Thread: Schmerzen bei der Geburt

Manuela Jungkind 18.04.2023, 12:35 Uhr

Wer sich in der hormongetriebenen Neugier und Naivität einer Schwangerschaft auf die Geburt vorbereitet, öffnet häufig völlig unerwartet die thematische Büchse der Pandora. Man sollte meinen, diese Sache, die uns seit Beginn der Menschheit per Definition begleitet, sei konzeptionell relativ einfach. Das Kind wird geboren, alle sind glücklich und gesund. Ende.

Tatsächlich ist es aber nicht so easy, wie es vielleicht in Filmen vermittelt wird. Nicht nur, dass es viele medizinische Komplikationen geben kann, es rotieren wie so häufig im populärmedizinischen Fundus unserer Gesellschaft Mythen und Legenden zum Thema. Geburtsort, Geburtsposition, Geburtsgewicht, Geburtszeit etcetera etcetera. So vielfältig die Möglichkeiten sind, so eingefahren sind manche Menschen in Bezug darauf, was für ihnen völlig fremde Eltern und Kinder das Beste ist. Und dann das riesengroße Thema Geburtsschmerz!

Bekanntlich leben wir in einer Gesellschaft, in der das Aushalten von Schmerzen glorifiziert wird. Allgemein, aber auch im Speziellen auf die Geburt bezogen. Als bekäme man für eine Niederkunft ohne Schmerzmittel beim Verlassen des Krankenhauses eine Art Mutterverdienstkreuz ausgestellt. Und so sinnvoll es auch unter Umständen sein mag, Schmerzen als Signale des Körpers wahrzunehmen, so sinnlos kann es eben auch sein, Schmerzen auszuhalten, nur um einem gesellschaftlich vermittelten Maß an Tapferkeit zu entsprechen. Denn die Medizin hat uns etwas geschenkt, was eine langwierige, schmerzhafte und nervenzerreißende Entbindung (und andere Eingriffe) deutlich einfacher machen kann: die Periduralanästhesie (kurz PDA). Diese erlaubt eine regionale Betäubung bei völligem Bewusstsein. Wie eine PDA die Geburt in ein positives Erlebnis zu verwandeln vermag, zeigt der Thread der Twitteruserin und Anästhesistin Narkosetante.

Gebt die PDA frei!

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