
Der Stau der Schiffe, der sich wegen der Havarie des 400 Meter langen und über 220.000 Tonnen schweren Containerschiffes „Ever Given“ im Suezkanal gebildet hatte, ist inzwischen aufgelöst. 422 Schiffe mussten in Folge der Havarie auf ihre Durchfahrt warten. Die ganze Aktion hat der Welt zwar jede Menge Scherze und Memes beschert, machte aber auch deutlich, wie wichtig der Suezkanal für die internationale Containerschifffahrt ist. Unnötig zu erwähnen, dass der Stau nicht ohne beträchtliche Folgen für die Weltwirtschaft war bzw. ist, denn einige globale Lieferketten gerieten massiv ins Stocken. Die Kanalbehörde fordert wegen der tagelangen Blockade inzwischen sogar Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde US-Dollar. Aber um Geld soll es in diesem Beitrag nicht gehen. Unter den im Stau steckenden Schiffen waren elf rumänische Frachter mit insgesamt 130.000 Schafen. Rumänien exportiert nämlich aus Kostengründen vorwiegend lebende Tiere statt gekühlten Fleisches. Zwischenzeitlich war nicht ganz klar, ob die Tiere die Dauer der Blockade überleben würden, obwohl die Betreiber versicherten, es gäbe genügend Wasser und Futter in den Containern. Zwar ist die ganze Sache glimpflich ausgegangen – wenn man den Behörden glauben darf – doch es wirft die moralische Frage auf, warum man überhaupt lebende Tiere der Tortur einer langen Reise in Containern aussetzen muss. Die Twitteruserin @katharina_mau hat sich damit etwas näher beschäftigt und diesen kurzen Thread geschrieben.
Wer hat sich auch gewundert, dass 130.000 Schafe im Suez-Kanal feststecken? Ich meine, wieso muss man überhaupt lebende Schafe in Schiffe sperren und übers Meer fahren? Ich hab mich ein bisschen beim Guardian eingelesen. Ein kurzer Thread:
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
Wer hat sich auch gewundert, dass 130.000 Schafe im Suez-Kanal feststecken? Ich meine, wieso muss man überhaupt lebende Schafe in Schiffe sperren und übers Meer fahren? Ich hab mich ein bisschen beim Guardian eingelesen. Ein kurzer Thread:
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
2017 wurden fast 2 Milliarden lebende Tiere um die Welt gefahren und verschifft. Tendenz steigend (2007 waren es noch halb so viele). Weil es immer weniger und größere Schlachthäuser gibt, müssen die Tiere immer längere Strecken zurücklegen https://t.co/fKMjiitLzU
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
2017 wurden fast 2 Milliarden lebende Tiere um die Welt gefahren und verschifft. Tendenz steigend (2007 waren es noch halb so viele). Weil es immer weniger und größere Schlachthäuser gibt, müssen die Tiere immer längere Strecken zurücklegen https://t.co/fKMjiitLzU
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
Laut Tierschutzorganisationen sind die Bedingungen beim Transport oft schlecht. Tiere müssen zum Beispiel am Hafen in heißen LKWs warten und werden an Kopf, Hörnern oder Ohren gezogen oder hochgehoben https://t.co/uOD3EYnaxH
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
Laut Tierschutzorganisationen sind die Bedingungen beim Transport oft schlecht. Tiere müssen zum Beispiel am Hafen in heißen LKWs warten und werden an Kopf, Hörnern oder Ohren gezogen oder hochgehoben https://t.co/uOD3EYnaxH
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
Typische Routen: Niederlande -Thailand, Dänemark – Polen, Spanien – Libyen, Brasilien – Türkei. Deutschland war 2017 übrigens auf Platz zwei, was exportierte Hühner angeht – 330 Millionen. https://t.co/5tXIr7NXZp
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
Typische Routen: Niederlande -Thailand, Dänemark – Polen, Spanien – Libyen, Brasilien – Türkei. Deutschland war 2017 übrigens auf Platz zwei, was exportierte Hühner angeht – 330 Millionen. https://t.co/5tXIr7NXZp
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
Für mich ist das ein weiterer Auswuchs des absurden Wachstumssystems, in dem wir leben. Und ich würde wetten, dass nicht nur die Tiere darunter leiden, sondern auch die Arbeitsbedingungen für die Menschen in den Schlachtereien vor Ort miserabel sind
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
Für mich ist das ein weiterer Auswuchs des absurden Wachstumssystems, in dem wir leben. Und ich würde wetten, dass nicht nur die Tiere darunter leiden, sondern auch die Arbeitsbedingungen für die Menschen in den Schlachtereien vor Ort miserabel sind
— Katharina Mau (@katharina_mau) March 28, 2021
Das sagen andere User:
Die Twittergemeinde ist sich einig, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, lebendige Tiere über tausende Kilometer zu transportieren, nur um Geld zu sparen. Der Grund hierfür ist schlicht einfach Profitmaximierung bzw. Gier, wenn man es ganz genau nimmt. Viele Leser gaben an, dass es genau diese Zustände in der Fleischindustrie sind, die sie zu Vegetarierern oder zu Veganern haben werden lassen. Ein paar der treffendsten Reaktionen haben wir hier für euch zusammengetragen.
Ich habe letzten Sommer ein Lamm mit der Flasche großgezogen. Ich werde den Charakter & die Persönlichkeit des Lämmchens nie vergessen. Die Vorstellung,es könne wie bei Dir beschrieben behandelt werden, zerreißt mich.
— RosaFromdablock (@RFromdablock) March 29, 2021
Ich habe letzten Sommer ein Lamm mit der Flasche großgezogen. Ich werde den Charakter & die Persönlichkeit des Lämmchens nie vergessen. Die Vorstellung,es könne wie bei Dir beschrieben behandelt werden, zerreißt mich.
— RosaFromdablock (@RFromdablock) March 29, 2021
Ein Grund mehr auf Fleisch zu verzichten. Egal ob die zum Essen waren, oder nicht. So wie wir mit den Tieren umgehen ….. 🤮
— Mann aus Flake (@ldomarus) March 29, 2021
Ein Grund mehr auf Fleisch zu verzichten. Egal ob die zum Essen waren, oder nicht. So wie wir mit den Tieren umgehen ….. 🤮
— Mann aus Flake (@ldomarus) March 29, 2021
Deswegen ist es so wichtig für alle, die tierische Produkte konsumieren, dass man auf die Herkunft achtet und möglichst direkt ab Hof kauft, den man sich ansehen kann, wie die Tiere gehalten werden und wo man weiß, dass die dort oder im nähen Umkreis geschlachtet werden.
— 🔴🔴🔴 Cristin Bents 🔴🔴🔴 (@BentsCristin) March 30, 2021
Deswegen ist es so wichtig für alle, die tierische Produkte konsumieren, dass man auf die Herkunft achtet und möglichst direkt ab Hof kauft, den man sich ansehen kann, wie die Tiere gehalten werden und wo man weiß, dass die dort oder im nähen Umkreis geschlachtet werden.
— 🔴🔴🔴 Cristin Bents 🔴🔴🔴 (@BentsCristin) March 30, 2021
Ich habe vor ein paar Jahren eine Reportage gesehen, wo Kühe sinnlos quer durch Westeuropa nach Russland in Lkws transportiert werden. Es ist komplett unnötiges Tierleid. Im Kopf hat es „klick“ gemacht und ich bin seit dem VegetarierIn.
— terrora (@terrora_profana) March 29, 2021
Ich habe vor ein paar Jahren eine Reportage gesehen, wo Kühe sinnlos quer durch Westeuropa nach Russland in Lkws transportiert werden. Es ist komplett unnötiges Tierleid. Im Kopf hat es „klick“ gemacht und ich bin seit dem VegetarierIn.
— terrora (@terrora_profana) March 29, 2021
130000 lebendige Tiere zu transportieren ist billiger als die Tiere zuvor zu schlachten & einzufrieren. Krank 🤧
— Angi (@AngelikaDassow) March 29, 2021
130000 lebendige Tiere zu transportieren ist billiger als die Tiere zuvor zu schlachten & einzufrieren. Krank 🤧
— Angi (@AngelikaDassow) March 29, 2021
Die Perversion nimmt solche Ausmaße an, dass die Tierein den meisten Berichten nicht einmal erwähnt wurden. Die wirtschaftlichen Schäden kennt aber jetzt jeder
— Sebastian_K (@krebasause) March 29, 2021
Die Perversion nimmt solche Ausmaße an, dass die Tierein den meisten Berichten nicht einmal erwähnt wurden. Die wirtschaftlichen Schäden kennt aber jetzt jeder
— Sebastian_K (@krebasause) March 29, 2021
Zugegeben, dieser Thread hatte es ganz schön in sich. Uns war aber wichtig, dass dieses Thema nicht unter den Tisch fällt. Um euch jetzt ein bisschen aufzuheitern, haben wir in unserem Archiv gewühlt und diese tierische Geschichte für euch herausgesucht: