Thread: Kurz vor dem Burnout
Alles Gute zum Muttertag! Passend dazu wollen wir mit euch heute über etwas sehr Wichtiges sprechen. In letzter Zeit gewinnt das Thema Mütter-Burnout immer mehr an Bedeutung. Obwohl diese Tatsache erschreckend ist, kann man kann man die öffentliche Wahrnehmung durchaus als positive Entwicklung sehen. Denn das ist ein Thema, dem unbedingt mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, auch weil es viel zu lange totgeschwiegen wurde. Immer mehr Mütter berichten von körperlichen und geistigen Erschöpfungszuständen. Egal ob sie alleinerziehend sind oder nicht. Sie fühlen sich gefangen im Hamsterrad zwischen Kindern, Küche und Beruf. Die täglichen Herausforderungen und Anforderungen scheinen manchmal übermächtig und lassen kaum noch Raum für Entspannung und Erholung. Die Belastung ist hoch und in der Folge haben viele Frauen das Gefühl, am Ende ihrer Kräfte zu sein.
Die Auswertung von Krankenkassenuntersuchungen bezüglich Krankschreibungen aufgrund von Stress legt nahe, dass dieses Problem weiterhin zunimmt. Sechs von zehn Menschen in Deutschland leiden unter Stress, unabhängig davon, ob es sich um beruflichen oder privaten Stress handelt. Dabei scheinen Frauen diesem Phänomen noch häufiger ausgesetzt zu sein als Männer. Diese Erkenntnisse zeigen deutlich, dass Stress und Erschöpfung zu einem weitverbreiteten Problem geworden sind, ganz besonders unter Müttern.
Die Twitteruserin @ganznormalemama hat das Problem auf Twitter angesprochen und damit einen Nerv getroffen. Aber lest selbst.
„Alle Mütter, die ich kenne, sind ständig erschöpft“, sagte eine Frau Anfang 30 zu mir. So wolle sie nicht enden – und deshalb auch keine Kinder. Ich, dreifache Mutter, verstehe es. Ich kenne auch nur erschöpfte Mütter, mich eingeschlossen.
— Nathalie Klüver (@ganznormalemama) April 25, 2023
Ich möchte hinzufügen: Mit auch für sich sorgen und sich Zeit für sich nehmen, ist nicht geholfen. Es braucht strukturelle Veränderungen, Unterstützung und mehr als gute Ratschläge.
— Nathalie Klüver (@ganznormalemama) April 25, 2023
Ja, natürlich gibt es erschöpfte Väter. Aber in der Mehrheit sind es Mütter. Da in der Mehrheit immer noch die Mehrheit an den Müttern hängenbleibt. Klar ist: Je gleichberechtigter Carearbeit aufgeteilt ist, umso geringer die Erschöpfung der Mütter.
— Nathalie Klüver (@ganznormalemama) April 25, 2023
Das sagen andere User:
Den eigentlichen Stress löst die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus. Es sind eben nicht die Kinder selbst oder die damit verbundene Care-Arbeit, sondern der Spagat zwischen Beruf und Familie. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft diese Thematik ernst nehmen und Lösungen finden, um Müttern eine bessere Balance zwischen Familie, Beruf und persönlicher Erholung zu ermöglichen. Aber lassen wir doch ein paar andere Userinnen und User zu Wort kommen.
DAS!
Ja, genau das ist der eigentliche Grund für die Erschöpfung, plus all die Ansprüche, die an Mütter gestellt werden
— Nathalie Klüver (@ganznormalemama) April 25, 2023
Schön, wenn man die Möglichkeit hat
Ich WAR eine erschöpfte Mutter – bis ich sagte, dass ich so nicht mehr kann und will. Mein Kind wird jetzt vom Familienverband erzogen – also von 6 Personen inkl. mir.
Der Spruch „Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen“ stimmt. Und ja, ich bin mir dieses Privilegs bewusst.— Mamabär (@Nella_CorT) April 25, 2023
Solche Ratschläge können weg
… Yoga machen, wenn das Kind Yoga macht. Meditieren, wenn das Kind meditiert. Easy eigentlich! Ich war immerhin gut in „weinen, wenn das Kind weint“.
— Nathalie Klüver (@ganznormalemama) April 25, 2023
Prost!
Und wenn die Kinder größer werden, kommen die Wechseljahre. Oder du machst direkt mit der Pflege der Eltern weiter. Oder beides zugleich. Kann ich schon trinken um die Uhrzeit?
— thisandthat (@HeissesWasser) April 25, 2023
Aber warum muss das so sein?
Kenne eine nicht erschöpfte Mama.
Sie und Mann arbeiten beide gleich viel in Teilzeit, beide Elternzeit zuvor, Großeltern und Babysitter vorhanden.Liegt nicht an den Müttern, sondern den Umständen…
— An na na na (@Annanan93978973) April 25, 2023
Hört ihr das, liebe Männer?
wie Nicola Schmidt richtig sagt „Das Konzept, wie es heute steht, ist nicht artgerecht.“ Und das stimmt auch. Ein Mensch wurde nicht dafür gemacht sich allein um ein Kind zu kümmern. Das war von der Natur so nicht vorgesehen.
— Julie (@Julie_75DD) April 26, 2023
Das klingt nicht gut
Ich habe dieses sogenannte Dorf welches meinen einen Sohn mit erzieht. Sonntags Oma, unter der Woche auch mal meine Eltern für paar Stündchen. Dennoch- ich bin so grundausgelaugt dass ich das Gefühl habe nie wieder fit zu sein.
— Laura Liebeskuss (@LiebeskussLaura) April 25, 2023
Mit freundlichen Grüßen an die Politik
So ist es leider. Ich sehe meine Freundinnen, Kolleginnen, Bekannte. Bzw. sehe ich sie nicht mehr, weil sie nie Zeit für sich oder irgendetwas anderes außer Beruf, Kindern, Haushalt haben. Es ist leichter, wenn man eh keinen KiWu hat aber diese erschöpften Frauen bestätigen mich.
— ✊🇺🇦 Die Bürokrateuse (@Integrateuse) April 25, 2023
Durchaus denkbar
Und keiner warnt einen davor wie schrecklich ausgelaugt und erschöpft man sein kann. Vielleicht hat das auch keinen Sinn, weil man es nicht glauben will, bis man es am eigenen Leib spürt.
— Su 🐾 🐱🐾🐱🐾 (@Su_Damani) April 25, 2023
Das ist definitiv ein weit verbreitetes Problem
Die meisten bemuttern noch Rainer-Markus mit, der mit 32 immer noch so weiterlebt wie bei Mutti und meint, wenn er den Nachwuchs abends 5 min schaukelt und Samstag zur Feier des Woche mal die Spülmaschine ausräumt…(einräumen ist dann natürlich nicht mehr drin!)…is alles OK 🤷🏼♂️
— Vorderpfaelza (@vorder_pfaelza) April 25, 2023
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Wenn ihr mögt, hinterlasst uns doch dazu einen Kommentar. Da wir gerade beim Thema Care-Arbeit sind, schaut doch noch hier rein: