Thread: Ein Erlebnisbericht aus der Corona-Quarantäne
Was wäre wenn? Bestimmt habt ihr euch auch schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie das in der Quarantäne so ablaufen würden. Wenn man selbst betroffen wäre. Wenn man selbst von heute auf morgen zuhause isoliert wäre. Hat man denn auch wirklich genügend Vorräte? Auch dann, wenn man nicht zu den Klopapierpreppern und Nudelhamstern gehört? Und überhaupt: Wie kommt man an Nachschub, wenn man das Haus oder die Wohnung unter gar keinen Umständen verlassen darf? Wie kommt der Müll aus dem Haus? Twitteruserin @jsprondel geht für euch genau diesen völlig verständlichen Fragen nach, denn Johanna befand sich selbst für vier Tage in den „Coronaferien“. Am Ende dann die gute Nachricht: Die Tests auf das Coronavirus waren negativ.
Nun berichtet sie für uns von ihren ganz eigenen, ganz persönlichen Quarantäneerlebnissen. Spannend und informativ, denn das könnte uns in naher Zukunft allen bevorstehen! Ein wichtiger Hinweis noch, bevor ihr euch in das Gedankenexperiment „Corona-Quarantäne“ stürzt: Johanna ist keine Ärztin, keine Virologin, keine Pädagogin. Und nein, auch keine Psychiaterin oder Psychologin. Sie berichtet im folgenden Thread ausnahmslos über das, was sie und ihre Familie selbst erlebt hat!
Halleluja, #COVID19 negativ!
Wir haben eben das Ergebnis des Tests erfahren und sind alle sehr beruhigt.
Hier ein paar Gedanken dazu, was ich anders machen würde im erneuten Fall von #Coronaferien und was uns geholfen hat. Und es waren nur vier Tage!#Thread
— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
1. Vorräte
Milch, Butter, Eier, Klopapier sind wichtig, klar. Die stellt einem aber auch ein lieber Nachbar vor die Tür.
Wenn man Kinder zuhause hat, sind indes Beschäftigungsprogramme nicht weniger wichtig. Ihr sitzt 24/7 zusammen zuhause.— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
2. Zahlungsmittel
Man darf (auch im Verdachtsfall) keinerlei Kontakt nach außen haben. Euer Geld auch nicht. Man kann also immer nur vor der Tür abstellen lassen, ohne zu zahlen. Richtet Accounts bei Liefer-Anbietern ein, die Rechnung, Online-Zahlung, Paypal erlauben.— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
3. Müll
Es klingt banal, aber Müll ist ein Problem. So wie Geld, gilt auch Euer Hausmüll potenziell als verseucht. Ihr müsst ihn lagern [ok, oder auf dem Balkon verbrennen 😈]. Wer keinen Balkon, Garten oä hat, hat ein olfaktorisches Problem. Habt genügend Säcke parat.— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
4. Schlüssel
Briefkasten im Hausflur? Pech gehabt. Lasst Nachschlüssel machen, die Ihr bei Nachbarn et al. deponiert.— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
5. Medikamente
Da man Corona – wie auch die Grippe, die wir wohl haben – nur symptomatisch behandeln kann, schafft Euch Fiebersenker an. Ist einfach ganz praktisch, wenn einer unter 39 funktioniert.— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
6. Online, online, online
Wir haben selten so viele Dinge online erledigt. Einkauf, Zahlungen, Rechnungsempfang… Stellt sicher, dass das klappt.
Ich freue mich extrem darauf, gleich Obst bei meinem Gemüsehöker einkaufen zu können!— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
7. No one is an Island – and if, be Santa Cruz de Islote
Ohne Netzwerke geht nicht viel. Es waren nur 4 Tage, aber natürlich hatten wir keine Akkus fürs Fieberthermometer mehr (aber mein Kumpel L, der sie vor die Tür legte). Jeder hat derzeit einen Vorrat.— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
Ohne die, die unsere Lücken gefüllt haben, weil sie gerade Vorräte haben 🐹, hätten wir manchmal alt ausgesehen. Teilt, solange ihr etwas habt und gesund seid, mit denen, die jetzt nicht vor die Tür können!
— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
Nochmal. Ich bin keine Virologin. Und auch keine Pädagogin. Schon lange keine Psychiatererin oder Psychologin.
Ich habe lediglich das wiedergegeben, was wir erlebt haben, was uns überrascht hat oder uns als erwähnenswert auffiel.— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 13, 2020
Und noch einmal zum Müll:
Das hätte mir der Arzt gesagt, der hier den Test machte.
Ich: Ah! Ihre Maske bunkere ich natürlich. 😈 Den Rest einfach in die Gelbe Tonne?
Er: Nene. Ihr Müll bleibt hier oben, bis alles geklärt ist. Wenn der Test positiv ist, meldet sich das— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 13, 2020
Gesundheitsamt wegen der Entsorgung.
Ich: 😱
Er: Balkon?!Ist auch recht logisch.
Und: Wer soll ihn entsorgen, wenn es Kontaktverbot gibt?— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 13, 2020
Das sagen und fragen die anderen User:
Dankeschön. Mache mir seit Tagen Gedanken, wie das mit dem Hund wäre. Keine Antwort. Nirgends
— Kanzlei Pabst (@KanzleiPabst) March 12, 2020
Nein. No panic!
Wir haben einfach durch die Gegensprechanlage Bescheid gegeben, dass er es abstellen soll. Oder die Nachbarn gebeten.— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020
Quarantäne heißt Quarantäne. Niemand rein, niemand raus.
— Johanna Sprondel (@jsprondel) March 12, 2020