Thread: Über ein Berliner Café, das Poller vor die Türe baut
In den letzten Tagen war im Netz einiges über ein Berliner Café zu lesen. Vieles davon auch unterhalb der Gürtellinie. Doch was war passiert? Das Café im Berliner Stadtteil Moabit hatte zwei Poller gegen Kinderwägen vor seiner Eingangstür aufgestellt. Hintergrund: Die Café-Betreiberin äußerte gegenüber der dpa, dass Kinderwägen in den sehr kleinen Räumlichkeiten immer mehr überhand genommen haben und wiederholt auch Schäden hinterlassen haben. Vor etwa zwei Monaten habe man sich daher für die Poller entschieden, nachdem zuvor vergeblich mit einem Schild darum gebeten wurde, Kinderwägen bitte nicht mit in das Café zu bringen.
Rasch kritisierten zahlreiche Internetnutzer, dass das Café und dessen Zugang kinder- und behindertenfeindlich sei. Negative Bewertungen auf diversen Portalen und Seiten inklusive. Doch Rollstuhlfahrer beispielsweise konnten die Eingangstür, die nun mit den beiden Pollern versehen ist, auch bereits zuvor nicht nutzen, da eine Stufe den Weg versperrt. Laut Betreiberin hat dies in der Vergangeheit jedoch nie ein Problem dargestellt, weil Rollstuhlfahrer sowieso (natürlich auch weiterhin!) über einen behindertengerechten Seiteneingang ins Café kommen würden. Viel Geschrei um nichts also?
Twitteruserin @missterioes beleuchtet in ihrem Thread nun auch die andere Seite und kritisiert Eltern, die sich wiederholt rücksichtslos zeigen. Ein Verhalten, unter dem letztendlich (leider!) auch alle anderen Eltern zu leiden haben.
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Hier zu Beginn noch einmal der Urspungstweet:
Wow, Poller in der Tür gegen Kinderwagen und Rollstühle. Ich glaub, das ist wirklich #Moabit‘s unsympathischstes Café.
— Albrecht Selge (@AlbrechtSelge) December 3, 2019
Der Thread:
https://twitter.com/missterioes/status/1202243292911587332?s=20
Vorwand, dass es ja um die „armen Behinderten“ gehe, die ja nun auch nicht reinkommen würden. Lustig: Diese kamen schon vorher nicht durch diesen Eingang, da es dort eine Stufe gibt. Aber: Sie kamen auch vorher schon durch einen Seiteneingang ins Café. Die einzigen, die somit 2/7
— MissTeriös (@missterioes) December 4, 2019
ausgeschlossen werden, sind rücksichtslose und egoistische Eltern, die vor dem Eigentum anderer keinen Respekt zeigen und kein Problem haben, dort Wände und Co zu beschädigen. Trotzdem müssen sich die Inhaber nun gegen einen Shitstorm und schlechte Bewertungen wehren. 3/7
— MissTeriös (@missterioes) December 4, 2019
Der Verursacher des Shitstorms wollte das „natürlich so nicht“ und es „ging nur um die Behinderten“. Das kann man glauben oder auch nicht. Fakt ist: ein Restaurant, ein Café etc darf selbst entscheiden, wen es als „Gast“ (!) empfängt. Kleine Frage am Rande an die Empörten: 4/7
— MissTeriös (@missterioes) December 4, 2019
Wenn ihr Gäste daheim habt und die schütten den Rotwein über die Couch, reißen die Tapeten von den Wänden und machen Macken ins Parkett – schaut ihr dann auch zu und verzeiht das oder schmeißt ihr die Leute raus? Ach? Die fliegen raus? Wieso darf das dann ein Restaurant- 5/7
— MissTeriös (@missterioes) December 4, 2019
oder Café-Besitzer nicht? Nur, weil ihr meint, dass ihr das Recht habt, alles zu tun, was ihr wollt, nur weil es öffentlich zugänglich ist? Niemand muss sein Eigentum zerstören oder beschädigen lassen. Und wenn Eltern nach mehrmaligem Hinweis weiterhin keine Rücksicht nehmen, 6/7
— MissTeriös (@missterioes) December 4, 2019
dann folgen eben Konsequenzen. Die, die hier an den Pranger und mit einem Shitstorm überzogen gehören, sind rücksichtslose Eltern, die meinen, mit der Geburt des Kindes sich an keine Regeln mehr halten zu müssen. Und nicht Besitzer, die ihr Eigentum zu beschützen versuchen! 7/7
— MissTeriös (@missterioes) December 4, 2019
Auch andere User äußern sich:
Eine Freundin betreibt ein Café und hat ständig damit zu tun, dass Eltern ihre Babies und Kleinkinder mit Besteck Macken in die Tische hauen lassen (zur Beschäftigung!) und muss regelmäßig neue Speisekarten anfertigen lassen, weil die zum Spielen, Ankauen etc. gegeben werden. 🤷🏻♀️
— Frau Hackenpiep (@FrauHackenpiep) December 4, 2019
Zerknüdeln, ankauen, ablutschen.
Es ist ein Café, das an einem Park in der Stadt liegt:
Viele Mütter mit kleinen Kindern.
Ich war dort oft zu Besuch und habe ihre Karten gesehen, auch Situationen, in denen Mutti ihrem Kind/Baby im Hochstuhl den Löffel in die Hand drückt und Bam!— Frau Hackenpiep (@FrauHackenpiep) December 4, 2019
Das „Oma’s“ auf Rügen hat das auch. Das ist klein, urig und voll mit Deko-Kram. Richtig schön. Aber wenn Kinder da fangen spielen oder Ähnliches, geht halt auch gerne was zu Bruch. Auch da haben sich Leute empört, dabei schützte man auch dort nur sein Eigentum.
— MissTeriös (@missterioes) December 4, 2019
Schade, dass so etwas nötig ist und nicht einmal ein Schild an der Tür respektiert wird.
— bebe neben (@bebenebend) December 4, 2019