Thread: Anmerkungen zur Ansteckung via Aerosol
Wer Christian Drosten auf Twitter folgt oder seinen Podcast abonniert hat, weiß es schon länger: Aerosolpartikel spielen bei der Ansteckung mit dem Coronavirus eine größere Rollen als zunächst angenommen. Aerosole sind kleiner als Staubkörner und feiner als Nieströpfchen. Deswegen sind sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Sie trudeln durch die Luft, breiten sich aus und können sich in engen geschlossenen Räumen zu kleinen Infektionswolken verdichten. Wie genau das funktioniert und was das genau bedeutet, erklärt euch nun Tom Hansen in diesem Thread.
[Thread in 5: Anmerkungen zur Ansteckung via Aerosol]
Bei #SARSCoV2 ist es so, dass eine frisch infizierte, hoch kontagiöse Person einen 120 qm großen Raum innerhalb von 60 Minuten in ein Hochrisikogebiet verwandeln kann – mit einem Ansteckungsrisiko von über 50 Prozent.
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— Tom Hansen – social distancing now (@KonProg) July 6, 2020
Man rechnet damit, dass rund 1000 Viruspartikel für eine Ansteckung ausreichend sind. Das ist keine große Menge, wenn man eine Virengröße von 0,07 bis 0,1 Micron bedenkt.
Ein einzelnes Tröpfchen mit 10 Milligramm Gewicht kann für eine Infektion völlig ausreichend sein!
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— Tom Hansen – social distancing now (@KonProg) July 6, 2020
Ein Aerosol-Partikel ist 1-5 Mikron groß. Für eine Ansteckung werden recht viele Partikel benötigt – darum spielt bei der Aerosol-Infektion die Expositonsdauer eine große Rolle.
A) Damit der Infizierende viele davon produziert
B) Damit der Angesteckte viele davon einatmet
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— Tom Hansen – social distancing now (@KonProg) July 6, 2020
Wer an dieser Stelle „Schule!“, „Chorprobe!“, „Fleischfabrik!“ oder „Großraumbüro!“ denkt, denkt richtig. Je kleiner ein Raum ist, umso fixer wird die kritische Aerosol-Menge erreicht. Es sind schon Ansteckungen via Fahrstuhl berichtet worden.
Kein Problem für das Virus.
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— Tom Hansen – social distancing now (@KonProg) July 6, 2020
Die Distanz kann bei einer Aerosol-Ansteckung 5 M (vielfach berichtet) oder sogar 10 M betragen.
Die gute Nachricht ist: Nicht jeder Infizierte ist hochkontagiös. Nur etwa jeder Zehnte.
Die schlechte Nachricht ist: Jeder Aufenthalt mit Fremden in einem Raum ist ein Risiko.
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— Tom Hansen – social distancing now (@KonProg) July 6, 2020
Nachwort:
Masken helfen dabei, Ansteckungen zu reduzieren. Zudem gilt der Zusammenhang:
Höhere Virenlast -> größere Erkrankungsschwere!
Quellen, u.a.:
— Tom Hansen – social distancing now (@KonProg) July 6, 2020
Nachwort II
Neuere Forschungsarbeiten zu diesem Thema:
Die Evidenz ist erdrückend. Es wäre fatal, ausgerechnet jetzt von der #Maskenpflicht abzurücken.
— Tom Hansen – social distancing now (@KonProg) July 7, 2020
Ich sah grade, Quelle 5) funzt nicht mehr, weil da ein Zeitschloss dran hing. Dann nehmt das hier, und klickt auf „PDF“:
Gerade die Referenzsektion (Seite 7-8) ist sehr, sehr stark für das Thema Aerosol-Übertragung.
— Tom Hansen – social distancing now (@KonProg) July 7, 2020