Thread: „Geständnisse“ eines Vaters
Frei nach dem klugen und durchaus geistreichen Wilhelm Busch heißt es ja „Papa werden ist nicht schwer, Papa sein dagegen sehr“. Und wer selbst Vater eines Kindes ist, oder zumindest regelmäßig unsere Anekdoten aus den Familienleben mitliest, weiß: Das stimmt. Für alle anderen gibt es nun den folgenden Thread des Papas @GruenDomi, der „gesteht“, warum er ein schlechter Vater ist. Oder eben auch gerade nicht.
Klingt doch recht vernünftig und nachvollziehbar:
Okay. Ich bin ein schlechter Vater und stehe dazu. Denn ich finde, dass Druck und Stress keine ständigen Wegbegleiter für Kinder und Eltern sein sollten. Das heißt nicht, dass es bei uns ständig so läuft. Aber eben auch mal.
Hier meine „Geständnisse“.
— Dominik (@GruenDomi) September 8, 2021
1. Meine Kinder haben schon nach dem extrem viel zu frühen Aufwachen Tablet geguckt oder gespielt, damit ich noch schlafen konnte.
2. Meine Kinder haben schon vor dem eigentlichen Essen Schokolade gegessen, weil sie zu erschöpft waren, nicht nur am Tisch zu schreien.
— Dominik (@GruenDomi) September 8, 2021
3. Meine „Große“ (5 Jahre alt) trinkt vor dem Schlafengehen noch immer eine Babymilch.
4. Wir waren schon auf Festen mit dreckigen Kleidern bei den Kindern, weil wir die Kinder schon etliche Male umgezogen hatten an dem Tag.
— Dominik (@GruenDomi) September 8, 2021
5. Es gibt bei uns trockene Nudeln ohne Soße öfter als mir lieb wäre.
6. Wenn die Kinder nach dem Kindergarten zu Hause sind und meine Frau und ich erschöpft vom Arbeitstag das Essen zubereiten, gucken die Kinder öfter Netflix als es ideal wäre.
— Dominik (@GruenDomi) September 8, 2021
7. Oft genug essen die Kinder morgens nichts beim Familienfrühstück, sondern machen nur Quatsch. Dann nehmen sie etwas auf dem Weg zum Kindergarten mit und essen es halt dann.
— Dominik (@GruenDomi) September 8, 2021
8. Die Kinder haben zu ihren Kinderradios letztens noch tolle pinke Kopfhörer geschenkt bekommen. Ohne Anlass außer, dass sie so für sich Musik hören können, ohne uns massiv zu stören.
— Dominik (@GruenDomi) September 8, 2021
Er zieht für sich das völlig richtige Fazit:
Ich könnte einen ähnlichen Thread machen mit Dingen, die ganz sicher toll bei uns in der Familie laufen. Vielleicht mache ich das auch. Ich liebe meine Kinder. Aber dazu gehört für mich auch, weder sie noch mich ständig unter Druck zu setzen.
— Dominik (@GruenDomi) September 8, 2021
Mit liebem Gruß an @2unter2
— Dominik (@GruenDomi) September 8, 2021
Sollte es eigentlich schon irgendwie sein, oder?
Ich dachte, das wäre so normal und bei allen so??
— yvonne mit y! 🤱🏻 (@FrauBadbits) September 8, 2021
Das, was diese Followerin sagt!
Wir müsse mal aufhören, uns dauernd zu rechtfertigen.
Ich behaupte, Eltern die ihre Kinder lieb haben machen es so gut, wie sie es eben können.
Lebensumstände sind extrem verschieden, finanzielle Mittel, das Umfeld, Charaktere, Belastbarkeit sind verschieden.
Und … 1/x— SommerImNorden 🌻☔🌈 (@sommerimnorden) September 8, 2021
2/x …nicht zuletzt, was uns persönlich wichtig ist, ist verschieden.
Ich habe festgestellt, der meiste Druck und Stress wird durch Erwartungen von außen erzeugt, dem, was man uns als „die richtigen Werte“ verkauft, was „gute Erziehung“ ist und was Eltern „können müssen“.— SommerImNorden 🌻☔🌈 (@sommerimnorden) September 8, 2021
3/3 Du liebst deine Kinder und lässt sie das jeden Tag spüren? Sie können sich bei dir immer geborgen fühlen? Du gibst ihnen ein zu Hause, Essen, Kleidung, medizinische Versorgung und bietest eine starke Hand, sich festzuhalten?
Dann hast du 100 Eltern-Punkte von 100.
💚🌻— SommerImNorden 🌻☔🌈 (@sommerimnorden) September 8, 2021
Weil „perfekt“ eben für jede*n ganz anders definiert ist:
Vielen Dank für diesen Thread ☺️ es gibt hier in letzter Zeit wieder so viele „perfekte“ Eltern und ich zähle mich sicher auch nicht dazu und daher tut es wirklich gut sowas zu lesen.
— Hannah im Regen 🌧🌈 (@HannahimWasser) September 8, 2021
Der Wetteinsatz gegen diese Wette sollte lieber nicht allzu hoch liegen:
Viel Liebe für diesen Thread!
Bei uns finden viele der von Dir genannten Punkte genauso statt, und ich finde das vollkommen in Ordnung so. Und ich wette, in den allermeisten Familien läuft es ähnlich ab, nur geben viele das nicht zu 💁♀️— 🎃𝕱𝖑𝖆𝖚𝖘𝖈𝖍🎃🏳️🌈 (@XHorrorbarbie) September 8, 2021
Allen Papas und natürlich auch allen Mamas empfehlen wir nach dieser Lektüre den folgenden Beitrag. Aus Gründen.