Thread: Nur ein bisschen Alkohol

Laura Schertl 20.04.2023, 11:00 Uhr

Rund 7,9 Millionen Menschen in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form – etwa drei Millionen haben eine alkoholbezogene Störung. Im internationalen Vergleich weißt Deutschland einen sehr hohen Alkoholkonsum auf. Und sind wir mal ehrlich: Wir alle haben das „exzessive Rauschtrinken“ schon erlebt. Entweder haben wir Menschen, die uns nahestehen, dabei beobachtet oder wir selbst haben über die Stränge geschlagen. Auch klar: Sich auszuprobieren, gerade in der Jugendzeit, gehört irgendwie dazu – ob nun vernünftig oder nicht.

Schnell problematisch wird das aber, wenn sich Alkohol und das Rauschtrinken zur Gewohnheit entwickeln. Wenn der Feierabend ohne das Bier nicht vollständig und die Party am Wochenende ohne fünf Wodka-Energy schlicht langweilig ist. Wer irgendwann beschließt, auf Alkohol zu verzichten, ganz egal ob aufgrund einer Suchtproblematik oder „einfach so“, der stößt oft auf wenig Verständnis. „Wie, du willst gar nichts trinken?“, „Ein Glas geht doch“, „Spielverderber“ dürften viele Betroffene zur Genüge kennen. Für Suchterkrankte kann dieser Druck verheerend sein. Das hat auch Twitteruser @MaximalesD erlebt. Aber auch als Nicht-Erkrankter ist der inflationäre Umgang mit Alkohol und das damit einhergehende Unverständnis mindestens nervig, was die folgenden Reaktionen zeigen.

Für ein besseres Verständnis: Der User hat eine Vergangenheit mit Suchterkrankung

Und Alkohol(aroma) kommt heutzutage nahezu überall vor


Manche Mitmenschen sind schlicht respektlos


Andere zeigen sich hingegen rücksichtsvoll


Oft fehlt uns auch einfach das Wissen


Alkohol ist gesellschaftsfähig, doch (leider) nicht nur das: Er gehört für viele unabdingbar dazu

Fest steht: Wer nicht trinken, wer keinen Alkohol zu sich nehmen möchte, der sollte sich dafür nicht rechtfertigen müssen. Das „Warum“ ist dabei nicht nur irrelevant, sondern geht die Nachfragenden auch schlichtweg überhaupt nichts an. Nicht jeder möchte oder kann offen über mögliche Probleme sprechen. Firmenfeiern, Geburtstage oder Treffen mit Freunden sind oft auch nicht der passende Safe-Space für solche Gespräche. Die richtige Antwort auf „Ich trinke keinen Alkohol“ sollte deshalb immer lauten: „Was kann ich dir stattdessen anbieten?“

Thread: Habt ihr schon mal 1 Jahr auf Alkohol verzichtet?

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