Alles neu macht das Weihnachtsfest: Die treffendsten Tweets zum gestrigen Corona-Gipfel
Am frühen Nachmittag hatte gestern die offizielle Bund-Länder-Konferenz. Zu Beginn des erneuten Corona-Gipfels gab es einige Streitpunkte, bei denen sich Bund und Länder uneins waren. Dies führte zu teilweise hitzigen Diskussionen, die in zahlreichen Verschiebungen der ursprünglich für den frühen Abend geplanten Pressekonferenz mündeten. Zur heiligen deutschen Uhrzeit – um 20 Uhr, wenn die Tagesschau beginnt – diskutierte und verhandelte die Bund-Länder-Runde so immer noch munter weiter – inklusive Pausen, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen.
Am späten Abend dann die Ergebnisse: Die Anfang November beschlossenen Maßnahmen werden vorerst bis zum 20. Dezember verlängert. Restaurants, Bars, Kinos, Theater und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen, Kontakte müssen weiter reduziert werden. Private Zusammenkünfte werden auf nun zwei Haushalte und maximal fünf Personen beschränkt, Kinder bis 14 Jahre sind hiervon ausgenommen. Für die Weihnachtsfeiertage sind Lockerungen vorgesehen, so sind in der Zeit vom 23. Dezember bis zum 1. Januar den Beschlüssen zufolge Treffen „im engsten Familien- oder Freundeskreis“ bis maximal zehn Personen erlaubt, auch hier sind Kinder bis 14 Jahre ausgenommen. Wie es anschließend für den Beginn des neuen Jahres weitergeht, ist heute nicht absehbar und wird auch wieder von den dann vorherrschenden Fallzahlen abhängen.
Vorgezogenen Weihnachtsferien und die Schulen bleiben offen
Für Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen sollen künftig zusätzliche Beschränkungen gelten, dazu wurde ein neuer Inzidenzwert festgelegt, der bei 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage liegt. Wie diese zusätzlichen Maßnahmen konkret aussehen, ob etwa Schulen geschlossen werden, ist bisher nicht bekannt. Kontrovers diskutiert wurde auch gestern das Thema Weihnachtsferien. Am Ende einigte man sich offenbar dahingehend, dass der 18. Dezember in diesem Jahr bundesweit der letzte Schultag sein soll. Doch bundesweit heißt eben nicht immer auch wirklich bundesweit und so behalten sich Bremen und Thüringen „eine länderindividuelle Regelung hinsichtlich des Ferienbeginns“ vor. Ziel des vorgezogenen Ferienbeginns ist es, die Kontakte bereits im Vorfeld des anstehenden Weihnachtsfestes zusätzlich zu reduzieren, um so das Ansteckungsrisiko im Familienkreis zu minimieren. Apropos Schule: Auch in den kommenden Wochen ist kein großflächiger Wechselunterricht geplant. Vereinbart wurde für den Unterricht eine Maskenpflicht ab der 7. Jahrgangsstufe. Festgelegt wurde zudem, dass „weitergehende Maßnahmen für die Unterrichtsgestaltung“ bei einem Infektionsgeschehen oberhalb des neu gewählten Wertes von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage „schulspezifisch“ umgesetzt werden soll. Was auch immer das heißen mag.
Neue Regeln für den Handel – Eigenverantwortung an Silvester
Neuerungen gibt es auch für den Handel: Um die Zahl der Personen in den Räumen weiter zu verringern, ist in größeren Geschäften mit einer Verkaufsfläche ab 801 Quadratmetern eine Beschränkung von höchstens einer Person pro 20 Quadratmetern geplant. In Geschäften mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern darf sich auch weiterhin maximal eine Person pro zehn Quadratmetern Verkaufsfläche aufhalten. Die Maskenpflicht gilt ab sofort auch für die Bereiche vor Einzelhandelsgeschäften und zusätzlich auf Parkplätzen. Das für Silvester ins Gespräch gebrachte Feuerwerksverbot wird es in Deutschland hingegen auch in diesem Jahr nicht geben. Anders als beispielsweise in den Niederlanden, wo dieses Jahr aus Rücksicht vor überlasteten Kliniken ein komplettes Feuerwerksverbot erlassen wurde, setzt man hierzulande einmal mehr auf Eigenverantwortung. Den Bürgerinnen und Bürgern wird daher lediglich empfohlen, zum Jahreswechsel auf ein Silvesterfeuerwerk zu verzichten, freiwillig natürlich. Verboten werden soll die Böllerei maximal auf belebten Plätzen und Straßen, um so die Bildung größerer Gruppen zu vermeiden.
Wir haben uns auch zu diesem Corona-Gipfel die Reaktionen im Netz angesehen, hier kommen die treffendsten Tweets!
#1:
Ab einem Inzidenzwert von 200 wird der Inzidenzwert heraufgesetzt, ab dem strengere Maßnahmen ergriffen werden.
— Anatol Stefanowitsch (@astefanowitsch) November 26, 2020
#2:
die neuen Pandemie-Regeln in D sind ganz einfach: in diversen Bundesländern kann man verschieden viele Leute treffen und mit denen was machen, aber nur für 3 wochen dann ist es anders,aber auch nicht sehr, oder vielleicht doch. Und irgendwas ist zu,stückweit. schule auch ja nein
— sibylle berg (@SibylleBerg) November 26, 2020
#3:
Nennen wir die Dinge doch beim Namen. Es heißt dieses Jahr nicht Weihnachten sondern christlich angehauchtes Superspreading-Event mit Wahlkampfhintergrund.
— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) November 25, 2020
#4:
Gravierende Einschränkungen. Soweit isses gekommen, dass #Merkel diesen sanften #lockdown als gravierende Einschränkungen fassen muss.
Gravierend sind 410 Tote. Die 410 Familien fehlen. Bis zum Ende ihres Lebens fehlen. Nicht nur 6 Wochen!— Johanna Sprondel (@jsprondel) November 25, 2020
#5:
#Weihnachten mit 10 Leuten ohne Haushaltsbeschränkung und Kinder bis 14 zählen nicht mit?
Wenn das so beschlossen wird, habe ich lediglich eine Frage an die Politik:
Seid ihr völlig vom Wahnsinn ergriffen?
— Anwaltsgelaber (@anwaltsgelaber) November 24, 2020
#6:
Ist doch auch toll, dass keiner seinen Geburtstag richtig feiern darf, aber für Jesus wird wieder eine Ausnahme gemacht.
— StanBuyMe (@LeChral) November 25, 2020
#7:
Prognose: Die heute getroffenen Beschlüsse des Bundes und der Länder werden nicht dazu geeignet sein, die Infektionszahlen merklich zu senken, sondern sie auf dem aktuellen Niveau schwelen.
Zu Weihnachten tauschen wir munter durch und haben ab der 2. Januarwoche die Bescherung.— Anästhet (@Anaesthet1) November 25, 2020
#8:
Eine absolute Fehlentscheidung, die Kontaktbeschränkungen zwischen Weihnachten und Neujahr so extrem zu lockern. Die, die sich eh an keine Regel gehalten hätten, fühlen sich bestärkt. Und denen, die auch strengere Regeln eingehalten hätten, wird suggeriert, dass das unnötig wäre.
— Dr. Christian Lübbers (@drluebbers) November 26, 2020
#9:
Welchen Sinn würde es machen, bundesweit Ferien auf den 16. Dezember vorzuziehen, wenn man überzeugt wäre, dass es in Schulen so gut wie keine Infektionen gibt?
— Jonas Schaible (@beimwort) November 24, 2020
#10:
Abgesehen vom Sinn und Unsinn einzelner #Corona-Maßnahmen: ich will mir von keinem Politiker sagen lassen, welche Bedeutung Weihnachten oder Silvester oder andere Ereignisse in meinem Leben haben – oder nicht. #Soeder
— Georg Restle (@georgrestle) November 25, 2020
#11:
Statt Böllerverbot appelliert die Bundesregierung mal wieder an die bewährte Eigenverantwortung.
Als Diensthabender an Silvester bitte ich daher, eventuelle Böllerverletzungen einfach eigenverantwortlich zu versorgen, während ich mich um meine Intensivpatienten kümmere.
Danke!
— Flow (@Caethan13) November 24, 2020
#12:
Deutschland: lieber die Böller-Branche retten als die der Kunst & Kultur.
— Anna Antifa (@schrekelhuck) November 24, 2020
#13:
+++ KEIN WITZ +++
Nachdem die Leute inzwischen wirksame Mittel haben, sich vor Chemtrails zu schützen, wollen die da oben die Chemikalien ab sofort über Silvesterraketen verteilen! DIE WOLLEN UNS FÜR DIE VERBREITUNG BENUTZEN! BOYKOTTIERT BÖLLER! VERTEILT DIE INFO WEITER!!!— p̵a̵t̵r̵i̵c̵k̵ ̵s̵t̵e̵n̵z̵e̵l̵ (@rock_galore) November 25, 2020
#14:
Raketen und Böller an einem Tag im Jahr zu erlauben, obwohl sie wegen ihrer Gefährlichkeit das restliche Jahr über verboten sind, ist so, als würde man mitten in der Pandemie an den drei Weihnachtstagen sämtliche Kontaktbeschränkungen und Schutzmaßnahmen lockern … oh wait!
— Kaffeecup (@kaffeecup) November 24, 2020
#15:
Man kann alle Bars, Restaurants, Theater etc. monatelang schließen, aber einmal an Silvester Böllern verbieten ist einfach nicht machbar. 🤷🏻♀️
— Judith Liere (@judithliere) November 25, 2020