Thread: Bin wütend! So richtig!

Chris Schröder 23.03.2022, 14:06 Uhr

Durch die Corona-Krise wurde es noch schwieriger, aus Armutsverhältnissen wieder herauszukommen als zuvor. Jetzt kommen auch noch die Inflation und der Krieg in der Ukraine dazu. Die Daten aus dem Jahr 2020 waren schon erschreckend, die für 2021 stehen noch aus. Im ersten Pandemiejahr hatten 44 Prozent aller Menschen unterhalb der Armutsgrenze keine Perspektive auf eine Verbesserung, was schon damals eine Verdopplung gegenüber dem Wert Ende der 90er Jahre war. Alleinerziehende, Geringqualifizierte und Menschen mit Migrationshintergrund sind am häufigsten betroffen. Beschäftigte in den niedrigen Einkommensgruppen waren auch in den Lockdowns wesentlich öfter arbeitslos oder wurden unbezahlt freigestellt. Auch die Hartz-IV-Sätze sind nicht erhöht worden, trotz gestiegener Lebenserhaltungskosten. Leider nehmen viele Menschen das Problem Armut nur am Rande oder gar nicht wahr, wenn sie nicht selbst oder ihr näheres Umfeld betroffen sind. Es wirkt fast so, als gerate diese Gruppe immer mehr in Vergessenheit. Und es ist auch ein bisschen zynisch, wenn gut situierte Menschen ständig von Einschränkungen und Verzicht im Zuge der Coronapandemie sprechen, während es für die von Armut Betroffenen schon davor zum Alltag gehört hat. Die Twitteruserin @danibrodesser lebt in Österreich und schreibt öffentlich über Armut, die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit. Mit dem nun folgenden Thread versucht sie ihrem Ärger Luft zu machen.

Das sagen andere User:

Was soll nur aus dieser Gesellschaft werden? Die angesprochenen Probleme sind natürlich nicht nur auf Österreich beschränkt. Ganz im Gegenteil. Das liest man auch in den vielen Kommentaren und Reaktionen auf diesen Thread. Ein paar der treffendsten haben wir hier für euch zusammengetragen.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Vielleicht interessiert euch ja auch dieser Beitrag:

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