Verfassungsschutz führt „Wir sind mehr“ unter Linksextremismus
Der sächsische Verfassungsschutz hat das Konzert „Wir sind mehr“ in seinem Jahresbericht 2018 im Bereich „Linksextremismus“ geführt. Das Konzert gegen Rechts, bei dem im vergangenen Jahr rund 65.000 Menschen in Chemnitz ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gesetzt haben. Gespielt von Künstlern wie den Toten Hosen, Marteria & Casper, K.I.Z und Feine Sahne Fischfilet, die Haltung zeigen. Ein Konzert, das von der Polizei damals als „friedlich und störungsfrei“ beschrieben wurde.
Der sächsische Verfassungsschutz sieht in „Wir sind mehr“ jedoch eher ein Beispiel, wie „linksextremistische Musikgruppen öffentliche nichtextremistische Veranstaltungen“ für ihre Ideologien missbrauchen. Ideologien, in denen Nazis und Rassisten keinen Platz haben.
Wir haben die treffendsten Tweets zur Einschätzung des sächsischen Verfassungsschutzes, von der sich mittlerweile auch der zuständige Innenminister Roland Wöller distanziert hat, für Euch gesammelt! In diesem Sinne: Nazis raus!
#1:
Der neue sachsi. Verfassungsschutzbericht ist da. #funfact: das #wirsindmehr Konzert in Chemnitz wird im Bereich Linksextremismus geführt, da @feinesahne gespielt haben und die Parole "Nazis Raus" gerufen wurde.
Das ist #Sachsen.
faschoschutz aka VS auflösen. #nonazis— Jürgen Kasek (@JKasek) May 14, 2019
#2:
Im sächsischen Verfassungsschutzbericht wird Pegida immer mit dem Zusatz „nichtextremistisch“ aufgeführt. Dafür wird das #wirsindmehr-Konzert gegen Hass und Rassismus in Chemnitz, bei dem 65.000 Menschen waren, als „Aktivität von Linksextremen“ eingestuft.
— BR_quer (@BR_quer) May 15, 2019
#3:
Der sächsische Verfassungsschutz führt #wirsindmehr im Bereich Linksextremismus.
Sachsen. Das #Alabama Deutschlands.— extra3 (@extra3) May 15, 2019
#4:
Absurd! In Sachsen bin ich also Linksextremist. #wirsindmehr war absolut richtig und leider notwendig. Friedlicher Protest mit so vielen Menschen, die sich gehen Hass und Hetze stellen, darf nicht kriminalisiert werden!
— Lars Klingbeil 🇪🇺 (@larsklingbeil) May 15, 2019
#5:
Wenn der #Verfassungsschutz 65.000 Menschen von #wirsindmehr in #Chemnitz als Sicherheitsproblem für die Verfassung auffasst, sagt das mehr über den Verfassungsschutz selbst aus, als der #Verfassungsschutzbericht über #Wirsindmehr.
— Bernd Riexinger (@b_riexinger) May 15, 2019
#6:
Als neuer Kommissionspräsident werde ich als erstes die Demokratie in Europa einführen. Dazu zähle ich ausdrücklich auch Sachsen.
Nazis raus aus den Behörden. #wirsindmehr
— Nico Semsrott (@nicosemsrott) May 15, 2019
#7:
https://twitter.com/dergazetteur/status/1128658062208839680
#8:
Ich will ja echt kein #Sachsen-Bashing betreiben, aber im sächsischen #Verfassungsschutzbericht wird die #AfD nur als Opfer aufgeführt, #Pegida dezidiert als "nicht extremistisch" bezeichnet, das #Wirsindmehr Konzert ist aber "linksextremistisch" gewesen. Das ist lächerlich.
— Volksverpetzer (@Volksverpetzer) May 15, 2019
#9:
Der sächsische Verfassungsschutz führt #wirsindmehr unter Linksextremismus, während Pegida mit dem Zusatz „nichtextremistisch“ erwähnt wird.
Oder wie Marc-Uwe Klings Känguru fragt: "Schon mal darüber nachgedacht, dass es von ‚uninformiert‘ kein langer Weg zu ‚uniformiert‘ ist?"
— Kaffeecup (@kaffeecup) May 16, 2019
#10:
Der Präsident des sächsischen Verfassungsschutzes ist übrigens Burschenschafter und war V-Mann Führer auch im NSU Prozess. Kurioserweise tauchen Burschenschaften im sächs. VS Bericht nicht auf. Im Bundesbericht schon. Hat aber alles nix mit nix zu tun. #sachsen #wirsindmehr #vs
— Jürgen Kasek (@JKasek) May 15, 2019
#11:
Wer bei #nazisraus und #wirsindmehr auf Extremismus verweist, hat seine Aufgabe nicht verstanden. Unser Grundgesetz ist #nazifrei. Garantiert.
— Cem Özdemir (@cem_oezdemir) May 15, 2019
#12:
Wir fassen zusammen: Der #Verfassungsschutz in #Sachsen sieht Dinge nicht, die er sehen sollte (Nazis auf Wahllisten und in Kleingärten). Er sieht aber Dinge, die es nicht gibt (ganz viele Linksextreme bei #wirsindmehr). Das kann man nur noch durch Auflösung dieser Behörde klären
— Valentin Lippmann (@VaLippmann) May 15, 2019