Die Twitterperlen des Tages vom 16. Dezember 2020
Es war einmal vor langer Zeit ein Königreich, das von einer Königin regiert wurde. Eines Tages brach eine Krankheit aus. Weise, wie die Königin war, versammelte sie alle Gelehrten um sich und verkündete deren Rat: „Liebes Volk, wir können dieser Krankheit Herr werden, wenn wir nur alle daheimbleiben.“ Zu Beginn hörten die Menschen auf sie und die Königin behielt recht. Doch schon bald begannen die ersten, sich zu beschweren. „Es gibt gar keine Krankheit“, verkündete der Schmied, der selbst gerne König geworden wäre, und viele glaubten ihm. Die Leute begannen wieder, einander zu besuchen, und die Krankheit entfaltete sich zu voller Kraft. Viele Menschen starben. Es blieb der Königin nichts anderes übrig, als den Menschen zu befehlen, daheim zu bleiben. Nur so hatten die Gelehrten genug Zeit, eine Heilung zu entwickeln. Bald war das Volk von der Krankheit befreit. Sie begruben die Toten, jagten den Schmied aus der Stadt und dankten ihrer weisen Königin. Diese aber legte die Krone vor Erschöpfung nieder, zog sich zurück und tat fortan nur noch eins: sich auf die Twitterperlen des Tages freuen. Wer könnte es ihr verdenken?
#1:
Mitten in der Pandemie ereignet sich in Südamerika nun eine totale Sonnenfinsternis. Vor 1000 Jahren hätte man auf so etwas noch völlig irrational reagiert und wäre in religiöse Panik verfallen. Heute ist man viel weiter und demonstriert gegen 5G-Netze, Impfungen und Bill Gates.
— Florian Aigner (@florianaigner) December 15, 2020
#2:
Ein Anagramm von Armin Laschet ist Arsch mit Elan.
— Problemeule (@wortwicht) December 11, 2020
#3:
deutsche Rosa Parks
— Nils Markwardt (@FJ_Murau) December 15, 2020
#4:
„Ungeöffnet mindestens haltbar bis…“ ABER WIE LANGE GEÖFFNET?! ICH BRAUCHE GENAUE ANWEISUNGEN!
— Krieg und Freitag (@kriegundfreitag) December 15, 2020
#5:
Corona wird irgendwann überstanden sein. Aber die bittere Erkenntnis, dass so vielen Menschen die Bereitschaft fehlt, ihre Bedürfnisse vorübergehend dem Gemeinwohl unterzuordnen, die wird bleiben.
— Micky (@datenwolken) December 15, 2020
#6:
Wisst ihr noch, als die Ministerpräsident*innen sich nicht auf strengere Maßnahmen einigen konnten und Merkel sagte: „Es reicht einfach nicht, was wir hier machen“? An dem Tag starben 34 Menschen an Corona. Gestern waren es 952.
— Anna-Mareike Krause (@mlle_krawall) December 16, 2020
#7:
Stell mir gerne vor, wie andere Menschen jetzt summend in der Küche stehen und leckere Plätzchen backen, lächelnd eine Schleife um ein hübsches Präsent wickeln und ausgewählte Leckereien mit Holzwolle versandfertig machen.
Ich hab heute geduscht und noch kein Kind umgebracht.
— Lady Sybils Sonnenscheinheim für kranke Drachen (@vonNordenher) December 16, 2020
#8:
Ich verstehe das Problem der Leute gerade nicht.
Frisiert der Bestatter nicht mehr?— Felltomate (@felltomate) December 15, 2020
#9:
Mit der alleinerziehenden Mathelehrerin, die keine Betreuung für die 2 Kinder hat, telefoniert. Ihr Internet geht nicht. Sie geht aber alle 2 h in den Supermarkt um Fernunterricht zu machen, denn bei dem geschlossenen Bäcker, kann sie im Stehen das W-Lan nutzen.
— Meike Rensch-Bergner flattet weiterhin the curve (@FrauCrafteln) December 16, 2020
#10:
Der Kollege, der uns bisher zu Weihnachten immer Rotwein schenkte, überreichte uns diesmal ne Flasche Gin mit den Worten „Dieses Jahr reichen 13 % ja niemals aus.“
— Frau Vogelbein (@FrauVogelbein) December 15, 2020