag ich mich immer: Wie überleben die im Job oder machen sogar noch Karriere?
— teresa bücker (@teresabuecker) December 8, 2019
Wer für Gleichberechtigung ist, sollte sich früh für dieses Thema sensibilisieren: