Relotius: Geschichten – Zu schön, um wahr zu sein

Max Kilian 20.12.2018, 10:29 Uhr

Der gestrige Tag war ein denkwürdiger Tag. Für den Journalismus im Allgemeinen und für den SPIEGEL im Besonderen. Ein Reporter aus dem eigenen Haus hat im großen Stil seine Geschichten manipuliert, teils gar frei erfunden. Nach internen Recherchen ging der SPIEGEL gestern nun offensiv an die Öffentlichkeit. Der betroffene Reporter, der vielfach ausgezeichnete Claas Relotius, hat die Vorwürfe mittlerweile eingestanden, zahlreiche Fälschungen zugegeben und den SPIEGEL nach sieben Jahren bereits verlassen.

Rückblick: Am 3. Dezember diesen Jahres erhält der Journalist Relotius den Deutschen Reporterpreis 2018. Für die beste Reportage des Landes. Für eine Reportage über einen syrischen Jungen, die in die Zeit passt. Die jedoch in großen Teilen erdacht und erfunden war.

Das ganze Ausmaß der Geschichte wird sich wohl erst in den nächsten Tagen und Wochen offenbaren, doch bereits heute steht fest: Der Fall Relotius wirft in Zeiten von „Fake-News“ und fast täglichen Lügenpresse-Vorwürfen aus diversen Ecken ein denkbar schlechtes Licht auf den Journalismus und seine Akteure.

So ging der SPIEGEL gestern an die Öffentlichkeit:

Juan Moreno – ein Kollege von Claas Relotius – hat die Manipulation(-en) aufgedeckt:

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https://twitter.com/janboehm/status/1075386380140847105

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Doch es geht nicht nur um den Betrug am Leser, sondern eben auch um den verursachten Schaden an den Journalisten-Kollegen:

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