Attila Hildmann und die neue Weltordnung

Chris Schröder 05.05.2020, 9:16 Uhr

Attila Hildmann ist ein deutscher Kochbuchautor mit dem Schwerpunkt vegane Küche. Er lebt in Berlin und betreibt eine Snackbar in Charlottenburg und eine in Kreuzberg. In unregelmäßigen Abständen war er gefragter Gast in großen deutschen TV-Shows, u.a. Let’s Dance oder Schlag den Star. In die Schlagzeilen kam er abseits seiner Fernsehauftritte wegen seiner kontroversen Aussagen zur Flüchtlingskrise und weil er wegen einer negativen Restaurantkritik auf Facebook ausrastete, mit einer Pumpgun posierte und die verantwortliche Redakteurin in diversen Postings beschimpfte. Anschließend erteilte er der gesamten Redaktion der verantwortlichen Zeitung „Der Tagesspiegel“ Hausverbot. Dieses hob er zwar später wieder auf, aber nur um die Journalisten zu einem erneuten Testessen einzuladen, welches er dann zugleich mit einer Drohung versah, sollte die Restaurantkritik diesmal nicht positiv ausfallen. 2017 wurde er vom Stadtmagazin tip als „peinlichster Berliner“ ausgezeichnet. Soweit die Vorgeschichte.

In der aktuellen Coronakrise scheint ihm jedoch mehr als nur eine Sicherung durchgebrannt zu sein. Er teilt auf seinen Social Media Kanälen und in seiner eigenes dafür eingerichteten Telegram-Gruppe diverse Verschwörungstheorien und -mythen. Er reiht sich damit in die wenig rühmliche Liste der prominenten Aluhutträger ein, zu denen Xavier Naidoo, Til Schweiger oder die TV-Moderatorin Sonja Zietlow gehören. So beschimpfte er unter anderem Jens Spahn (CDU) und unterstellte dem Gesundheitsminister, Teil einer globalen Verschwörung unter dem Schirmherr Bill Gates zu sein, mit dem Ziel, alle Menschen zwangsimpfen zu wollen, um so einen globalen Überwachungsstaat zu errichten. Er verbreitet antisemitische Verschwörungstheorien, die sich gegen den Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, richten und ist der festen Überzeugen, dass am 15. Mai die Einführung einer neuen Weltordnung beginnt. Er kündigte an, mit Waffengewalt gegen diese vorgehen zu wollen, notfalls bis zum Tod.

Wir haben uns auf Twitter umgesehen und die treffendsten Tweets zusammengetragen.

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