Kurios bis bizarr: Was die Berliner Polizei während der Corona-Krise so erlebt
Nicht erst seit den sogenannten Hygiene-Demos und den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen hat die Polizei in einigen Großstädten genug zu tun. Denn bereits mit den ersten Maßnahmen im März gab es vermehrt Menschen, die weiterhin der Meinung waren, dass „Corona eh nur eine ganz normale Grippe“ sei und sie sich daher auch nicht an die Regeln zu halten hätten. Abstand halten? Unsinn! Und so startete die Polizei Berlin im April den Hashtag #flattenthecrime, um dort 10 Stunden live von ihren Einsätzen zu twittern. Was die Beamtinnen und Beamten in der Hauptstadt während der Corona-Krise sonst so erlebt haben, erfahrt ihr in den folgenden Tweets!
März 2020:
#Infotweet:
Wenn Sie eine Bar betreiben, die Scheiben abkleben und Einlass nur über Klopfen oder nach Voranmeldung gewähren, dann sind das nicht nur Zustände wie im Chicago der 20er des letzten Jahrhunderts – sondern es löst auch einen Polizeieinsatz aus.#sonichtbitte#COVID19— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) March 17, 2020
Menschen, die aktuell in Supermärkten nicht nach #Klopapier sondern nach Handtaschen Ausschau halten, geraten automatisch ins Visier unserer Fahnder.
Dank ihnen verließ eine 81-Jährige heute den Supermarkt in #Treptow mit ihrem Portemonnaie, der Taschendieb mit Handfesseln.
^tsm— Polizei Berlin (@polizeiberlin) March 19, 2020
Über 100 Erwachsene und Kinder trafen sich heute Nachmittag im Strandbad #Müggelsee.
Mit dieser Schnapsidee sind die Verantwortlichen baden gegangen. Anzeige ist raus.#StayHome geht anders.#Covid19— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) March 21, 2020
Wenn abgeklebte Fenster & ausgeschaltetes Licht nach außen den Schein wahren sollen, im #kreuzberger Lokal allerdings 4 Freunde bei voll gedecktem Tisch mit Speis & Trank verköstigt werden, dann beenden unsere 👮♀️👮♂️ dieses Candle Light Dinner.#covid19 #coronavirus
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) March 26, 2020
Bis zu 350 Kolleg. passen heute ausschließlich darauf auf, dass die Menschen sich & andere nicht durch Verstöße gg. die Kontaktbeschränkungen in Gefahr bringen. 4-stellige Besucherzahlen in Parks & vereinzeltes Grillen sagen: Höchste Zeit für die #AbNachHause-Challenge.#COVID19
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) March 28, 2020
Nein, der bleibt nicht liegen.
Schneemann bauen ist zwecklos.
Vom Fenster aus anschauen ist auch viel gemütlicher.#StayHome trotz #Schnee in #Berlin.#covid19 #coronavirus— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) March 30, 2020
April 2020:
11 Feiernde auf dem Dach eines Studentenwohnheims sind zu normalen Zeiten in #Berlin kaum der Rede wert. Während #covid19 mussten unsere Kolleg. allerdings zwei Anzeigen schreiben. Mindestens eine wäre das aufgefundene Kokain übrigens auch zu normalen Zeiten wert gewesen.
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) April 9, 2020
Wenn ein Mädchen zusammen mit 31 Gästen in seinen 16. Geburtstag reinfeiert und die eigene Mutter offenbar für diesen Zweck kurzfristig ein 2,5-Zimmer-Apartment in #Mitte angemietet hat, kommen wir leider nicht nur zum Gratulieren vorbei.#COVID19#StayHome
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) April 13, 2020
Angaben wie „ich wollte nur Blumen gießen“, „die anderen waren nur zu Besuch“ oder „wir haben nur Reparaturen an den Nägeln durchgeführt“ schützen nicht vor Schließung & Anzeige, wenn kurz zuvor im Nagelstudio in #Moabit noch an Nägeln zweier Personen gefeilt wurde. #covid19
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) April 14, 2020
Wenn an einem Sonntagmittag in #Reinickendorf sechs Erwachsene mit zwei Kleinkindern grillen und unseren Kolleg. gegenüber äußern „so ein Schwachsinn, Corona, sowas gibt es bei uns nicht“, dann mangelt es neben Abstand an Einsicht, nicht aber an der fälligen Anzeige.#covid19
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) April 20, 2020
Stellen Sie sich vor, 9 Personen feiern, trinken viel Alkohol, liegen sich in den Armen, tanzen um ein Lagerfeuer und grölen dabei laut und spöttisch „CORONA“. So gestern in #Marzahn geschehen. Das ist in Zeiten von #COVID19 gar nicht lustig. Wir haben die #Coronaparty beendet.
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) April 21, 2020
Mai 2020:
Themen, die das Netz & somit auch uns heute bewegen:
🔸Gerüchte über Verschleppungen in ein #Corona-Kankenhaus
🔸Eine #Covid19-Verordnung, die wegen fehlender Unterschrift ungültig sei
🔸Angebliche Diskriminierung von Eidechsenmenschen.Danke für die Aufnahme in der #Bubble.😉
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) May 3, 2020
Wenn spät abends in einem #Treptower Gewerbegebiet 39 zwielichtige Gestalten u.a. mit hochwertigen Autos erscheinen, um in engen Räumen an Spieltischen um viel Geld zu zocken, dann spielen wir mit offenen Karten:
Das gibt viele Anzeigen. Da hilft auch kein Pokerface.#Covid19— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) May 10, 2020
In #Kreuzberg endete eine Geburtstagsparty für 12 von 22 Gästen erst nach verlorenem Versteckspiel.
Unsere Kolleg. fanden sie
– hinter Vorhang, Sofa & Tür
– im Kleiderschrank
– unter Bett & Bettdecke
– auf dem Balkon„Gespielt“ wurde ohne Erlösen & mit echten Anzeigen.#Covid19
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) May 10, 2020
Das reine Mitführen eines Mund-Nasen-Schutzes, nach eigenen Angaben eine „Hygienemaßnahme“, bringt vor allem dann nichts, wenn man wie gestern Abend zu siebent entgegen der #Covid19-VO in einem Vereinsheim in #Kreuzberg raucht und trinkt.
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) May 12, 2020
Weizen, Helles, Pilsner oder Alkoholfreies? Was ist Ihr 🍺-Favorit?
Wenn heute nach langer #covid19-Pause neben Restaurants auch Biergärten wieder öffnen, dann helfen Sie bitte mit guter Laune, Abstand & Anstand, dass aus lauter Geselligkeit kein Polizeieinsatz wird. #Danke— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) May 15, 2020