Thread: Ich hoffe, dass mein Sohn sich niemals outet

Manuela Jungkind 24.07.2021, 16:17 Uhr

Alle Eltern stehen früher oder später vor der Herausforderung, zu akzeptieren, dass ihr Kind viel mehr als nur „ihr“ Kind ist. Im Grunde beginnt dies bei der Geburt, denn jeder Mensch bringt seine ganz individuellen Eigenschaften ja schon mit in diese Welt. Doch so richtig ernst wird es, wenn der Nachwuchs Vorlieben, Ideen oder Vorstellungen zum Ausdruck bringt, die von denen der Eltern abweichen. Teil des Prozesses ist natürlich auch die Entwicklung und Auseinandersetzung mit der eigenen sexuellen Identität. Häufig blicken Eltern dieser Phase mit gemischten Gefühlen entgegen, denn einerseits symbolisiert sie den Zeitpunkt, sich von dem Kind zu verabschieden und den jungen Erwachsenen willkommen zu heißen. Andererseits leben wir nach wie vor in einer Welt, in der Menschen marginalisiert werden, sofern ihre Sexualität von der heterosexuell lebenden Mehrheit abweicht. Erst kürzlich hat uns die Diskussion um die Illuminierung der Allianz Arena in Regenbogen-Farben deutlich vor Augen geführt, wie weit wir noch immer als Gesellschaft von einem „normalen“ Umgang mit queeren Themen entfernt sind. Twitteruserin @badassyogabitch ist Mutter und wünscht sich für ihren Sohn, dass er sich niemals outet. Wie sie das meint und was sie bewegt, erklärt sie in dem folgenden nachdenklichen Thread.

Das sagen andere User:innen:

Unter dem Thread entsponnen sich mehrere Diskussionen über das Thema Coming-out aus elterlicher Perspektive. Insgesamt war das Echo auf den Thread positiv. Die Autorin ist mit ihrem Wunsch nach unverkrampfter Offenheit für ihr Kind nicht allein. Und auch wir hoffen, dass wenigstens die kommenden Generationen ein selbstverständliches Nebeneinander verschiedener sexueller Identitäten und Lebensmodelle leben können. Es gab allerdings auch Stimmen, die der Thread-Autorin vorwarfen, die Sache verkürzt zu betrachten und dabei nicht alle Aspekte eines Coming-outs bedacht zu haben. Dabei steht natürlich auch die Frage im Raum, ob es überhaupt Sinn macht, anderen Menschen einen bestimmten Umgang mit der eigenen Sexualität zu wünschen. Wir haben wie üblich die wichtigsten Kommentare für euch zusammengefasst.

Auch für uns schön zu hören: Viele Eltern haben die Regenbogen-Erziehung längst in ihren Familienalltag eingebaut haben

Auch wichtig: Mehrere User:innen halten die Haltung der Autorin für unüberlegt und wiesen auf Probleme hin:

Wir freuen uns für euch: Bei diesen User:innen lief alles glatt in der Familie

Man kann es natürlich auch so ausdrücken:


Ob Pizza mit oder ohne Ananas, ob ihr Männer, Frauen oder nur Sonnenuntergänge liebt, ob ihr euch outen möchtet oder nicht – wir akzeptieren euch, wie ihr seid, und wünschen uns, dass jede:r ihre oder seine Liebe ganz selbstverständlich leben kann. Und falls ihr Lust auf ein Outing habt, haben wir ein paar schöne Beispiel-Erlebnisse für euch:

Für mehr Regenbogen! 15 Coming-Out-Geschichten, die Hoffnung machen!

Über den Autor/die Autorin

Manuela Jungkind

Stellv. Redaktionsleitung

Alle Artikel