Thread: Keiner reagiert auf die Ansprache, die Leute gehen einfach weiter
Nahezu jede und jeder von uns dürfte bereits in eine Situation gekommen sein, in der jemand anders Unterstützung oder Hilfe benötigt. Unsere Hilfe! Wir hoffen, dass sich in diesem Moment alle dazu entschlossen haben zu helfen. Ganz egal, in welcher Form. Denn auch dann, wenn man selbst – und wenn auch nur gefühlt – nicht dazu in der Lage ist, direkt einzugreifen: Wegschauen ist niemals eine Option! Zumindest andere Menschen auf die entsprechende Notlage aufmerksam machen oder den Notruf wählen, sollte für jede*n von uns selbstverständlich sein. Dass dies häufig jedoch leider nicht so ist, zeigen der Thread von @Birgit0507 und die dazugehörigen Reaktionen anderer User. Ein umso größerer Dank daher an alle, die nicht wegsehen und stattdessen ohne zu Zögern helfen!
Verlasse vorhin die Kanzlei. Auf dem Parkplatz steht eine offensichtlich geistig verwirrte Dame, die Passanten anspricht. Sie wisse nicht, wo sie sei und sie wolle nach Hause. Keiner reagiert auf die Ansprache. Die Leute gehen einfach weiter. Ich frage sie, ob ich ihr helfen
— EmmiGrisu (@Birgit0507) April 4, 2022
kann.
„Ich will nach Hause, aber ich weiß nicht wo das ist.“
Wir schauen in ihrem Portemonnaie nach ihrem Ausweis. Und siehe da: das Wohnheim, in dem sie lebt ist nur gute 500 Meter entfernt.
„Bringen Sie mich nach Hause? Ich habe solche Angst!“
Natürlich— EmmiGrisu (@Birgit0507) April 4, 2022
gehe ich mit ihr zum Wohnheim.
Sie sagt:“Sie sind bestimmt eine Mutter oder?“
„Wie kommen Sie da drauf? “
„Sie schauen so gütig.“
❤️
Die Betreuer im Wohnheim wollten sich gerade auf den Weg machen um sie zu suchen.— EmmiGrisu (@Birgit0507) April 4, 2022
In diesem Zusammenhang wichtig: Wenn aus der Person nicht rauszukriegen ist, wer sie ist, wo sie wohnt: Mal in der Kleidung nachschauen, da ist zumindest bei Wohnheimen oft was eingenäht, aus Gründen (dort, wo die Etiketten sind, Nacken o. ä.).
— Diag (@Diag72) April 5, 2022
Leider scheint es kein Einzelfall zu sein, dass niemand reagiert
Mich hat gestern auf der Hunderunde ein Mann angesprochen, der auch nicht wusste, wo er war. Der Busfahrer hatte ihn an einer Haltestelle rausgesetzt, wo aber keine andere Linie hält. Wir haben dann seine Frau angerufen, die ihn geholt hat. Er war völlig fertig.
— Saskia (@Haifischhappen) April 5, 2022
Ich war gestern auf Frühjahrsmarkt arbeiten, eine BLINDE FRAU mit ihrem Stock, rief deutlich HALLO, ALLE liefen an ihr vorbei, ich fragte sie wohin sie möchte, sie wollte zum Süßwarenstand, mit kurzer Angabe fand sie den! Ich bin entsetzt über meine MITMENSCHEN, keiner half ihr!
— Gerald (@freeopinion007) April 5, 2022
Das ist selbe Bild das ich hier „regelmäßig“ auch sehe. Ignorieren, könnte ja wasweißich passieren.
Schön das es Menschen wie dich gibt die keine Scheu haben 😊— Floses (@floses309) April 4, 2022
Auch wenn es häufig nicht einfach ist: bitte immer wieder!
Ich hatte einen Bekannten, der besoffen bei -10°C im Park schlafen wollte und aggressiv war wenn er aufstehen sollte. Haben dann den Notruf gerufen. Tag darauf war er genervt, weil er im KH war.
Das frustriert, aber ich würde es trotzdem wieder tun.— Married with Kids and Cats (@KoboldJuli) April 5, 2022
Zivilcourage, wenn es darauf ankommt
Das haben Sie richtig gemacht. Man muss immer ein Auge auf die Mitmenschen haben. Kenne Demenz aus der Familie und habe in der Altenpflege gearbeitet. Selbst habe ich einen Zustand der Amnesie durch eine Blutdruckkrise erlebt. Eine Mitsportlerin hat mir geholfen.
— 🕊🐝Plastik Müll 🇧🇪 🇺🇦 🚴♀️ (@MeichsnerR) April 5, 2022
Ganz stark!
Als Ergänzung, Sie sprach mich an, wo denn der Weg zum Seniorenheim ist. Sie machte einen durchaus vernünftigen fitten Eindruck, war ja auch weit genug weg. Irgendwas in meinem Bauch sagte aber begleite sie besser. Am Ziel war ich dann sehr überrrascht, dass Sie es nicht erkannte
— 🔴 Andreas Tengicki 🌻 (@AndreasTengicki) April 5, 2022
Sie ist nur betrunken. Ich habe erst den Anruf bekommen, als ich sagte, dass ich alle die jetzt aus dem Fenster schauen wegen unterlassener Hilfeleistung anzeigen werde.
Heute habe ich wenigstens immer selbst ein Handy. 2/2— Baba Jaga (@boline1) April 5, 2022
Keine Ausreden: Zumindest das bekommen wir doch wirklich alle hin
Danke dafür! Aber mich kotzen die Menschen an, die nichts getan haben. Hätten ja auch wenigstens die Polizei rufen können, wenn sie der Dame nicht selbst helfen wollten.
— Yono Quiero (@yono_quiero) April 5, 2022
Und weil es eben längst nicht selbstverständlich ist: Danke dafür!
Danke. Ich kenne das selbst. Meine Eltern wohnen an einem gerontologischen Pflegeheim und da passiert es öfter, dass dann mal ein desorientierter Patient vor der Haustür steht.
— Einhornprinzessin (@mousekiller9) April 5, 2022
Vielen Dank dafür. Ich muss dabei an meine Oma denken, die ich als Jugendlicher regelmäßig irgendwo im Dorf aufgesammelt und nach Hause gebracht habe.
— Stefan (@StefanIlle) April 5, 2022
Danke ♥️ es sollte mehr Menschen, wie dich geben!
— recht§nett 🇺🇦 (@recht_nett) April 4, 2022
Wir alle, oder?
Ich hoffe, wenn ich mal in so eine Situation komme, dass ich auf jemanden wie dich treffe 👏😘
— Gabi A. 🦄 glücklich geimpft 🐸 (@GabileinDe) April 5, 2022
Weil jede*r von uns irgendwann einmal Hilfe benötigt: