Gesundheitsminister Spahn: Zynismus als Motivation für Pflegekräfte?

Nachdem die politischen Nachrichten in Deutschland in der jüngsten Vergangenheit eher von Chemnitz, Maaßen und Seehofer bestimmt waren, schlägt nun Gesundheitsminister Jens Spahn zurück: Weil in unserem Land bekanntlich – übrigens nicht erst seit gestern oder vorgestern – mehrere Tausend Pflegekräfte fehlen, möchte Jens Spahn die Arbeitsbedingungen dieser Branche verbessern. Okay, zu Beginn reicht vielleicht auch ein bisschen Mehrarbeit der aktuellen Pflegekräfte. Und die Teilzeitkräfte könnten doch wieder in Vollzeit wechseln. Oder wir machen das mit den Fähnchen.

Nun, als der Gegenwind in Richtung des Gesundheitsministers auf Twitter stark zugenommen hatte, wehrt sich Spahn gegen die „Fehlinterpretation“ seiner Worte. Laut eigenen Aussagen wollte er viel mehr darauf aufmerksam machen, dass „viele Beschäftigte in die Teilzeit wechseln, weil bei diesem Stress nicht mehr Stunden möglich sind“. Okay, das klingt schon anders. Wenn jetzt noch jemand dem Gesundheitsminister diesen Zusammenhang zwischen schlechten Arbeitsbedingungen und fehlenden Pflegekräften erklären könnte, wäre schon viel gewonnen…

Wir haben die treffendsten Tweets für Euch gesammelt und wünschen eine lange Gesundheit!

Gesundheitsminister Spahn empfiehlt:

Wie Jens #Spahn die #Pflege verbessern will? Auch durch Mehrarbeit. Viele Beschäftigte in der Pflege hätten ihre Stunden reduziert, erklärte Spahn. Man müsse ein „Auge auf die Arbeitsbedingungen werfen“.

— ZDF heute (@ZDFheute) September 20, 2018

#1:

"Angela?"
"Ja, Horst?"
"Wie bekommen wir den Hans-Georg aus den Nachrichten?"
"Ich ruf mal den Jens an."

— azurgrau (@azurgrau) September 20, 2018

#2: Dieser Tweet wurde leider gelöscht!

https://twitter.com/arnoxcao/status/1042736206918942720

#3:

Wenn Jens #Spahn nur drei bis vier Stunden weniger pro Woche nachdenken würde, blieben uns viele beschissene Ideen erspart. #Pflege

— ZDF heute-show (@heuteshow) September 20, 2018

#4:

Bevölkerung:
"Wir brauchen eine Pflegereform. Der Beruf muss vor allem attraktiver und besser bezahlt werden."

Jens Spahn:
"Okay! Wie wär's mit Überstunden?"

— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) September 20, 2018

#5:

Wenn von 700 Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums nur ein Gesundheitsminister drei, vier IQ-Punkte mehr auf die Skala bringen würde, wäre schon viel gewonnen.#Spahn https://t.co/K0jfBevBym

— Dan (@DANNYARCADE) September 20, 2018

#6:

https://twitter.com/MissSchmaguelze/status/1042719860084617216

#7:

Pflegenotstand in Deutschland: Gesundheitsminister Jens #Spahn meint, Pflegekräfte sollen einfach mehr arbeiten.

Komisch, genau das denke ich mir über unsere Politiker.

— Kaffeecup (@kaffeecup) September 20, 2018

#8:

"Die Leute müssen halt mehr arbeiten"

"Aber Hr. Spahn, warum werden Flüchtlinge in der Pflege-Ausbildung abgeschob…"

"Wir brauchen junge Pfleger aus den Philippinen"

"Aber wenn man einfach-…"

"Oder wir bauen Pflege-Roboter"

"Aber-…"

"PFLEGEROBOTER"

— Shahak Shapira (@ShahakShapira) September 20, 2018

#9:

„KOMM MÄDEL, HEUTE HASTE GLÜCK. ZUR 60 STUNDENWOCHE UND DREI WOCHENENDEN AM STÜCK UND UNTERTARIFLICHER BEZAHLUNG PACK ICH DIR NOCH 3-4 ÜBERSTUNDEN MIT REIN. UND DAS, ICH GLAUB ICH SPINNE, PRO WOCHE! DA WIRD DER HUND IN DER PFANNE VERRÜCKT!“

(Wenn Jens Spahn Marktschreier wäre)

— (@Doktor_FreakOut) September 20, 2018

#10:

Pflegenotstand? Jens #Spahn meint, Pflegekräfte sollen einfach mehr arbeiten. Weitere Lösungen:
– Gehälter um 400 Euro kürzen, neue Stellen schaffen
– Pflegearbeit mit nach Hause nehmen
– Fließbänder in Pflegeeinrichtungen
– Zeitreisen
– Stellen kürzen – zur Mitarbeitermotivation

— Don Sebo 🛋️ (@_don_sebo) September 20, 2018

#11:

Retweete, wenn Jens Spahn 3-4 Stunden pro Woche mehr arbeiten sollte.

— Horst Hutzel (@Horst_Hutzel) September 20, 2018

#12:

Jens #Spahn würde sich wünschen, dass 100.000 Pflegekräfte „drei, vier Stunden mehr pro Woche arbeiten“.
Außerdem sollten alte Leute bitte zwei bis drei Jahre früher sterben. #Pflege

— ZDF heute-show (@heuteshow) September 20, 2018

Klar, am Ende ist bekanntlich meist Twitter Schuld und nicht die Politik…

Shitstorm: Zitat aus Zusammenhang reißen, Methode Hörensagen dazu und schon geht’s rund. Immer mit viel Emotion und meist mit wenig Bezug zum Eigentlichen. Dieses Twitter ist eine Fieberkurve unserer erregten Gesellschaft. Mit gefährlich steigender Temperatur

— Jens Spahn (@jensspahn) September 20, 2018