
In unserer Gesellschaft neigen wir oft dazu, oberflächliche Urteile über andere Menschen zu fällen, ohne uns ausreichend Gedanken über ihre individuellen Lebensumstände zu machen. Dieses Phänomen wird besonders deutlich, wenn wir in der Öffentlichkeit andere Eltern mit ihren Kindern beobachten. Wenn es mal etwas lauter zugeht und Eltern ihre Kinder zurechtweisen, sind wir schnell bereit, sie zu verurteilen. Viele Menschen fühlen sich sogar dazu genötigt, sich einzumischen. Doch hinter diesem oberflächlichen Blickwinkel verbirgt sich ein Mangel an Verständnis und Empathie.
Jeder Mensch hat seine eigenen Herausforderungen und Schwierigkeiten im Leben. Die meisten Eltern möchten ihre Kinder liebevoll erziehen und ihnen eine gute Grundlage für ihre Entwicklung bieten. Doch Erziehung ist nicht immer Pommes und Kinderdisco. Vielleicht hat das Kind einen schlechten Tag und ist müde oder überreizt. Vielleicht hat die Familie gerade mit persönlichen oder finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Vielleicht fehlt es an Unterstützung oder Ressourcen, weil Mutter oder Vater alleinerziehend sind. Es gibt so viele Möglichkeiten.
Wenn wir in der Öffentlichkeit andere Erziehungsberechtigte beobachten, erfassen wir nur einen flüchtigen Moment in ihrem Leben. Es ist unmöglich, das gesamte Spektrum ihrer Erfahrungen und Bemühungen zu kennen. Ein lautes Kind oder ein zurechtweisender Elternteil mag uns als störend oder unangemessen erscheinen, aber wir sollten uns bewusst machen, dass dies nur eine Momentaufnahme ist. Zudem ist es nicht unsere Aufgabe, uns in die Erziehung anderer einzumischen, solange keine offensichtlichen Fälle von Missbrauch oder Vernachlässigung vorliegen. Anstatt vorschnell zu urteilen oder zu kritisieren, wäre es doch sinnvoller Verständnis aufzubringen, oder? Indem wir uns Gedanken über mögliche Gründe für das Verhalten machen, können wir unsere Perspektive erweitern und Empathie zeigen.
Und genau um diesen wichtigen Perspektivwechsel geht es auch im nun folgenden Thread der Twitteruserin @MasMeinung. Aber lest am besten selbst.
Die Tochter (2) der Nachbarin flippt vor der Haustür völlig aus. Die Mama in rauhen Ton: „hör auf ständig an der Treppe auszurasten“
Ich könnte euch jetzt in guter alter Twittermanier erklären, was diese Mutter alles falsch macht. Aber nein!
Stattdessen:
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Die Tochter (2) der Nachbarin flippt vor der Haustür völlig aus. Die Mama in rauhen Ton: „hör auf ständig an der Treppe auszurasten“
Ich könnte euch jetzt in guter alter Twittermanier erklären, was diese Mutter alles falsch macht. Aber nein!
Stattdessen:
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Die Frau ist alleinerziehend. Der Vater der Kinder ist Trinker, ihr Ex, keine Unterstützung. Sie steht jeden verdammten Morgen auf, macht die Kinder ready, richtet Frühstück usw. Alles immer allein. Keine andere Person, die das mal übernimmt. Oder sie ablöst, wenn
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Die Frau ist alleinerziehend. Der Vater der Kinder ist Trinker, ihr Ex, keine Unterstützung. Sie steht jeden verdammten Morgen auf, macht die Kinder ready, richtet Frühstück usw. Alles immer allein. Keine andere Person, die das mal übernimmt. Oder sie ablöst, wenn
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
wieder mal eins der Kinder oder auch gerne mal beide gleichzeitig zu emotionalen Vulkanen werden.
Und das sehen wir nicht, wenn wir auf Personen stoßen, die vielleicht nicht immer angemessen auf die Kinder reagieren.
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
wieder mal eins der Kinder oder auch gerne mal beide gleichzeitig zu emotionalen Vulkanen werden.
Und das sehen wir nicht, wenn wir auf Personen stoßen, die vielleicht nicht immer angemessen auf die Kinder reagieren.
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Was ich damit sagen will, nehmt die Impulse von manchen Accounts mit. Keine Frage. Aber macht sie nicht zu eurem Mantra. Damit bürgt ihr euch eine Last auf, die euch nicht gerecht wird.
Jemand hat ein Kind, dass zufällig auch noch leicht zu handhaben ist? Das ist super!
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Was ich damit sagen will, nehmt die Impulse von manchen Accounts mit. Keine Frage. Aber macht sie nicht zu eurem Mantra. Damit bürgt ihr euch eine Last auf, die euch nicht gerecht wird.
Jemand hat ein Kind, dass zufällig auch noch leicht zu handhaben ist? Das ist super!
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Aber gutgemeinte Ratschläge/Erziehungstipps passen oftmals einfach nicht, wenn deine Lebenswelt aus einem sehr wilden Kind besteht, dass einen Scheiss auf deine wohlwollende Einstellung gibt.
Oder du hast zwei Kinder, dann sehen manche Tage auf dem Spielplatz einfach anders aus.
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Aber gutgemeinte Ratschläge/Erziehungstipps passen oftmals einfach nicht, wenn deine Lebenswelt aus einem sehr wilden Kind besteht, dass einen Scheiss auf deine wohlwollende Einstellung gibt.
Oder du hast zwei Kinder, dann sehen manche Tage auf dem Spielplatz einfach anders aus.— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Sucht euch hier auf Twitter Menschen, die euch und eure Lebenswelt verstehen können. Nachvollziehen können. Orientiert euch an diesen und nicht an Eltern, die nicht in diesen Situationen stecken.
Macht es euch nicht noch schwerer als es manchmal ist. 💜
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Sucht euch hier auf Twitter Menschen, die euch und eure Lebenswelt verstehen können. Nachvollziehen können. Orientiert euch an diesen und nicht an Eltern, die nicht in diesen Situationen stecken.
Macht es euch nicht noch schwerer als es manchmal ist. 💜
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Das sagen andere User:
Anstatt zu urteilen oder sich einzumischen, könnten wir in solchen Momenten auch unsere Hilfsbereitschaft zeigen, oder? Eine freundliche Geste oder ein aufmunterndes Lächeln können mehr bewirken als kritische Blicke oder verurteilende Kommentare. Und wer das partout nicht schafft, könnte zumindest versuchen gar nicht zu sagen oder die Szene komplett zu ignorieren. Das sahen auch die meisten Leserinnen und Leser so. Ein paar ihrer treffendsten Kommentare und Reaktionen haben wir hier für euch gesammelt.
Als Vater einer Zweijährigen:
1) Fühl ich.
2) Meine Hochachtung vor Alleinerziehenden.
— phloH (@ph10H) June 29, 2023
Als Vater einer Zweijährigen:
1) Fühl ich.
2) Meine Hochachtung vor Alleinerziehenden.— phloH (@ph10H) June 29, 2023
Bin Mama von einem sehr angepassten ersten Kind (was mich übrigens total stört 😅) und hätte damals auch easypeasy schreiben können, wie man alles richtig macht 😉 dann kam die kleine sture Powerbiene und tada, sieht der Alltag etwas anders aus 😂
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Bin Mama von einem sehr angepassten ersten Kind (was mich übrigens total stört 😅) und hätte damals auch easypeasy schreiben können, wie man alles richtig macht 😉 dann kam die kleine sture Powerbiene und tada, sieht der Alltag etwas anders aus 😂
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Diese Momente, wenn dir wildfremde Menschen sagen oder signalisieren, dass sie es nachvollziehen können, haben mein Leben sehr bereichert
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Diese Momente, wenn dir wildfremde Menschen sagen oder signalisieren, dass sie es nachvollziehen können, haben mein Leben sehr bereichert
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Erziehung ist nicht immer fair und gerecht, manchmal haben die Kinder oder die Eltern einen schlechten Tag. Mal ist alles tutti, mal knallt es.Das ist ganz normal.Eltern sind nicht https://t.co/KT6Dvub13d gibt nicht immer nur Kuschelkurs. Manchmal braucht es auch einfach Ansagen
— Luzy (@luzy_luzy1) June 29, 2023
Erziehung ist nicht immer fair und gerecht, manchmal haben die Kinder oder die Eltern einen schlechten Tag. Mal ist alles tutti, mal knallt es.Das ist ganz normal.Eltern sind nicht https://t.co/KT6Dvub13d gibt nicht immer nur Kuschelkurs. Manchmal braucht es auch einfach Ansagen
— Luzy (@luzy_luzy1) June 29, 2023
Man darf seinen Kindern auch sagen, dass man ihr Verhalten scheisse findet, ohne dass sie davon ein Trauma behalten. Es muss nicht unbedingt krasse Hintergrund Zustände haben. Bedürfnisorientiert bedeutet auch, dass Kinder lernen Bedürfnisse anderer zu respektieren.
— Lantifama (@Lantifama1) June 29, 2023
Man darf seinen Kindern auch sagen, dass man ihr Verhalten scheisse findet, ohne dass sie davon ein Trauma behalten. Es muss nicht unbedingt krasse Hintergrund Zustände haben. Bedürfnisorientiert bedeutet auch, dass Kinder lernen Bedürfnisse anderer zu respektieren.
— Lantifama (@Lantifama1) June 29, 2023
Meine Hebamme hat sowas ähnliches im Geburtstvorbereitungskurs gesagt: Kinder haben kein Recht auf Ideal-Eltern.
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
Meine Hebamme hat sowas ähnliches im Geburtstvorbereitungskurs gesagt: Kinder haben kein Recht auf Ideal-Eltern.
— Miss Ma (@MasMeinung) June 29, 2023
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