Thread: So schickt man niemanden in den Kindergarten

Chris Schröder 14.09.2022, 17:20 Uhr

Sicher, für Eltern von Kita- und Schulkindern ist die Vereinbarkeit von einem kranken Kind und ihrem Beruf mitunter sehr herausfordernd. Auch vor Corona waren die üblichen Erkältungs- und Grippewellen schon eine besonders schwierige Zeit für Berufstätige. Laut Gesetz hat ein jedes Elternteil zwar ein Anrecht darauf, für die Betreuung eines kranken Kindes unter zwölf Jahren bezahlt freigestellt zu werden, das gilt allerdings nur für 30 Tage pro Elternteil, bei mehreren Kindern maximal 65. Nur für Alleinerziehende sind es doppelt so viele, also 60 beziehungsweise 130 Tage. Das Kinderkrankengeld beträgt üblicherweise 90 Prozent des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts. Mal abgesehen davon, dass diese Krankengeld-Regelung alles andere als perfekt ist, ganz besonders wenn man mehrere Kinder hat, gibt es natürlich noch die Problematik, dass man seinem Unternehmen fernbleibt und sich deswegen beim Chef oder den Kolleg*innen unbeliebt machen könnte. Nicht wenige Menschen fürchten dabei natürlich auch Konsequenzen.

Aus diesen genannten Gründen werden einige Eltern oft sehr kreativ, wenn es um die Betreuung ihres kranken Kindes geht. Schließlich gibt es jede Menge Medikamente, die die üblichen Krankheitssymptome für ein paar Stunden lindern oder gar unterdrücken. Fieber- und Hustensäfte für Kinder sind so effektiv, dass man den Kids morgens erstmal nichts anmerkt. Trotz der oben genannten Beweggründe sind solche Mogeleien verantwortungslos und unentschuldbar. Über die Ansteckungsgefahr denken da nämlich die wenigsten nach und erst recht nicht diejenigen, die beim Thema Corona auf Durchzug geschaltet haben. Ob es am Ende wirklich der Wirtschaft hilft, wenn alle krank sind? Und was hat das mit Freiheit zu tun, wenn sie zu Lasten der Mitmenschen geht? Fragen über Fragen. Unser Lieblings-Intensivarzt @narkosedoc hat über das Thema kranke Kinder in der Kita den nun folgenden Thread geschrieben:

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Eigenverantwortung, wir hören dich trapsen! Auch im dritten Jahr der Pandemie schmerzt die bittere Erkenntnis, dass die meisten Menschen eher nur an sich selbst als an andere denken und noch nicht einmal davor zurückschrecken, Kinder in Gefahr zu bringen. Ihr wollt noch ein paar Kommentare und Reaktionen der Leserinnen und Leser? Hier, bitte:

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Passend dazu haben wir noch das:

Thread: Ein Mädchen in meiner Klasse

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