Thread: Warum man den Menschen in seiner Gesamtheit sehen muss

Empathie ist nicht nur im Privatleben, sondern auch im Beruf sehr wichtig. Sie öffnet Türen, die sonst eher geschlossen bleiben. Sie ermöglicht, die Perspektive zu wechseln und kann wesentlich dazu beitragen, dass die Kommunikation mit seinem Gegenüber produktiv und positiv verläuft. Und wie wir ja alle wissen, ist Kommunikation ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.

Bei Empathie geht es aber nicht nur um die Gefühle anderer Menschen oder um Mitgefühl im Allgemeinen. Es geht auch darum, was sie denken und wie die Personen dementsprechend handeln. Dabei betrachtet man das Verhalten seines Gegenübers und zieht die entsprechenden Schlüsse daraus. Obwohl hierfür Intuition und Menschenkenntnis eine wichtige Rolle spielen, ist dies eine Eigenschaft, die jeder von uns erlernen kann. Es ist gar nicht so schwer: Auf Mimik und Körpersprache achten, richtig zuhören, nachfragen, auf Details achten und sich fragen, wie man an der Stelle seines Gegenübers wohl denken, fühlen und handeln würde.

Empathie hilft, sich auf Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen einzustellen und zu verstehen, was sie fühlen. Sie ist für Führungskräfte wichtig, um Mitarbeiter richtig motivieren und fördern zu können, aber sie hilft auch in allen sozialen Berufen, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht.

Dafür wollen wir euch mit dem nun folgenden Thread unserer Lieblingskrankenschwester @Nell781 ein herzerwärmendes Beispiel liefern. Aber lest am besten selbst.

Warum man immer den Menschen in seiner Gesamtheit sehen muss.

Lisa ist 20 und in der 19 Woche schwanger.
Seit 4 Wochen kommt sie 4x die Woche spät abends in die ZNA.
Es zwickt, es zwickt nicht, Ausfluss, Scheidentrockenheit usw.

Das Procedere ist immer dasselbe.

— Die 78. Nell🏥 (@Nell781) October 24, 2022

Urin, Blutdruck, Untersuchung und Ultraschall.

Es lässt sich aber nie was finden.
Die Gyn sind genervt, wir auch.

Als sie mal wieder die ZNA verlässt, steh ich draußen- eine qualmen.

Und plötzlich packt es mich.

— Die 78. Nell🏥 (@Nell781) October 24, 2022

„Haben Sie vielleicht eine Minute Zeit?
Mir ist aufgefallen, dass sie oft bei uns sind.
Kann ich vielleicht irgendwas tun?“

Und da bricht es aus ihr heraus.
Sie hat Versagensängste, Verlustängste, ist alleinerziehend.
Gegen ihre Familie hat sie sich für das Kind entschieden.

— Die 78. Nell🏥 (@Nell781) October 24, 2022

Sie erzählt und erzählt, irgendwann beginnt sie zu weinen.

Ich höre nur zu, nicke ab und zu.
Biete ihr ein Gespräch mit unseren Psycholgen an, drücke ihr ein paar Flyer in die Hand.

Sie lächelt, „es musste vielleicht einfach mal raus.“

Bis zur Geburt sah ich sie nicht mehr.

— Die 78. Nell🏥 (@Nell781) October 24, 2022

Sie hat ein Mädel bekommen, es geht ihr großartig. 💚

Manchmal muss man über das Sono gucken, um den Menschen zu sehen.

— Die 78. Nell🏥 (@Nell781) October 24, 2022

Das sagen andere User:

Seht ihr, es kann so einfach sein. Wir sollten viel öfter unsere Oberflächlichkeiten ablegen und einen Schritt auf unsere Mitmenschen zugehen. Die Welt wäre dann eine viel bessere. Findet ihr nicht auch? Ein paar der treffendsten Kommentare und Reaktionen der Leserinnen und Leser haben wir hier für euch gesammelt.

@Nell781 wenn mir mal sowas in der Art passieren soll, dann würde ich gern an Dich geraten… ♥️

— TanteLuse (@SuseBusch) October 24, 2022

Vielen Menschen scheint tatsächlich kaum bewusst, WIE wichtig es ist, zu reden.
Stark, dass du dir die Zeit genommen hast. ♥️

— {{{Benjamin Stork}}} 🇪🇺🇺🇦 #Antifa ⏱ (@benjamin_stork) October 25, 2022

Weil du schreibst, ihr wart genervt. Warum sollte so eine junge Frau denn zum Spaß so oft in die ZNA gehen…

— Mama (@Mama02051956) October 25, 2022

Die junge Frau war sicher selbst genervt davon, wusste sich aber auch nicht anders zu helfen.

Man kann auch genervt sein ohne dem anderen zu unterstellen „zum Spaß“ in die ZNA zu gehen.

— Frech Wild Wunderbar (@DudadaMama) October 25, 2022

Es ist gut das es solch wunderbare Menschen wie dich gibt

— Tiny Mik (@LuRuDeuMik) October 24, 2022

Schönste Geschichte des heutigen Tages und auch traurig.

— TheHolyMS (@TheHolyMS) October 24, 2022

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Mehr Positives gibt’s hier:

Die schönsten Good-News-Tweets der Woche (81)