Thread: Was der erste CDU-Umweltminister mit der AfD zu tun hat
Dank AKK, Philipp Amthor und Julia Klöckner dürfen die Mitarbeiter der CDU-Social-Media-Abteilung in diesen Wochen Überstunde um Überstunde schieben. Was ein Glück, dass sich zumindest um Horst Seehofer die Kollegen der CSU kümmern müssen.
Doch die Arbeit wird nicht weniger, denn: Dass sich die CDU vor den Grünen mittlerweile so sehr fürchtet, wie der Teufel vor Weihwasser, ist hinlänglich bekannt. Also verweist man stolz auf die eigenen „Erfolge“ bei den Themen Umwelt- und Klimaschutz. Twitteruser @shengfui ist da beim letzten Post der Union jedoch etwas aufgefallen, was er so nicht stehen lassen kann. Sein Thread verschafft Klarheit.
Mit Verlaub, liebe @CDU: Die über 30 Jahre zurückliegende Installation dieses Typen als margeriten-umkränzte, ökologische Heldentat zu verkaufen, ist schon frech. Ich erkläre das mal kurz. (1/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) June 9, 2019
Weil: Vielleicht hat der Bastler der hübschen Social-Media-Grafik zu der Zeit ja noch gar nicht gelebt und weiß mit dem Namen „Walter Wallmann“ nichts anzufangen. Für den Fall helfe ich gerne weiter. (2/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019
Walter Wallmann gehörte als Student einer rechtsradikalen Burschenschaft an, aus der heute noch die AfD ihre Mitarbeiter rekrutiert. Und er war tatsächlich der erste „Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit“. Das aber nur für wenige Monate… (3/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019
… denn 1987 ergab sich für ihn die Chance, Ministerpräsident von Hessen zu werden. Und dort bewies er sogleich, dass Reaktorsicherheit nicht gerade zu seinen primären Sorgen gehörte. (4/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019
Im Kernkraftwerk Biblis hatte es einen ernstzunehmenden Störfall gegeben, der vom Betreiber RWE und Wallmanns Behörden lange und mit geradezu krimineller Energie vertuscht wurde. Wallmann waren anscheinend andere Dinge wichtiger… (5/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019
Zum Beispiel die Gartenarbeiten an seinem Privathaus, die er sich von der Staatskasse finanzieren ließ. (6/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019
Wallmanns langjähriger Büroleiter und Kanzleichef war übrigens …. *trommelwirbel*….
Alexander Gauland.
Ja, der jetzige Partei- und Fraktionsvorsitzende der AfD…. (7/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019
Wallmann und Gauland müssen ein tolles Team abgegeben haben: So haben sie unter anderem versucht, einen Kirchenfachmann abzusägen und dort einen völkisch-rechtsextremen Wallmann-Kumpel zu installieren. (8/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019
Alexander Gauland leistete dafür laut Wikipedia sogar einen Meineid, sei damit aber davongekommen. (Der Schriftsteller Martin Walser hat die Affäre später in seinem Schlüsselroman „Finks Krieg“ verarbeitet.) (9/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019
Ganz zum Schluss ein Tipp an die PR-Leute der @CDU: Wir wissen, dass Euch angesichts der immer stärker werdenden Grünen kräftig die Düse geht und Ihr krampfhaft nach so etwas wie einem grünen Profil sucht. (10/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019
Dagegen spricht ja auch nichts, ganz im Gegenteil… Aber spielt nicht falsch. Die Leute sind es satt, dauernd hinters Licht geführt oder mit Lippenbekenntnissen abgespeist zu werden. (11/11)
— Lorenz Meyer (@shengfui) 9. Juni 2019