Tönnies: Rassismus von der Fleischertheke

Max Kilian 07.08.2019, 15:14 Uhr

Als Fan oder gar Mitglied des FC Schalke 04 hat man es selten leicht. Doch waren es in der Vergangenheit meist fehlende sportliche Erfolge, die den Gelsenkirchenern zusetzten, ist es nun ein hausgemachter Skandal um den Aufsichtsratsvorsitzenden und mehr oder weniger heimlichen Sonnenkönig auf Schalke, Clemens Tönnies.

Bei einer Veranstaltung des Handwerks in Paderborn äußerte sich der Fleischfabrikant aus Rheda plump rassistisch – andere sagen „unüberlegt“ – über Afrikaner: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“. Mit „Dann“ meint Tönnies, seines Zeichens einer der größten Fleischproduzenten Europas, den Zeitpunkt, zu dem im Kampf gegen den Klimawandel bei uns keine Steuern erhöht werden, sondern lieber zwanzig Kraftwerke in Afrika finanziert werden. Rums. Es ist schließlich bekannt, dass der Sexualtrieb des gemeinen Afrikaners für den Klimawandel verantwortlich ist und nicht der Lebensstil der westlichen Industrienationen, Stichwort Massentierhaltung. Aber woher sollte ein schwerreicher Fleischfabrikant aus Deutschland, der Afrika lediglich von der Großwildjagd her kennt, das auch wissen.

Rasch forderten zahlreiche Menschen – darunter auch ehemalige Schalke-Spieler wie Gerald Asamoah oder Hans Sarpei – öffentlich Konsequenzen für das schädigende und peinliche Verhalten des Aufsichtsratsvorsitzenden Tönnies. Am gestrigen Abend tagte schließlich der Ehrenrat des FC Schalke 04 und kam zu dem Ergebnis, dass Tönnies zwar gegen das Diskriminierungsverbot verstoßen habe, der Vorwurf des Rassismus jedoch unbegründet sei. Also akzeptierte der Ehrenrat den eigens von Clemens Tönnies in Spiel gebrachten Vorschlag, sein Amt für drei Monate ruhen zu lassen und anschließend seine Tätigkeit im Verein wieder aufzunehmen.

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