Trumps Anhänger stürmen das US-Kapitol – Die treffendsten Tweets

Chris Schröder 07.01.2021, 10:20 Uhr

Wochenlang hatte Donald Trump behauptet, die Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten sei manipuliert worden. Gestern folgte die Eskalation. Bei seiner Rede, während zeitgleich die Stimmen des Wahlleutegremiums in einer Kongresssitzung ausgezählt wurden und damit Joe Bidens Wahl zum neuen US-Präsidenten bestätigt werden sollte, sprach er erneut davon, dass sowohl die Präsidentschaftswahl als auch die Wahl im Bundesstaat Georgia manipuliert worden seien.

Das Wahlsystem sei korrupt und Amerika werde in Kürze einen „illegitimen Präsidenten“ haben. Außerdem behauptete er, er hätte in mehreren Bundesstaaten Rekorde bei den Wählerstimmen eingefahren. Beweise für seine Behauptungen blieb er wieder einmal schuldig. Er redete, als wäre seine zweite Amtszeit eine sichere Sache: „Man tritt nicht ab, wenn Diebstahl im Spiel ist.“ Er wollte die Technologiebranche und die Medien für ihr angebliches Fehlverhalten zur Verantwortung ziehen und die Briefwahl abschaffen. Mit Hilfe von Vizepräsident Mike Pence, der die Kongressberatungen in seiner verfassungsmäßigen Rolle als Senatspräsident eröffnete, wollte er sich doch noch zum Wahlsieger erklären zu lassen. Pence sollte den Kongress an der Bestätigung des Wahlergebnisses hindern, tat dies aber nicht. Warum auch? Erstens hatte er in seiner Rolle dazu gar keine Befugnis und zweitens sprachen unabhängige Wahlbeobachter in den letzten Wochen wiederholt von einer der sichersten Wahlen in der Geschichte der USA. All das gilt für Donald Trump aber nicht. Und so teilte er nicht nur gegen seinen Nachfolger Joe Biden aus, sondern auch gegen seine eigene Partei. „Ihr müsst kämpfen“, rief er seinen Anhängern zu. Mehrere Fernsehsender brachen in Folge seiner Behauptungen die Übertragung seiner Rede ab.

Trump rief seine Anhänger dazu auf, zum US-Kapitol ziehen, was sie dann auch taten. Einige US-Abgeordnete, darunter auch mehrere Republikaner, warfen dem abgewählten Präsidenten daraufhin einen „Putschversuch“ vor. Es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen Polizei und Demonstranten, Sicherheitszäune wurden eingerissen. Die Polizei wirkte überfordert, musste Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen. Es sind furchtbare Bilder, die um die Welt gehen und sich in die Köpfe der Amerikaner einbrennen werden. Dagegen war der „Sturm auf den deutsche Reichstag“ im letzten Jahr noch vergleichsweise harmlos. Es fielen Schüsse, von platzierten Rohrbomben wurde berichtet und wenig später waren die ersten Trump-Anhänger ins Kapitol eingedrungen. Zum Glück konnten alle Teilnehmer der stattfindenden Sitzung rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, verhängte eine Ausgangssperre. Während Trumps Anhänger durch die Flure zogen, grölten, randalierten und sich mit den Sicherheitsbeamten ein Katz-und-Maus-Spiel lieferten, stellte sich der scheidende Präsident vors Weiße Haus und sprach einmal mehr von einer gestohlenen Wahl. Zwar forderte er die Randalierer auf, in Frieden nach Hause zu fahren, wirklich ernsthaft und beschwichtigend klang dies jedoch nicht. Es dauerte Stunden, eh die Sicherheitskräfte die Lage unter Kontrolle brachten. Sogar die Nationalgarde wurde mobilisiert.

Twitter sperrte Donald Trumps Account in Folge seiner letzten Postings für 12 Stunden, Facebook und Instagram sogar für 24 Stunden. YouTube löschte ein Video. Vier Menschen starben bei den Ausschreitungen, 52 Randalierer wurden festgenommen, 14 Polizisten verletzt. Zwei Rohrbomben konnten gefunden und entschärft werden. Die Bürgermeisterin von Washington verlängerte den Ausnahmezustand bis zum 21. Januar. Das Auswärtige Amt aktualisierte sogar seine Reisehinweise für deutsche Touristen und warnte vor weiteren Gewaltausbrüchen. In Politik und Wirtschaft wurden mehrerer Forderungen laut, Trump vor der Amtsübergabe seines Postens zu entheben.

Wir haben die treffendsten Reaktion aus dem deutschsprachigen Twitterraum zusammengetragen. Englische Toptweets zum Thema, lest ihr in Kürze bei Best of Twitter.

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