Thread: BILD vs. Drosten – Ein medialer Angriff auf den Wissenschaftsbetrieb

Chris Schröder 28.05.2020, 9:03 Uhr

Wir schreiben den dritten Tag in Folge, an dem die BILD-Zeitung Christian Drosten “fragwürdige Methoden” vorwirft. Nachdem sich an Tag eins bereits alle deutschen Wissenschaftler von der „Berichterstattung“ distanziert hatten, in denen sie zusammenhangslos zitiert wurden, schwenkte das Boulevardblatt auf Zitate internationaler Wissenschaftler um.

Doch das Ziel, den Virologen zu Fall zu bringen, ging abermals nach hinten los, denn diese zitierten Personen distanzierten sich ebenfalls und stärkten sogar Christian Drosten den Rücken. Eigentor Nummer zwei also für den Chefredakteur Julian Reichelt, der sich davon steigende Leserzahlen erhoffte, im Moment jedoch allenfalls Attila Hildmann und seine Anhänger für sich gewinnen kann. Der AOK Bundesverband stoppte sogar seine Werbung aufgrund der haltlosen Drosten-Kritik. Nun könnte man meinen, es wäre an der Zeit, dass die BILD ihre Haltung überdenkt. Aber nein, auch heute hat das Blatt mit den vier Buchstaben nachgelegt und zieht die Berichterstattung einer belgischen Zeitung heran, um Drosten erneut in Misskredit zu bringen. Weil der ohnehin schon problematische Ansatz der BILD aber den wissenschaftlichen Ablauf komplett unterschlägt, schadet sie nicht nur dem Virologen, sondern auch dem gesamten Wissenschaftsbetrieb an sich. @DerGraslutscher hat darüber diesen sehr treffenden Thread geschrieben.

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