Thread: Kannst du mal eben helfen?

Chris Schröder 01.03.2023, 14:54 Uhr

Es ist ein Phänomen, das jeder irgendwie kennt: Die Bitte, ob der befreundete Installateur, die bekannte Steuerberaterin oder der benachbarte IT-Experte nicht mal schnell nach Feierabend oder am Wochenende den privaten Notfall beheben kann – egal ob ihr der Helfende oder Hilfesuchende seid. Natürlich gibt es Situationen, in denen man auf die Expertise und Unterstützung von Freunden zurückgreifen möchte. Wenn die Heizung streikt oder das W-LAN Schluckauf hat, kann ein Fachmann oder eine Fachfrau auf Abruf natürlich Gold wert sein. Ganz besonders in Zeiten des Fachkräftemangels und übervollen Auftragsbüchern. Und ja, in engen Freundschaften gehört es zum guten Ton, sich gegenseitig auszuhelfen. Das ist schließlich das Salz in der Suppe des zwischenmenschlichen Miteinanders.

Wenn aber aus der gelegentlichen Bitte ein regelmäßiger unbezahlter Freundschaftsdienst wird, kann es mit eben dieser schnell vorbei sein. Ganz besonders, wenn Dankbarkeit und Wertschätzung stark zu wünschen übrig lassen und der geleistete Dienst als selbstverständlich angesehen wird. Wenn man sich plötzlich im Viertelstundentakt zum Problemlöser ernannt sieht, kann das schnell zu einem Gefühl der Ausbeutung führen. Schließlich wird der Arbeitsaufwand vom Laien oft unterschätzt, den der vermeintliche Freundschaftsdienst mit sich bringt. Und ehe man sich es versieht, ist man in der Zone der unbezahlten Arbeit. Aus dem Freund wird plötzlich ein ungeduldiger oder gar nörgeliger Kunde, der Ansprüche stellt, kein Verständnis hat und eine Sonderbehandlung voraussetzt. Genau so etwas ist kürzlich dem Twitteruser @Osiwahn passiert. Aber lest am besten selbst.

Das sagen andere User:

Wenn man seine Freunde als unentgeltliche Dienstleister betrachtet, die man nach Lust und Laune einspannen kann, ohne sich angemessen erkenntlich zu zeigen, ist das ein Armutszeugnis für das Verständnis von Freundschaft. Also, wenn ihr das nächste Mal in der Versuchung seid, denkt daran, dass es auch für freundschaftliche Gefallen Grenzen gibt. Aber lassen wir doch eine paar Leserinnen und Leser zu Wort kommen. Und wenn ihr mögt, könnt ihr gern in unserer Kommentarspalte eure Meinung dazu loswerden.


Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Passend dazu hätten wir noch das:

Zum Pferde stehlen: 14 ziemlich beste Tweets über Freundschaft

Über den Autor/die Autorin