Thread: Eine der irrsten Geschichten meines Lebens
Wir kennen es alle: das Gefühl, etwas verloren zu haben. Diese kleine, aber erschütternde Herzattacke, gefolgt von Panik und Schweißausbrüchen. Eine Odyssee des Suchens und Herumrennens beginnt. Es war doch gerade noch da? Das Teil kann doch nicht weg sein! Ob es der Schlüssel ist, den man gerade nicht finden kann, das Portemonnaie samt Kreditkarten oder das Handy, das sich plötzlich in Luft aufgelöst hat. Wir alle wissen, wie ärgerlich und stressig das sein kann. Man muss die letzten Handgriffe noch einmal nachvollziehen, alle Wege erneut abgehen oder gar im Fundbüro anrufen. Doch es gibt – Gott sei Dank – auch den Moment der Erleichterung, wenn man das Verlorene dann endlich wieder in den Händen hält. Vorausgesetzt natürlich, dass man viel Glück hat und nur ein bisschen vergesslich ist.
Dem Twitteruser Alex Feuerherdt ist genau das passiert und er hat seine Schusseligkeit samt Folgen in dem nun folgenden Thread festgehalten. Aber am besten lest ihr selbst.
Meine persönliche Story des Jahres (mindestens): Laptop vor zehn Tagen aufs Autodach gelegt, kurz telefoniert, Laptop vergessen, losgefahren. Riesenidee. Nach zwei Kilometern das Malheur bemerkt, umgedreht, Strecke noch mal abgefahren, Auto abgestellt, Strecke abgelaufen. Nix.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 4, 2018
Hatte das Gerät schon abgeschrieben. Gestern Abend eine Mail bekommen: Laptop gefunden! Die Finderin war so klug, sich die USB-Sticks in der Laptoptasche genauer anzusehen. Texte und Vorträge von mir drauf. Sie hat dann meinen Namen gegoogelt und mich angeschrieben.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 4, 2018
Eben abgeholt (im Kölner Süden), natürlich mit Blumenstrauß und Finderlohn. Sie hatte überlegt, den Laptop im Fundbüro abzugeben (dort hatte ich ein paar Mal online nachgesehen), dann kam ihr die Idee mit den USB-Sticks. Der best case. Ich bin so erleichtert.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 4, 2018
Das Ding lag unweit des Ortes, von wo aus ich losgefahren war. In der dritten Kurve vom Dach gerutscht, tagelang in einer Parklücke gelegen. Gänzlich unbeschädigt, geregnet hatte es ja auch nicht. Bayerndusel in real life. Und was für eine tolle Finderin, die sich so bemüht hat.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 4, 2018
Die Geschichte mit meinem vom Autodach gerutschten Laptop, den ich verloren glaubte und den mir dann die Finderin wiedergab, hat nun noch eine weitere, sehr amüsante und geradezu irrwitzige Pointe erfahren.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 13, 2018
Ich hatte der Finderin des Laptops bei der Übergabe einen Blumenstrauß und einen Umschlag mit einer Dankespostkarte und dem Finderlohn überreicht. Diesen Umschlag hat sie verloren. Erfahren habe ich das, weil sich vor einigen Tagen dessen Finderin per Mail bei mir gemeldet hat.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 13, 2018
Ich hatte auf der Dankespostkarte leserlich unterschrieben. Zum zweiten Mal hat eine Finderin daraufhin meinen Namen gegoogelt und mich kontaktiert. Vorhin haben wir uns getroffen. Ich habe ihr die Geschichte mit dem verlorenen und gefundenen Laptop erzählt.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 13, 2018
Die Finderin des Finderlohns sagte, sie habe gelesen, was ich auf die Postkarte geschrieben hatte: »Danke für Ihre Ehrlichkeit und Ihre Mühe.« Das habe sie als Auftrag empfunden, den Absender herauszufinden.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 13, 2018
Wir haben dann die Finderin des Laptops angerufen, die gar nicht mehr aufhören konnte zu lachen. Nun haben wir uns für nächste Woche zur erneuten Übergabe des Finderlohns verabredet. (Die Finderin des Finderlohns wiederum habe ich vorhin im Café natürlich eingeladen.)
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 13, 2018
Ich verliere wg. Blödheit einen Laptop, den findet jemand, gibt ihn mir zurück und verliert anschließend den Finderlohn, den jemand anderes findet und mir wiedergibt. Eine der irrsten Geschichten in meinem Leben. Niemand würde das verfilmen, weil der Plot zu kitschig wäre.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 13, 2018
Über meine eigene Schusseligkeit habe ich zwei wildfremde, wunderbare, aufrichtige, unglaublich nette Menschen kennengelernt, mit denen ich – so ist das in Köln gerne mal – sofort per Du gewesen bin. Niemals hätte ich am 23. Juni gedacht, dass die Sache so ausgehen würde.
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) July 13, 2018
Denselben Laptop habe ich am Freitag ein zweites Mal liegen lassen, diesmal nicht auf dem Autodach, sondern an einem Gepäckband des Münchner Flughafens. Was danach geschah, war nicht so spektakulär wie beim ersten Mal vor vier Jahren, aber erneut von gutem Ausgang. (1/2)
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) August 9, 2022
Heute bekam ich eine Mail des Fundbüros im Flughafen, dass mein Laptop dort abgegeben wurde. Man könne ihn mir gegen eine Bearbeitungsgebühr gerne zuschicken. Manchmal kann die Menschheit doch immer noch eine erfreuliche Veranstaltung sein. (2/2)
— Alex Feuerherdt (@LizasWelt) August 9, 2022
Das sagen andere User:
Wann habt ihr das letzte Mal etwas Verlorenes wiedergefunden? War es ein kleiner Triumph des Alltags oder ein besonderer Glückstreffer? Schreibt’s in die Kommis! Wir sind gespannt auf eure Geschichten. Was die Leserinnen und Leser zu sagen hatten, das erfahrt ihr jetzt:
Habe vor ca. 18 Jahren mal mein Portemonnaie aufs Autodach gelegt, als ich meinen damals 2-jährigen Sohn im Kindersitz anschnallte, und es dort vergessen. Kaum hatte ich den Verlust bemerkt, klingelte ein älteres Ehepaar, das die Geldbörse auf der Straße gefunden hatte.
— Sascha Kersken 😷💉💉💉💉 (@theNeo42) July 19, 2018
Auf dem Autodach liegengeblieben! Ich habe es schon geschafft, einen Sonnenbrillenaufsatz durch die Gegend zu fahren sowie einen sich selbständig in den Dachgepäckträgeraufbau verkeilenden Schokoladen-Nikolaus von Frankfurt bis Rheinhessen zu chauffieren über die Autobahn
— meuren (@eckenkoenig) July 4, 2018
Eine Mutmachgeschichte!👍 Bei uns:Mein Mann hatte sein Handy verloren. Der Finder schaute in das Adressverzeichnis und wählte den Kontakt „Mama“, um herauszufinden, wem dieses Handy gehört. Begründung: Eine Mutter sagt immer die Wahrheit und weiß, wie das Kind zu erreichen ist.
— Nina Rote (@RoteNina) July 15, 2018
Bei Rosamunde Pilcher müsst Ihr noch heiraten
— Jan Dønkerbåck (@braunbaerhh) July 14, 2018
Lotto braucht man bei so viel Glück ja auch nicht mehr zu spielen.
— Nickel 👩👩👧👧 (@Edelnickel) July 14, 2018
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Apropos Glück: