Thread: Mit Tränen in den Augen
Lasst euch von der Überschrift nicht täuschen, kurz vor dem Wochenende haben wir für euch noch eine Geschichte rausgesucht, bei der wir euch (Vorsicht Spoiler!) an dieser Stelle verraten können, dass es auch ein Happy End gibt. Warum wir uns für diesen Text entschieden haben? Nun, zunächst mal haben wir von den schlechten Nachrichten die Nase gestrichen voll und wollen da ein bisschen dagegen halten, wie zum Beispiel mit unseren Good News der Woche. Und, was noch viel wichtiger ist, die schweigende Mehrheit, die sich seit über 14 Monaten an alle Corona-Maßnahmen hält, nicht mit Querdenkern marschiert oder peinliche Videos dreht – in denen sie medizinisches Personal und die Todesopfer des Virus verhöhnt – braucht endlich mal ein bisschen mehr mediale Aufmerksamkeit. Denn jedem, der sich in der ganzen Zeit solidarisch und umsichtig verhalten hat, gebührt nicht nur ein Lob, sondern ein großes Dankeschön. Und damit meinen wir nicht nur den Mann der Twitteruserin @margarethe_xyz, um den es hier gleich gehen wird, sondern auch alle anderen. Auch euch, die ihr jetzt zu Hause sitzt und diese Einleitung lest. Danke, dass ihr so vernünftig geblieben seid, auf Experten und Wissenschaftler gehört habt und nicht irgendwelchen medialen oder politischen Rattenfängern nachgelaufen seid. Wir sind stolz, zu euch zu gehören! Gemeinsam sind wir stark. Wir sind mehr!
Mit Tränen in den Augen:
Mein Mann ist Kulturschaffender, ihm sind seit letztem Frühjahr die Hälfte aller Einnahmen weggebrochen. Weil er klug ist und Studien lesen kann, war ihm bereits im Frühjahr 2020 klar, wie gefährlich das Virus sein kann und im Herbst wird. Er war immer— Gretchen (@margarethe_xyz) May 2, 2021
wieder der Mahner, was schon vielen im Umfeld auf den Keks ging. Ich gebe zu, auch mir ein wenig. Im Herbst war er derjenige, der gesagt hat, dass die Kleine keinesfalls bei hoher Inzidenz in die Kita geht und dass wird das ohne Hilfe von Oma und Opa schaffen werden. Er hat mich
— Gretchen (@margarethe_xyz) May 2, 2021
immer wieder ermutigt, durchzuhalten, um alle in der Familie zu schützen. Mit weniger Geld klar kommen zu müssen war für ihn keine große Hürde. Er ist sich bis heute treu geblieben, war immer sehr vorsichtig, hat sich frühzeitig um ausreichend gute Masken und Schnelltests bemüht.
— Gretchen (@margarethe_xyz) May 2, 2021
Dafür hat er oft die letzten Euros von seinem leeren Konto gekratzt. Er hat sich nie bemitleidet, wie schlecht es ihm doch als Künstler gehe, im Gegenteil. Ihm war klar, dass Kultur in Präsenz nun mal nicht geht. Und heute kam die Mail mit seinem Impftermin noch im Mai und wisst
— Gretchen (@margarethe_xyz) May 2, 2021
ihr was? Ich kenne keinen, dem ich die Impfung mehr gönne, der sie in meinem Umfeld mehr verdient hat.
So, jetzt ist das raus.
Und jetzt nehme ich mir noch ein Taschentuch und ein alkoholisches Getränk.— Gretchen (@margarethe_xyz) May 2, 2021
Das sagen andere User:
Was kann man da noch sagen? Eine ergreifende Geschichte mit Happy End konnten wir alle gut gebrauchen. Das sahen auch die Leser des Textes so. Diese waren nicht nur dankbar, sondern auch sichtlich gerührt, dass sie nicht allein sind. Einige haben sich wahrscheinlich auch selbst als „Mahner“ wiedererkannt und zeigten sich sichtlich erleichtert. Wir haben ein paar der treffendsten Reaktionen für euch herausgesucht.
Ich hab diesen Ausdruck noch nie benutzt aber ich halte ihn jetzt gerade für angebracht .
Ehrenmann. 👍👍👍👍👍👍👍— Miss_._Maple (@Miss__Maple) May 3, 2021
👍🏻✨🍀 sehr schön! Freu mich mit – für jeden der geimpft wird! Und besonders für die, die es so lange auf sich genommen haben ohne zu klagen!
— SAN 🔴🔴🔴#FreeLina ✨🦘🤜🤛🏾 (@sanice77) May 3, 2021
Auf die “Mahner” wollte keiner hören. Als ich für meine Familie FFP2 Masken aus China bestellt habe, hieß es von offizieller Seite noch, Hände waschen und Abstand halten genügt. Als ich in der Schule nach einem Konzept im Falle von Schulschliessungen gefragt habe,
1/2— Dr. Branko Bubalo (@BrankoBubalo) May 3, 2021
wurde ich von der Klassenlehrerin belächelt. Am selben Abend wurde unsere Schule als erste in Berlin komplett in Quarantäne geschickt. Ohne irgendeine Vorbereitung. Vier Tage später waren alle Berliner Schulen dicht. Ich habe mich sehr über meine erste Impfung gefreut! SG
— Dr. Branko Bubalo (@BrankoBubalo) May 3, 2021
Wie ergreifend. Und wir gönnen es ihm, Dir und Euch von Herzen!
Können wir ihn/Euch irgendwie unterstützen?
Wenn er ein Angebot zu seiner Kulturarbeit hat, das Ohne Präsenz geht? Liebe Grüße.— Rosella Wenninger (@RosellaWeniCan) May 2, 2021
Sehr cooler Mann! Kenne hier viele, die jammern und die Kinder bei Hochinzidenzen in die Kita und den Großeltern schicken trotz gesichertem Einkommen und Haus im Grünen und Elternzeit.
— Tintenfisch (@Dr_Tintenfisch) May 3, 2021
Apropos schweigende Mehrheit. Wenn ihr euch von dem oben genannten Thread angesprochen fühlt und noch mehr über Gleichgesinnte lesen möchtet, die sich in der Pandemie zwar auch tapfer geschlagen haben, aber mit ihren Kräften am Ende sind, probiert es doch mal mit diesem Thread: