Blamage beim Hammelsprung: Die AfD hat sich gründlich vergaloppiert

Max Kilian 15.12.2018, 12:20 Uhr

Als Retourkutsche dafür, dass ihre eigene Kandidatin wiederholt nicht in das Amt der Bundestagsvizepräsidentin gewählt wurde, zettelt die AfD-Fraktion im Bundestag einen Hammelsprung an. So zwingt sie den Bundestag, seine Beschlussfähigkeit festzustellen und möchte auf diesem Wege aufzeigen, dass das Parlament nicht beschlussfähig ist. Faule Berufspolitiker und so. „Die AfD-Fraktion zweifelt die Beschlussfähigkeit des Parlaments an“, hatte der parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Jürgen Braun, verkündet.

Nachdem alle Abgeordneten den Plenarsaal verlassen hatten, begann der Hammelsprung: Politiker von Union, SPD, FDP, Grünen und der Linken entschieden sich für eine der drei Türen, die entweder mit „Ja“, „Nein“ oder „Vielleicht“ „Enthaltung“ gekennzeichnet waren. So wurden neben den Mehrheiten auch gezählt, wie viele Abgeordnete bei der Abstimmung zugegen waren. Denn der Bundestag ist nur dann beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte seiner Mitglieder im Sitzungssaal anwesend ist. Faktisch sind so also – bei einer Gesamtzahl von 709 Parlamentariern – mindestens 355 Abgeordnete nötig.

Die AfD-Fraktion selbst kam selbstverständlich nicht durch eine der drei Türen, verweigerte sozusagen also den Hammelsprung. Ihre Abgeordneten kamen nicht zurück, wurden zum Teil in der Kantine gesichtet und daher auch nicht mitgezählt.

Und trotzdem: „Es wurden 414 Stimmen abgegeben.“, verkündete Petra Pau (Die Linke), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Peinlich für die AfD, die mit ihrem Versuch, den Bundestag vorzuführen, grandios gescheitert war. Da wir als Twitterperlen getreu dem Motto „Mut zur Wahrheit“ jedoch nichts unter den Teppich kehren wollen und dürfen, haben wir die treffendsten Tweets zur Blamage gesammelt!

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