Thread: Ich verrate euch was

Manuela Jungkind 27.05.2022, 10:42 Uhr

Triggerwarnung: In diesem Beitrag werden Schwangerschaftsabbrüche thematisiert

Wahrscheinlich werden die Diskussionen um Abtreibungen niemals enden, solange es Frauen gibt. Denn dass es bei dem Thema trotz aller Beteuerungen weniger um das ungeborene Leben als um die Hoheit über den weiblichen Körper geht, das zeigt ein einfacher Blick auf die Lage der Kinder in diesem Land recht deutlich. Welche Einrichtungen hatten zuerst Luftfilter – Landtage oder Schulen? Welche Weichen werden gestellt, um Kinder finanziell schwacher Familien aus der Armutsspirale zu holen? Welchen gesellschaftlichen Stellenwert haben Erzieherinnen und Erzieher? Wie groß sind die Schulklassen und welche Ausstattung haben Klassenzimmer? Wie werden Beratungs- oder Unterstützungsstellen für Kinder und Familien finanziert? Und warum werden Mineralölkonzerne in Anbetracht der aktuellen Preissteigerungen stärker geschützt als die vielen Alleinerziehenden? Die Abtreibungsdebatte ist und bleibt eine Machtdebatte. Und den Gegnern ist kaum ein Argument zu schäbig, um Frauen, die sich zu einer Abtreibung entscheiden, mittels Angst, Bedrohung oder Demütigung zu manipulieren, anstatt ihnen gesellschaftliche Unterstützung zuzusichern und die Entscheidungsgewalt über ihren eigenen Körper zu verteidigen. Ein vielgehörtes Argument der Abtreibungsgegner in diesem Kontext ist, dass die Abtreibung Frauen emotional überfordern würde. @Holyprinzessin hat dazu ihre eigenen Erfahrungen gemacht, die wir gerne mit euch teilen möchten.

Wo ein Wille ist, sollte eben auch ein Weg sein

Komisch, was als „selbstverständlich“ betrachtet wird

So viel Diskussion, so wenig Unterstützung

Es sollte normal sein, darüber sprechen zu können

Macht es wie Andreas

Eigentlich ist die Sache sehr einfach: Schwangeren Frauen sollte dasselbe Recht zugestanden werden, das andere Erwachsene bereits genießen, nämlich die Bestimmungsgewalt über ihren eigenen Körper. Die geplante Abschaffung des Paragrafen 219a – dem sogenannten Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche – führt uns in jedem Fall in eine richtige Richtung, die hoffentlich mit der Entkriminalisierung von Abtreibungen fortgeführt wird. Mit dieser begrüßenswerten (und überfälligen) rechtlichen Entwicklungen einher geht hoffentlich die Veränderung des gesellschaftliche Fokus – weg von Tabuisierung und hin zu echter Unterstützung.

Wenn ihr mehr zum Thema lesen wollt, empfehlen wir euch diesen Beitrag:

18 Tweets über Abtreibungen und ihre Gegner

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