Thread: Ein früheres Mobbing-Opfer berichtet aus der eigenen Schulzeit
Immer wieder berichten Menschen auf Twitter in Threads über ganz persönliche Erfahrungen. Häufig sind es dabei Lehrer und Lehrerinnen, die Einblicke in ihren Alltag an Schulen geben. Der Thread von @Herzmolekuel ist zwar auch von einer Lehrerin verfasst, er erzählt jedoch von ihrer eigenen Schulzeit. Von Mobbing-Angriffen, denen sie damals ausgesetzt war und wie stark sie damit umgegangen ist. Ganz stark!
Die „Geschichte“ liegt weit zurück und ist doch so wichtig und aktuell:
2 Mädchen schrieben mir in der 6. Klasse Briefe.
Inhalt: „Verpiss dich!“, „Geh auf eine andere Schule“, „Verschwinde aus der Klasse!“Heute würde ich sagen: „Es tut mir leid, dass ihr die Leistungsschwächsten seid, aber das ist nicht mein Fehler!“
Damals habe ich nur geweint.
— Penny Herzmolekuel • NRW (@Herzmolekuel) December 7, 2018
Und nachdem ich mich schlecht fühlte, dass ich sehr gut in der Schule war und sie mich deswegen ärgerten, beleidigten, wollte ich das ändern.
Ich wurde großfressig und mutig und war ohnehin viel cooler als diese beiden es jemals zusammen sein würden.
— Penny Herzmolekül (@Herzmolekuel) 7. Dezember 2018
Und so schrieb ich eines Tages einfach auf deren Briefe: „Du hast <<verpies dich>> falsch geschrieben, es heißt <<verpiss dich>>!“ oder sonstige Dinge.
Irgendwann hörte das Ärgern auf. Sie akzeptierten, dass das bei mir nichts bringen wird und ich deswegen keine 5en schreibe!
— Penny Herzmolekül (@Herzmolekuel) 7. Dezember 2018
Äußerlich war ich echt ne lässige Sau. Mit dickem Panzer. Innerlich aber, war ich eine Zwölfjährige, die verstand, dass Neid und Missgunst ganz hässliche Wege gehen können. Und die sich getroffen fühlte von all dem Hass.
— Penny Herzmolekül (@Herzmolekuel) 7. Dezember 2018
Ich liebte meine Schule. Die Lehrer*innen, meine Mitschüler*innen. Die beiden Damen schafften beide nicht mal die 9. Klasse.
Ich will gar nicht wissen, was aus ihnen geworden ist.
Ich weiß nur: Irgendwie habe ich mich damals retten können. Viele Andere schaffen das nicht.
— Penny Herzmolekül (@Herzmolekuel) 7. Dezember 2018
Und denen wünsche ich Freunde, Eltern, Angehörige, die sie auffangen. Die sie darin bestärken, dass nicht SIE der Fehler in der Gesellschaft sind, sondern die Anderen.
(Ich habe mich gerade durch einen Tweet getriggert gefühlt und musste es kurz loswerden)
— Penny Herzmolekül (@Herzmolekuel) 7. Dezember 2018
Ergänzung: Mobbing ist inakzeptabel. Ich gehe da in meinen Klassen dementsprechend intolerant mit um. ES GIBT KEIN MOBBING. WER MOBBT, MUSS GEHEN!
— Penny Herzmolekül (@Herzmolekuel) 7. Dezember 2018
Also wenn es nicht aufhört, meine ich.
— Penny Herzmolekül (@Herzmolekuel) 7. Dezember 2018
Leider scheint das Thema „Mobbing“ – vielleicht mehr denn je – weit verbreitet zu sein. Auch andere Eltern berichten:
K1 hat gerade die 6. Klasse übersprungen und ist trotzdem besser als die meisten in ihrer neuen Klasse. ging mit dem Mobbing nach einer Woche los. Zum Glück haben die Lehrer das im Blick und haben der Klasse den Kopf gewaschen. Seitdem besser. Trotzdem macht man sich Sorgen.
— warmerkaffee (@warmerkaffee) 7. Dezember 2018
Die Sorgen sind ja nicht unberechtigt aber es ist extrem wichtig, dass die LehrerInnen reagiert haben. Es ist das A und O ganz offen zu zeigen, dass das nicht akzeptiert wird. Und es ist genauso wichtig die prosozialen MitschülerInnen zu stärken.
— J. Hering (@FrauJaHe) 7. Dezember 2018
Als mobbing-Opfer für viele Jahre kam ich nur sagen: Respekt!
Ich habe lange gebraucht um diesen Ballast los zu werden. Und es interessiert mich kein Stück, was aus diesen Gören geworden ist. Ich umgebe ich jetzt mit Menschen die mir gut tun!
Ich hoffe, dass meinen Sohn— dailymama.org (@Dailymama_org) 7. Dezember 2018
Sowas nie passiert. Und falls doch, dass ich ihn gut auffangen kann. Und dass er woanders tolle Freunde findet!
Mobbing ist schrecklich und muss aufhören. Das ist psychoterror und dass das schon bei den Kleinen anfängt ist unerhört!
— dailymama.org (@Dailymama_org) 7. Dezember 2018