Schaffen war das Wichtigste

Meine Erziehung wurde geleistet von Eltern und Großeltern der Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Das wichtigste im Leben war Schaffen, Häusle bauen und ein großes Auto fahren. Mindestens 1x im Jahr in Urlaub. Möglichst mit dem Flugzeug.

Der Satz „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ ist ein bekanntes schwäbisches Sprichwort, das oft verwendet wird, um die Arbeitsethik im Kapitalismus zu beschreiben. Es spielt mit einem ähnlichen Narrativ wie das wohlzitierte amerikanische „Vom Tellerwäscher zum Millionär“. Dieser Glaube an den sozialen Aufstieg durch harte Arbeit ist jedoch eine der fundamentalsten Lebenslügen des Kapitalismus, die in der heutigen Zeit immer offensichtlicher und von der Generation Z zu Recht kritisiert wird.

Zwar gibt es nach wie vor Menschen, die durch harte Arbeit finanziellen Erfolg erlangen, aber die Realität sieht heutzutage anders aus als noch zu Zeiten der Baby-Boomer. Die Reallöhne stagnieren bzw. sinken sogar in vielen Branchen, während die Kosten für lebensnotwendige Dinge wie Wohnraum, Gesundheitsversorgung, Mobilität und Bildung kontinuierlich steigen. Das Wohlstandsmärchen ist auserzählt.

Die Twitteruserin @waschhaus_weide spricht aus, was immer mehr Menschen längst begriffen haben und warum man für die nachfolgenden Generationen im Angesicht katastrophaler Zukunftsaussichten Verständnis haben muss.

Das sagen andere User:

Tja, die Generation Z hat die Lügen des reinen Arbeitsethos durchschaut und strebt stattdessen nach einer ausgewogenen Lebensqualität. Diese Generation hat längst erkannt, dass materieller Wohlstand allein nicht das ultimative Ziel ist und dass es wichtig ist, Zeit für persönliche Entfaltung, soziale Beziehungen, seine Familie und gesellschaftliches Engagement zu haben. Statt sich ausschließlich auf den Erwerb von materiellen Gütern zu konzentrieren, setzen junge Menschen vermehrt auf Flexibilität, Sinnstiftung und Work-Life-Balance. Sie treten für gerechte Arbeitsbedingungen ein, suchen nach neuen Modellen des Wirtschaftens und streben eine Gesellschaft an, in der nicht nur harte Arbeit belohnt wird, sondern in der auch soziale Gerechtigkeit und individuelles Wohlbefinden Priorität haben.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Passend dazu hätten wir noch das:

Generation Z: Mangelhafte Arbeitseinstellung oder notwendige Anpassung an ein kaputtes System?

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