Thread: Ich bin seit Monaten vorsichtig
Seit heute Nacht gilt ein bundesweiter harter Lockdown in Deutschland. Und obwohl er längst überfällig war, bestraft er am meisten die, die sich in den vergangenen Monaten an die Regeln gehalten haben. Das ist zum einen der zögerlichen Maßnahmenpolitik der einzelnen Bundesländer geschuldet und zum anderen all jenen, die sich nicht zurückhalten und freiwillig einschränken wollten. Dass Vernunft und Eigenverantwortung keine geeigneten Werkzeuge in einer Pandemie sind, sollte spätestens jetzt klar geworden sein. Wenn man dann in der Presse liest, dass wir uns das angeblich alle gemeinsam eingebrockt haben, kann einem schon mal die Hutschnur reißen. Michael Schmalenstroer hat seinem Ärger darüber in dem nun folgenden Thread Luft gemacht.
Sorry, nein. Ich bin seit Monaten vorsichtig. Ich hocke im HomeOffice und fahr in der Freizeit Fahrrad. Ich würde daher deutlich mehr Schuld bei homeofficeverweigernden Chefs, Kultusministern, Saufnasen und sonstigen Deppen sehen als bei mir. Den Schuh zieh ich mir nicht an. pic.twitter.com/3d3dBYDTO1
— Michael Schmalenstroer (@MschFr) December 14, 2020
Und ich verweigere mich, zusammen mit den idiotischen Querdenkern als „wir“ in einen Topf gepackt zu werden. Ich habe keine Polonaise in Leipzig gemacht. Ich verteile keine Flyer, die gegen die Masken agitieren. Vielleicht haben diese Leute doch etwas mehr Schuld?
— Michael Schmalenstroer (@MschFr) December 14, 2020
„Querdenker“ sind Massenmörder. Anders kann man es nicht formulieren – und wir sollten auch jetzt keine falsch verstandene Solidarität heucheln, sondern die Arschlöcher auch beim Namen nennen.
— Michael Schmalenstroer (@MschFr) December 14, 2020
„Wir“ haben nicht wie die AfD überall gegen die Maskenpflicht gehetzt. „Wir“ haben nicht die Maßnahmen in Schulen und an Arbeitsstätten verkackt und dabei wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert. „Wir“ waren auf keinen Querdenker-Demos.
— Michael Schmalenstroer (@MschFr) December 14, 2020
„Wir“ haben nicht wie wild gegen die Maßnahmen geklagt. „Wir“ waren nicht auf wilden Partys dieses Jahr. „Wir“ sorgen nicht dafür, dass die Busse und Bahnen morgens voll sind. „Wir“ haben nicht im Sommer das Konzept für den Winter verpennt. „Wir“ waren es nicht.
— Michael Schmalenstroer (@MschFr) December 14, 2020
Das sagen andere User:
Sehe ich auch so. Es frustriert wenn man schon 6 Wochen die Maßnahmen einhält und am Ende mit einem WIR SIND ALLE SCHULD gebrandmarkt wird. Daher kommt der komplette #lockdown einfach zu spät.
— Gregor Schulze (@gregor_schulze) December 14, 2020
Da stimme 100% zu. Eine Minderheit an Vollpfosten versemmelt die Corona-Maßnahmen bzw. deren Einhaltung und treibt damit das Pandemie-Geschehen. Von daher wurde das Theater dem Großteil von einer Minderheit eingebrockt.
— Sascha – #flattenthecurve #teamdatenschutz (@askconsult) December 14, 2020
Wenn man seit Monaten die Sozialkontakte reduziert, nicht mehr ins Theater, Kino, Cafe, Eisdiele, Resaurant etc. geht, sämtliche Indoor-Sport-Aktivitäten lässt, auf sämtliche Feiern verzichtet sich an die Regeln hält, kommt man sich bei einer solchen Aussage verarscht vor.
— Asta – evidenzbasiert und mit Abstand und Maske (@asta_die) December 14, 2020
👍sehe ich auch so…..seit Ende März glücklicherweise alle im Homeoffice, kaum persönlichen Sozialkontakte, nur nötige Arztbesuche, einmal wöchentlich einkaufen, viele Hundespaziergänge…. einziger Luxus – jeder war in der ganzen Zeit einmal beim Friseur. Wir leben gut damit
— Stefanie Neuhaus (@Stesa1967) December 14, 2020
Erinnert mich an den Spruch „Gewinne werden privatisiert – Verluste werden sozialisiert.“
Wäre es gut gelaufen, stünde jemand vorne und würde den Ruhm für sich einfordern. Jetzt, wo’s verkackt ist, sollen alle schuld sein. Weil: is klar.— Marko Lorentz (@marko_lorentz) December 14, 2020