Thread: Was gilt als „schick“, wenn es reiche Menschen machen?
Lasst uns über Armut in Deutschland reden! Armut in Deutschland? Gibt es die denn überhaupt in unserem reichen Land? Fakt ist: Im Jahr 2021 zählten mit rund 13,0 Millionen Menschen stolze 15,8 % der Bevölkerung als armutsgefährdet – und damit etwa jeder sechste in Deutschland lebende Bürger. Fakt ist auch: Deutschland ist heute eines der ungleichsten Industrieländer weltweit. Und das, obwohl unser Land eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen überhaupt vorzuweisen hat. Denn gleichzeitig sind private Vermögen maximal ungleich verteilt. In kaum einem europäischen Land besitzen die reichsten 10% der Bevölkerung größere Vermögen als bei uns, laut Schätzungen könnte in Deutschland bis zu einem Drittel des Vermögens beim reichsten Prozent konzentriert sein. Womit wir auch schon beim eigentlichen Thema wären, denn wer Armut sagt, muss auch Reichtum sagen. Twitteruserin und Kommunikationsexpertin @Joanalistin hat im folgenden Thread genau das getan und sich gemeinsam mit ihren Followerinnen und Followern auf die Suche gemacht, was bei reichen Menschen als „schick“, bei armen Menschen jedoch als „verwerflich“ gilt. Spoileralarm: Nahezu alles!
Was gilt als „schick“ wenn es reiche Menschen machen aber als „verwerflich“ wenn es arme Menschen machen? Sammeln wir mal Beispiele hier drunter.
— Joanalistin (@Joanalistin) November 27, 2022
Ein altes Auto fahren.
— Joanalistin (@Joanalistin) November 27, 2022
Frembetreuung deiner Kinder.
— Joanalistin (@Joanalistin) November 27, 2022
Eine „Auszeit vom Arbeiten“ gönnen.
— Joanalistin (@Joanalistin) November 27, 2022
Sich staatliche Hilfe holen, wenn es mal im Leben mit einem Business mal nicht klappt.
— Joanalistin (@Joanalistin) November 27, 2022
Keine Steuern zahlen.
— Joanalistin (@Joanalistin) November 27, 2022
Als Ausländer irgendwo leben.
— Joanalistin (@Joanalistin) November 27, 2022
Sich große Kredite aufnehmen.
— Joanalistin (@Joanalistin) November 27, 2022
sich Geld ausleihen. („Finanzierung“ grosser Beträge schick, „Ratenzahlung“ kleiner Beträge verwerflich.)
— Corinna Milborn (@corinnamilborn) November 27, 2022
Also SO war das mit dem 9-Euro-Ticket sicherlich NICHT gedacht
Schick für Reiche: Reisen (scheiss auf den persönlichen CO2 Fussabruck, ich spende doch…!)
Verwerflich für Arme: mit dem 9 Euro nicht bloß zur Arbeit fahren, sondern das erste Mal seit Jahren zur Tante in die Lüneburger Heide oder an die Ostsee mit den Kindern. #TaxTheRich— Marianne Blum – ich weiß es doch auch nicht (@blum_marianne) November 28, 2022
Frei nach dem Motto: Ich brauch das zwar nicht, aber es steht mir eben zu
Sich von der Allgemeinheit finanzieren lassen, zum Beispiel über Subventionen oder Steuersparmodelle.
— Blake (@BlakesWort) November 28, 2022
Harte Sanktionen werden meist leider nur in einem Fall gefordert (Kleiner Tipp: Der CEO ist es nicht)
Finanzieller Betrug.
Beim CEO wirds gefeiert wenn er Leute ausbeutet, beim Sozialhilfeempfänger wird aufs schärfste gestraft wenn man klaut oder auch abgewertet wenn man Pflandflaschen sammelt.— Möwenfels | Marcus Nörren (@Blechhower) November 27, 2022
Gebt das Koks frei!
Konsum von Drogen
— CarFreiTag (@CarFreiTag) November 27, 2022
Daydrinking
— Mareice Kaiser (@Mareicares) November 27, 2022
Ach, gibt es etwa einen Unterschied zwischen „Französisch-Deutsch“ und „Türkisch-Deutsch“?
Zweisprachig aufwachsen
— Paul Starzmann (@paul_starzmann) November 28, 2022
Der Name macht’s
Ja, heißt dann einfach Vintage.
— Joanalistin (@Joanalistin) November 27, 2022
Adel verpflichtet
Mehrere Generationen einer Familie leben im selben Haus.
— Andrea Macchiato (@AndyQuerlatte) November 27, 2022
„Ich muss ja nicht alles mit mir machen lassen“ vs. „Ach, die Arbeit ist dir wohl nicht gut genug“
Jobs nicht anzunehmen wenn sie nicht gut genug bezahlt sind.
— DerGodi (@Cgotthardt93) November 27, 2022
Oder wie Friedrich Merz (CDU) sagt: Sozialtourismus!
Viele Kinder haben
— Danijel Majić @[email protected] (@DanijelMajic) November 28, 2022
Am Ende lassen wir doch alle unser Geld für uns arbeiten, oder?
Nicht arbeiten.
Bei reichen ist das „Privatier sein“, also von Vermögen leben, bei Armen ist das dann „nichts beitragen wollen“.— Io Kassandra Görz (@IoGoerz) November 28, 2022
Sollten wir alle wissen: